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Montag, 27. Mai 2013, 00:50

Rezensionen zu James Bond-Filmbüchern


Ausstellungskatalog "Designing 007 – fifty years of Bond style"




[img]http://ecx.images-amazon.com/images/I/41W3Shd4ZrL._SL500_.jpg[/img]


Anlässlich des 50-jährigen Filmjubiläums der offiziellen 007-Filmreihe fand im Londoner Barbican Centre auch eine große James Bond-Ausstellung unter dem Motto „Designing 007 – fifty years of Bond style“ statt. Sie ging vom 06. Juli bis 05. September 2012 und bot ein entsprechendes englischsprachiges Begleitbuch mit dem gleichnamigen Titel an.


Wie die Überschrift des Buches schon besagt, geht es bei dem fast 200-seitigen Ausstellungskatalog um visuelle Gestaltungsmerkmale, die das Erscheinungsbild der einzelne Bond-Filme ausmach(t)en, so dass ein Hauptteil der Abbildungen Entwürfe aus dem Art-Department präsentieren, wobei neben Produktionszeichnungen von Ken Adam und Peter Lamont auch Storyboard-Tableaus, Kleiderentwürfe,
Miniaturmodelle und Props sowie Dokumentationsaufnahmen hinter den Kulissen als auch Produktionsaufnahmen sowohl in schwarz-weiß als auch in Farbe zu sehen sind.

Das DIN 4 Format große Buch ist in die Hauptkapitel „Gold“, „Ian Fleming“, „M’s Office“, „Q-Branch“, „Casino“, „Foreign Territories“, „Villains & Enigmas“ und „Ice Palace“ unterteilt und offeriert auch eingefleischten Fans noch ein paar Überraschungen:
So zeigt ein Storyboard bei Bonds Begegnung mit Blofeld in Williard White Penthouse Suite in „Diamonds are forever“ den Gegenspieler mit den vertraut entgleisten Gesichtszügen eines Donald Pleasance.
Wai Lins Lederoutfit in „Tomorrow never dies“wird etwa als Hommage an die mode-Ikonenhaften Kostüme der „The Avengers“-Darstellerinnen Catherine Gale und Emma Pale geoutet, deren beide Darstellerinnen nachträglich vom Bond-Franchise abgeworben wurden.

Neben wenigen bekannten Bildern überwiegt die Anzahl neuen Bildmaterials wobei besonders Ken Adams Entwurfszeichnungen sich wieder als ausgesprochene Goldgrube erweisen. Fans von „Skyfall“ werden nicht auf ihre Kosten kommen – auch „Quantum of solace“ kommt eindeutig zu kurz. Ansonsten ist „Designing 007“ ein gelungenes Pre-Production-Filmbuch, welches auch ohne den Besuch der ehemaligen Ausstellung funktioniert.


Leider ist dieses Buch nicht mehr so günstig zu erhalten wie im ursprünglichen Thekenabverkauf des Museums, sondern auf Grund seiner begrenzten Druckauflage wird der Preis für dieses Beitragswerk auf dem freien Angebotsmarkt, welcher jetzt schon überteuert ist, über die Zeitachse wohl noch ansteigen.


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Montag, 27. Mai 2013, 01:00


Review zu Charles Helfensteins „The Making of The Living Daylights“-Buch




[img]http://3.bp.blogspot.com/--fdBjM9HUdo/UNPgTXhsr8I/AAAAAAAANRg/nP2RrBx_mXQ/s1600/themakingoftldcover.jpeg[/img]


Als der unabhängig von EON agierende amerikanische Bond-Fan Charles Helfenstein im Dezember 2009 anlässlich des 40-jährigen Jubiläums zu „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) das „The Making of On Her Majesty's Secret Service“-Buch veröffentlichte, avancierte die Ausgabe in kürzester Zeit zu einem der begehrtesten Nachschlagewerke in Fankreisen, da es den bis dato umfassendsten Blick hinter die Kulissen eines einzelnen James-Bond-Film aufzeigte.


Rund drei Jahre später erschien nun das zweite "Making of"-Buch zu einem Bond-Film, wobei Helfenstein sich diesmal des Einstiegsbondfilm von Timothy Peter Dalton angenommen hat - „Der Hauch des Todes“.

