Wo ich mir Anderswen nicht vorzustellen imstande wär' ?
Keine uninteressante Frage, ich beschränke mich spontanen Wortes auf ein Beispiel pro Darsteller:
Connery: Sein extrem cool-beiläufiges, blickkontaktloses "Ja", während er dabei mit dem Hute wedelt (als er zu Kerim gefahren wird und gesagt bekommt, Kerim wolle ihn sehen, ehe es zum Hotel ginge), eigentlich eher ein Plus für GG Hoffmann, Connery himself kann dafür etwas anderes besser als die anderen Darsteller, nämlich in DN und FRWL die Abholer "abchecken", es ist die Art in und mit welcher er sie mit kritischstem Misstrauen mittels eines einzigen Blickes "überprüft", nachdem sie sich umdrehen. Hier hat er etwas an sich, das auch in 50 Jahren Schauspielschule kopieret zu werden kaum erlernt werden könnte.
Lazenby: Die häufig genannten Kampfszenen wären erwähnenswert, auch die sehr lockere und sichere Art, wie er die Treppen hinunterlaufend zum Casino sich begibt, Connery beherrscht das Locker-Coole zwar gleichermaßen, wirkt dabei aber, zumindest wenn er in Bewegung ist, zuweilen etwas entlüstet.
Moore: Besonders ironische Szenen im Stile von "such good sport" (MR) oder, eben denselben Film betreffend, "...etwas verfrüht, finden Sie nicht?", diese glänzen bei ihm umfassender als bei seinen Kollegen. Darüber hinaus traue ich nur ihm zu, einen Tracy-Bondfilm (in welchem sie relativ zu Beginn Erwähnung fände) anschließend dennoch überaus locker anzugehen, sein Bond verdrängt besonders gut. Dalton reagiert in LTK schauspielerisch sehr gut auf Tracy, spielt anschließend aber einen passenderweise fast "ernsten" Film (wenn auch eher aus anderen Gründen), Moore reagiert im 77er gleichermaßen sensibel, hat aber einen "Kippschalter" und serviert anschließend daher gleichwohl einen sehr gemütlichen, unbeschwerten Film.
Dalton: Die Ballon-Szene in TLD, die showlose Selbstverständlichkeit des "Bond, James Bond"-Parts (PTS, TLD), das in erzürnten Augenblicken vorhandene "Blut" in den Augen sowie das Verbissene, extrem Zielstrebige, auch seine Rhetorik ist besonders deutlich, sein Auftreten unerreicht glaubhaft
Brosnan: Geniale Videospiele (nun gut, wer sonst auch genoss hierzu dauerhaft die Chance?), erhabene Eleganz (ginge bei Moore in der Form nur mit Lothar - ja ja, ich weiß, ich hör' schon auf
), darüber hinaus strahlt Brosnan am meisten "Spaß" aus beim Verwenden von Fahrzeugen, auch seine Ehrfurcht vor der Rolle scheint größer zu sein als bei den werten Kollegen (was aber nicht immer vorteilhaft ist, es sei denn man wünschet sich einen Bond, welcher über sich selbst staunt)
Craig: Ebenfalls ein sehr intensiver Blick, weder besser noch schlechter als bei Dalton, aber anders,
ferner fiele mir bei ihm eine sehr sportive physische Präsenz auf und die Fähigkeit, Dalton-Elemente mit jenen eines Sean Connery sehr eigentümlich und erlebenswert zu verbinden, ohne ein direktes Ebenbild darzustellen (obzwar Spectre eher eine Brosnan/Moore-Kombination bildet, auch obendrein keine Gelungene mit Verlaub).