Das 292 Seiten starke englischsprachige Buch ist in zwölf Kapitel aufgeteilt, wobei der Autor sich als erstes der Kurzgeschichte Ian Flemings widmet und diese mit zahlreichen Anekdoten und Hintergrundinformationen unterfüttert, bevor er in Kapitel 2 auf die Entwicklung zweier verschiedener Scripts näher eingeht, wobei das zuerst verfasste namenlose Drehbuch von Richard Maibaum und Michael G. Wilson eine ausführliche Beschreibung einer Art Vorgeschichte der Filmreihe darstellt, in welcher ein in den Zwanzigern sich befindender junger James Bond im Jahre 1972 seine ersten Meriten als Geheimagent verdient, bevor er in die Fußstapfen seines älteren MI-6 Kollegen Burton Trevor 007 tritt und dessen Codenummer am Ende der Geschichte übertragen bekommt und sein nächster Auftrag dann die Suche nach einem gewissen Dr. No ist.

Anlässlich des damaligen 25-jährigen Jubiläums der offiziellen Bond-Serie hätte dieses Drehbuch eine Einmalstellung innerhalb des Franchises inne gehabt, welches den eigenen filmischen Canon geschlossen hätte. Zum damalige Zeitpunkt hätte niemand erwarten können, dass die Filmrechte an „Casino Royale“ jemals irgendwann in die Hände der Familie Broccoli hätten gelangen können um den Erstlingsroman von Ian Fleming noch in der eigenen Filmreihe eingliedern zu können wie dies dann 2006 der Fall wurde.

Trotz eines vollständig ausgearbeiteten Scripts schmetterte der hauptverantwortliche Produzent Albert R. Broccoli diesen Vorschlag seiner Zeit mit der Begründung ab, dass die Zuschauer im Jahre 1987 einen jungen Amateur Bond, der seinen Job erst noch lernen müsse, nicht sehen wollen, so dass ein neuer Versuch von den Drehbuchautoren angegangen werden musste, der schließlich Ian Flemings Kurzgeschichte „The living daylights“ zum Ausgangspunkt hatte.
Ursprünglich sollte zum silbernen Filmjubiläum die große Abschiedsvorstellung des russischen KGB-General Anatol Gogol anstehen, der ähnlich wie Judi Dench in „Skyfall“ (2012) von einem abtrünnigen Untergebenen zur Strecke gebracht werden sollte. Leider ging es dem an Krebs erkrankten gebürtigen Deutschen Walter Gotell, der die Rolle des General Gogols in fünf aufeinander vorangegangen Bond-Filmen gespielt hatte, gesundheitlich so schlecht, dass die Rolle im anstehenden 15. offiziellen Serienbeitrag schließlich während der voranschreitenden Scriptentwicklung umgeschrieben werden musste und die Figur des General Leonid Pushkin eingeführt wurde, der in der Verfilmungdann von John Rhys-Davies verkörpert wurde. Auf rund 20 Seiten dokumentiert Helfenstein ausführlich die verschiedenen Entwicklungsstadien des Drehbuchs bevor er mit der endgültigen Fassung abschließt.


Kapitel 3 umfasst das Thema "Casting" von den Gerüchtekandidaten hin zu den von der Presse ins Spiel gebrachten potentiellen Favoriten bis zum abschließenden Drama um den Iren Pierce Brosnan, der trotz Unterschrift und Vertrag die Rolle schließlich aufgrund einer Option durch den Fernsehsender NBC, der eine weitere Staffel der US-amerikanischen TV-Serie „Remington Steele“ produzieren wollte, schließlich verlor, so dass am Ende der Waliser Timothy Dalton als favorisierter Wunschkandidat von Albert R. Broccoli die begehrte Rolle kurzfristig annahm, da der Schauspieler terminlich einspringen konnte.
Kleine Anekdoten, wie die Geschichte von dem unbekannten australischen Modell Finlay Light, der als erster von der „Mail of Sunday“ Ende April 1986 zum neuen Bond-Darsteller ausgerufen wurde und diese Geschichte wenige Tage später von anderen Zeitungen unkommentiert übernommen wurde und sich anschließend als erste große Presse-Ente auf der Suche nach einem neuen Bond-Darsteller erwies – ähnlich wie 2005 Eric Bana als offizieller Nachfolger von Pierce Brosnan in der Bond-Rolle in der Yellow Press ausgerufen wurde - oder der Versuch von Cassandra Harris, der späteren ersten Frau Pierce Brosnans, die in jungen Jahren schon versucht hatte bei „On her Majesty’s Secret Service“ (1969) eine Rolle der Todesengeln zu ergattern, aber leider zu spät kam und dann noch einmal bei „The man with the golden gun“ (1974) vorstellig wurde, runden dieses Kapitel ab.

Die anschließenden Beiträge in den Kapiteln 4 bis 8 umfassen die Pre-Production, Pressekonferenz in Wien, die Dreharbeiten auf Gibraltar, in Österreich, Marroko und England. Postproduction, Marketingaktionen, Filmstart und Reviews und der heutige Stand des Films im Fokus der Öffentlichkeit bilden die letzten abschließenden drei Kapitel, wobei Autor Helfenstein auch auf die beiden Nachfolgefilme der Dalton-Ära eingeht; letzterer wurde unter dem Arbeitstitel „Bond 17“ jedoch nie mit Timothy Dalton in der Hauptrolle realisiert. So hatte Bonds Gespielin in „Licence to kill“ den Spitznamen „Pambo“ – basierend auf Rambo, welcher sich schließlich noch in den Anfangsbuchstaben ihres Rollennamens wiederfinden lässt: PAMela BOuvier.
Das 17-seitige 1991 Skript von Michael G. Wilson und Alfonse Ruggero Jr.umfasst die bekannten Angaben die schon im Internet zu finden sind, jedoch sollte man die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Charles Helfenstein eines Tages vielleicht „The making of GoldenEye“ noch schreiben wird, wo dann möglicherweise noch umfangreichere Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht werden.


Fazit:

Gespickt mit zahlreichen erstmals veröffentlichten photographischen Abbildungen, unbekannten Storyboad-Zeichnungen, umfangreichen neuen Hintergrundinformationen nebst zahlreichen Querverweisen ist auch dieses Buch von Charles Helfenstein ein absoluter Leckenbissen für Fans dieses Films.


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Montag, 27. Mai 2013, 01:06


"Im Auftrag Ihrer Majestät - James Bond und der Eurospy-Film"



[img]http://www.weltbild.de/media/ab/2/055510246-im-auftrag-ihrer-majestaet-james-bond-und-der.jpg[/img]


Wer die gebundene Ausgabe der "Bud Spencer - Terence Hill Chronicles" kennt, weiß ungefähr was ihn bei "Im Auftrag Ihrer Majestät - James Bond und der Eurospy-Film" erwarten darf.

Wenn man als erstes den Schutzumschlag betrachtet. dann hat die gemalte Visage von George Lazenby keine Ähnlichkeit mit dem Schauspieler. Auf dem Einband hat man ihn und Timothy Dalton dann auch weggelassen.

Das Buch beginnt dann als erstes mit Informationen zu Ian Fleming und geht dann über zu den Konkurrenzproduktionen der Sechziger, die vorwiegend von den südeuropäischen Nachbarn gefertigt wurden.

Ab Seite 76 folgen dann auf den restlichen mehr als 500 Seiten Beiträge zu „James Bond 007 jagt Dr. No“ bis „Skyfall“ in chronologischer Reihenfolge. Das DIN 4-Format große Buch schöpft aus dem Fundus von Sammler Thomas Wehlmann aus dem Vollen, wobei ein Teil des Bildmaterials sich besonders auf die deutschen zum Teil doppelseitigaufklappbaren Erstaufführungsplakate und abgebildeten verkleinerten bzw. fast originalgroßen Aushangsätze stützt. Gerade die ersten von Handbemalten Aushangmotive zu „James Bond jagt Dr. No“ bis „Feuerball“ sind heute unbezahlbar und wer als Fan der Serie die vollständigen Motiv-Reihen aus den ersten zehn Filmbeiträgen nicht kennt, wird sich nun glücklich schätzen diese in guter bis ordentlicher abgedruckter Qualität vorfinden zu dürfen. Die Qualität der Drucke nimmt erst ab „GoldenEye“ ab, da der Schwarzwert in den Scans drucktechnisch dann deutlich zuläuft. Neben der offiziellen Filmreihe werden auch Charles K. Feldmans Persiflage und Kevin McClorys „Sag niemals nie“ ausführlich erfasst.

Hinsichtlich der Texte von Autor Peter Osteried gibt es für den eingefleischten Fan ausser einer belustigenden Fehlersuche kaum Überraschungen, da der Quellennachweis deutlich auf die Arbeiten von Dr. Siegfried Tesche verweist.

Als umfangreicher farbig bebildeter Motiv-Reigen ist dieses Hardcoverbuch eine nette Anschaffung, wobei davon auszugehen ist, dass das Buch in späteren Jahren noch etwas günstiger werden dürfte. Textlich dagegen darf man nur wenig drauf geben.


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Montag, 27. Mai 2013, 01:20


Reflexionen zu einem der wichtigsten Bücher zum Thema Bond aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum:
»The battle for Bond« von
Robert Sellers
in der erschienen Erstauflage


[img]http://ecx.images-amazon.com/images/I/41NzAHl9W0L._SL500_.jpg[/img]


Wer sich als Bondfan schon immer für die Mysterien um die Entstehung von "Feuerball" interessierte, hatte bisher wenige Möglichkeiten Genaueres in Erfahrung zu bringen.

Mit der Veröffentlichung des englischsprachigen Buches „The battle for Bond“ ist jetzt das ultimative Werk hinsichtlich dieser sehr komplexen und verworrenen Thematik auf den Markt gekommen. Auf rund 260 Seiten gelingt es dem renommierten Autoren Robert Sellers Licht ins Dunkel der Geschichte zu bringen und akribisch anhand von Gerichtsunterlagen die bisher „unerzählte“ Entstehungsgeschichte von "Feuerball" quasi von der Geburt bis zur Bahre mit all ihren rechtlichen Auswirkungen bis in die heutige Zeit für den Leser gedanklich nachvollziehbar aufzubereiten. Zusätzlich geht Sellers auch auf die Arbeit am Siebziger Jahre »Warhead«-Drehbuch ein, sowie auf Probleme und Produktionsanekdoten zu "Sag niemals nie". Abschließende Informationen zu weiteren jahrelang geführten Prozessen bezüglich der Rechte sowie Geschichten über den irischen Produzenten Kevin McClory schließen das Werk auf den rund letzten 40 Seiten ab. Zahlreiche Fotos, Storyboard-Zeichnungen, sowie abgedruckte Memos und Telegramme, die vor Gericht als Beweismaterial dienten, runden den grandiosen Gesamteindruck dieses für Insiderfans produzierten Buches ab. Ein besonderes Highlight stellen beispielsweise sieben bisher unbekannte Storyboard-Entwürfe von John Hustons Art-Director Stephen Grimes zu einer 59er »Feuerball«-Studie dar. Die Entstehung dieses umfangreichen Buches war überhaupt erst möglich durch die Einsicht und Nutzung der damaligen juristischen Unterlagen, die sich im Besitz Sylvan Whittingham Mason, der Tochter Jack Whittinghams befanden, der als erster Autor ein Drehbuch für einen James Bond-Kinofilm Ende der Fünfziger verfasst hatte. Aus diesem Grund widmet Robert Sellers einige Teile auch der Familie Whittingham und übernimmt unkommentiert Eindrückeund Aussagen der Erben mit ins Buch auf.

Die am Ursprungsprojekt weiteren beteiligten Akteure, Ivar Felix C. Bryce und Ian Lancaster Fleming sowie der aus Irland stammende Kevin McClory konnten nicht mehr interviewt werden. Sellers sich ergebenden Erkenntnisse hinsichtlich der Abläufe in der Entwicklung des damaligen Drehbuchs von »Feuerball« und den sich daraus ergebenden Rechtsstreitigkeiten macht der Autor in erster Linie an den Korrespondenz-Unterlagen, die vor Gericht Bestand hatten, fest. Dabei bekommt Sellers für sich den Eindruck, dass sowohl Ian Fleming als auch Ivar Bryce den von ihnen für das Projekt beauftragten Kevin McClory, der zu dem Zeitpunkt Bryces Partner der Filmgesellschaft Xanadu-Productions war, nach einer gewissen Entwicklungsphase bewusst versucht haben außen vor zu lassen und zu betrügen. In der Hoffnung den rund eine Generation jüngeren Iren billig abzufertigen, mussten die beiden am Ende feststellen, dass McClory nicht vor den horrenden Kosten eines Prozesseszurückscheute und den späteren Gang vors Gericht suchte. So kam laut Sellers unter anderem heraus, dass Fleming beispielsweise hinter McClorys Rücken Verhandlungen mit der amerikanischen Verleihgesellschaft MCA geführt hatte, während der Ire bei anderen Verleihern als einziger Beauftragter des Projektes versucht hatte, dieses an den Mann zu bringen ohne von Flemings rechtswidrigen Vorstoß informiert gewesen zu sein. Andere Quellen weisen darauf hin, dass Fleming bei einem persönlichen Treffen mit McClory diesen sehr wohl über seine Verhandlungen mit MCA seiner Zeit informiert hätte. Da dieser Vorgang in schriftlicher Form in den Gerichtsunterlagen nicht existiert, sind solche Aspekte in Robert Sellers Schlussfolgerungen auch nicht enthalten, so dass zahlreiche schwerwiegende Vorwürfe, die der Autor in seinem Buch »The Battle for Bond« gegenüber Ivar Bryce, Ian Fleming und dessen Buch-Verlag ausspricht, mit gemischten Gefühlen zu (be)werten sind.

Ein großes Problem bei solchen historisch zurückliegenden Vorgängen ist, dass es eine ultimative Wahrheit in solchen Belangen nicht gibt. Eine Erklärung warum McClory beispielsweise während der Entwicklung des Feuerball-Projektes auf einmal das Vertrauen von Fleming entzogen bekam, bleibt der Autor schuldig. Die Aussage, dass McClorys Film »The boy and the bridge« hinter kommerziell gesteckten Erwartungen an der Kinokasse weit zurück blieb, ist im Berufsalltag noch kein gerechtfertigter Grund jemanden unausgesprochen aus einem Projekt zu stoßen und für (so) dumm zu verkaufen, wie dies die weitere Geschichte zwischen den Beteiligten aufzeigte. McClory aus dem Projekt zu entlassen und auszubezahlen hätte kaum ein unlösbares Thema für Bryce sein dürfen. Wenn aber die Beteiligten aufgrund überhöhter Geldforderungen von einer Seite sich nicht einig geworden wären, sähe dieser Fall dann anders aus. Davon kann Sellers aber nicht berichten. Trotz alledem ist Robert Sellers ein großartiges Buch gelungen.

Einige reißerische Bemerkungen, die das Buch beinhaltet, erweisen sich schon mal als Luftschlösser. Der marktschreierisch aufgemachte Satz „Kinogeschichte wäre anders verlaufen, wenn 1962 nicht »Dr. No« mit Sean Connery in der Hauptrolle in die Lichtspielhäuser gekommen wäre, sondern Alfred Hitchcock drei Jahre vorher »Feuerball« mit Richard Burton in der Hauptrolle inszeniert hätte“ ist ein sehr schönes Beispiel dafür. Hitchcocks damals aktuell angelaufener Film-Hit »Der unsichtbare Dritte« erschien der Laien-Arbeitsgruppe um Fleming und Co. als ultimativer Garant für einen anstehenden James Bond-Film, aber mehr als ein zaghafter Gesprächskontakt wurde nicht wirklich in die Wege geleitet. Stellt man sich für einen Augenblick den Film als Hitchcocks Arbeit vor, dürften bestimmte charakteristische Merkmale zu erwarten gewesen sein:
Zahlreiche Studioaufnahmen, da der Regisseur Aufnahmen vor Ort hasste. Die berühmte unterkühlte Blondine, Musik von Bernhard Herrmann sowie ein grafischer Saul Bass-Titel wären wahrscheinlich Pflicht gewesen. Der klassische Über-Held entsprang dagegen nicht gerade Hitchcocks Werken, sondern eher der unschuldig Verfolgte, der über sich hinaus wachsen muss, stellte den Schulterschluss für zahlreiche männliche Hauptrollen in seinen Filmen dar. Gewalt und Sexualität wurden von Hitchcock im Gegensatz zu den Eon-Bondfilmen anders gewertet und in Szene gesetzt. Sein Faible, Mordszenen wie scheinbare Liebesszenen zu inszenieren und erotische Momente oft mit bedrohlichen Unterton zu kreieren, waren ein ähnliches Markenzeichen wie sein Hang, mit der Erwartungshaltung der Zuschauer zu spielen und diese dauernd in die Irre zu führen. Das gradlinige Schema der heute bekannten Bondfilme hätte dem Meister des Suspense wohl wenig Vergnügen bereitet. Das menschliche perfide Drama im Kleinen war sein Sujet.

Der erwähnte Schauspieler Richard Burton spielte 1959 die Hauptrolle des Jimmy Porter in der Bühnenverfilmung von
»Blick zurück im Zorn«. Produziert wurde der Film übrigens von Harry Saltzman. Witziger Weise hatte der Schauspieler Laurence Harvey diese Rolle vorher lange am Theater gespielt und wurde von McClory, als dieservom Gericht die Filmrechte zu »Feuerball« zugesprochen bekommen hatte, Anfang 1964 ernsthaft als Bond-Darsteller in Betracht gezogen. Da Harvey in zahlreichen Filmrollen vom Publikum jedoch als menschlich gefühlskalt gesehen wurde, ließ McClory von ihm ab und wollte mit Richard Burton ins Geschäft kommen. Das daraus nichts wurde und der Waliser stattdessen 1966 schauspielerisch grandios in der Romanverfilmung von John le Carrés »Der Spion, der aus der Kälte kam« punktete, hat die Geschichte gezeigt und ist eine der vielen Aspekte in Robert Sellers Buch.

Bei der Fülle an Informationen, die dieses großartige Buch trotz einiger Widersprüche mit sich bringt, wünscht man sich als Fan eigentlich noch eine Aufarbeitung des Buches durch Robert Sellers hinsichtlich fehlender Informationen über Dean Devlins und Roland Emmerichs Arbeit an dem SONY-Projekt aus den Neunziger hinsichtlich einer dritten Adaption zu »Feuerball«. »The battle for Bond« ist ein Muss für jeden Hardcore-Bondfan, der des Englischen mächtig ist und sich nicht davor scheut, den Umfang dieser in vielen zahlreichen Einzelheiten ausgearbeiteten Thematik durchzuarbeiten.


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Kronsteen

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Montag, 10. Juni 2013, 12:16

Michael Marty und Peter Wälty - James Bond und die Schweiz

[img]http://www.klangundkleid.ch/img/books/2008113182859-JamesBondUndDieSchweiz.jpg[/img]

Einen sehr speziellen Bereich des Bond-Franchise haben die Journalisten Michael Marti und Peter Wälty ausgewählt: Ihr Heimat, die Schweiz.

Wir erhalten einen spannenden und kurzweiligen Überblick über die Beziehung der Figur Bond zu der Schweiz in all ihren Facetten.
Besonders das Verhältnis von Ian Fleming zur Schweiz, seine Aufenthalte in der Schweiz und die Verarbeitung seiner Eindrücke und persönlichen Erlebnisse finden Niederschlag.

Nach einer ausführlichen Ausarbeitung des Fleming'schen Aspekts und seines Bezugs zur Schweiz wird chronologisch abgehandelt, welche Berührungspunkte das Bond-Franchise zur Schweiz hat. Beginnend mit Ursula Andres kommt man zu den - neben dem Kapitel über Ian Fleming - beiden Schwerpunkten des Buchs: Die Dreharbeiten zu "Goldfinger" und zu "Im Geheimdienst Ihrer Majestät". V.a. in diesen beiden Kapiteln erfahren wir akribisch zusammengetragenes Detailwissen, das einen für einen Besuch in der Schweiz in gleichem Maße begeistert wie ausrüstet.
Viele kleine Infos rund um die Dreharbeiten und die Personen sind sehr spannend zu lesen. Besonders hervorzuheben wäre die Recherchearbeit, was die einheimischen Beteiligten anbelangt. Wir lernen einen Mann kennen, der eines der Kinder spielte, die in "Goldfinger" dabei sind, als Auric Goldfinger, in den Alpen Obst gekauft hat (er hat Gert Fröbe nie gesehen!). Wir erfahren, dass die literarische Mutter von James Bond eine frühere Geliebte Flemings war, die später den Erfinder des Klettverschlusses geheiratet hat. Wir wissen, in welchem Zimmer Sean Connery während der Dreharbeiten geschlafen hat. Und wir lernen einige der Stuntmen aus "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" kennen und erfahren einiges über ihren weiteren Werdegang. Einige interessante Bilder im Anhang zeigen, wie diese Personen oder auch die Drehorte heute ausschauen. Diese Informationen für alle, die gerne mal Bonds Spuren in der Schweiz aufsuchen möchten, runden diesen Hauptteil des Buchs ab.

Zum Abschluss widmen sich die Autoren den Bezügen der späteren Bondfilme zur Schweiz. Es werden die Eigenschaften Schweizer Bankiers herausgearbeitet oder auch die Arbeit Schweizer Filmschaffender wie z.B. Leonhard Gmür oder Marc Forster gewürdigt.

Ich denke, dass es kaum einen Aspekt dieses Themenkomplexes "James Bond und die Schweiz" gibt, der nicht ausführlich besprochen worden wäre. Ein Buch, das man an einem Stück durchliest, wenn man es einmal zur Hand genommen hat.

Leider gibt es aber auch einige Wermutstropfen, die die Freude an diesem Buch zumindest etwas trüben.
Zum einen finde ich die oft etwas konstruierte Hassliebe Flemings zur Schweiz etwas übertrieben und einen Vergleich der Schweizer zu den Juden (die "Verwendung" von Schweizern seien Synonym für die Juden und somit Beweis für den Antisemitismus der Bond-Macher) doch heftig überzogen.
Und zum anderen finde ich die Darstellung des deutschen Produktionsleiters bei OHMSS, Hubert Fröhlich, extrem einseitig und negativ dargestellt. Ein Sachverhalt, der in Bondkreisen bereits Anlass heftiger und kontroverser Diskussionen war.

Resümmierend ist das Buch eine absolute Kaufempfehlung, aber man muss sich der Schwächen des Buchs bewusst sein: Es versucht eine Meinung zu bilden, die vielleicht nicht jedermanns Ansicht entspricht. Nichtsdestotrotz eine sehr interessante Zusammenfassung aller Umstände von James Bond und der Schweiz.
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

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Donnerstag, 20. Juni 2013, 23:23

Werner Greve -
"James Bond 007 - Agent des Zeitgeists"


[img]http://www.weltbild.de/media/ab/2/045327065-james-bond-007-agent-des-zeitgeistes.jpg[/img]

Werner Greve, Professor der Psychologie an der Universität Hildesheim, präsentiert uns in seinem Buch einen sehr interessanten Aspekt der Bondfilmhistorie: Die Einordnung der Filme in den jeweiligen Zeitgeist.
Der Auto beschränkt sich hierbei auf die Filme (zur Zeit des Erscheinens war "Quantum of Solace" der aktuelle Film) und lässt die literarische Figur "James Bond", die ein Kind der 50er Jahre und somit des Kalten Krieges war, außer vor.
Der Einleitung, was das Buch möchte und was es nicht möchte, folgt der Überblick über die Konstanten der Historie. Greve stellt dabei die These auf, dass die Kontinuität v.a. mit den Personen zusammenhängt, die sowohl in ihrer inhaltlichen Rolle als auch in den Schauspielern, die sie besetzen, zurückzuführen ist. Diese Kontinuität hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass wir nun schon ein halbes Jahrhundert lang die Filmreihe rund um 007 genießen dürfen.
Nach der Definition der Bondfilme, in der Greve die These vertritt, dass die Bondfilme systematisch mehr Ähnlichkeiten haben, als es die Inhalte auf den ersten Blick vermuten lassen, erläutert er, inwieweit die persönliche Identifikation mit der Figur James Bond über Generationen hinweg das Pubnlikum begesitern konnte.

Die folgenden Kapitel widmen sich nun der Kernthematik des Buches: Inwieweit vertreten "Mode, Musik und Macht" die Umstände ihrer Zeit. Anschließend wird "Die Moral des Mörders" beleuchtet: Inwieweit spiegeln die verschiedenen Epochen und auch die verschiedenen Darsteller ihre jeweilige Zeit wieder. Wann wird persönlich gemordet, wann anonym.
Im Kapitel "Die Freiheit der Frauen" wird Bonds Entwicklung im Umgang mit Frauen und der Umgang der Frauen mit ihm genauer angeschaut. Interessant ist hierbei - im Übrigen genauso wie bei den Morden - dass es keine kontinuierliche Entwicklung gibt, sondern dass es immer wieder Rückschritte gibt. Dies untermalt der Autor durch Tabellen und Statistiken. Wir erkennen dabei z.B. dass Bond weniger Frauen hatte, als wir vielleicht denken, und dass (na, Hand aufs Herz, wer hätte es gewusst?) ausgerechnet "Diamonds are forever" der einzige Film ist, in dem Bond monogam lebt (er vernascht ausschließlich Tiffany Case).

In den folgenden Kapiteln zeigt Greve als Philosophie-Professor auf, wie eine Unterhaltungskinoreihe (unbewusst!) als "wissenschaftliche Chance" wahrgenommen werden kann.
Zu guter Letzt beleuchtet Greve seine persönliche Bindung zu den Bondfilmen und seine Leidenschaft für den legendären Geheimagent Ihrer Majestät, was ihn sehr sympathisch macht.

Resümee:

"James Bond 007 - Agent des Zeitgeists" ist ein ebenso unterhaltsames wie neue Erkenntnisse bringendes Buch, das man am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte, wenn man erstmal zu lesen begonnen hat. Uns Hardcore-Fans ist sicherlich vieles schon bekannt. Niemand von uns wird überrascht sein, dass "Moonraker" vom Zeitgeist von "Star Wars" geprägt wurde oder dass "Licence to kill" dem Geist des Actionkinos der späten 80er geschuldet war. Auch dass eine Honey Rider für ein anderes Frauenbild steht als Judi Denchs M, wird hier keinen mehr überraschen. Aber dennoch schafft es Greve, interessante Querverindungen aufzuzeigen und neue Thesen aufzustellen. Und das alles - trotz (oder gerade wegen?) gelegentlich etwas theoretisch anmutender Ansätze - auf eine äußerst unterhaltsame Art und Weise! Macht Spaß!
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Maibaum

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Freitag, 21. Juni 2013, 10:09

Wir erkennen dabei z.B. dass Bond weniger Frauen hatte, als wir vielleicht denken, und dass (na, Hand aufs Herz, wer hätte es gewusst?) ausgerechnet "Diamonds are forever" der einzige Film ist, in dem Bond monogam lebt (er vernascht ausschließlich Tiffany Case).



Das habe ich schon insofern nicht wissen können als das in QOS auch so ist. ;)

Witzigerweise wurde diese Art von Monogamie von Produktionsseite aus für TLD extra betont, obwohl JB da ja doch noch die PTS Schönheit flachlegt.

Welches wäre denn dann der Film wo er den meisten Sex hat? Am Ende gar AVTAK?

Kronsteen

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Freitag, 21. Juni 2013, 10:19

Wir erkennen dabei z.B. dass Bond weniger Frauen hatte, als wir vielleicht denken, und dass (na, Hand aufs Herz, wer hätte es gewusst?) ausgerechnet "Diamonds are forever" der einzige Film ist, in dem Bond monogam lebt (er vernascht ausschließlich Tiffany Case).



Das habe ich schon insofern nicht wissen können als das in QOS auch so ist. ;)

Witzigerweise wurde diese Art von Monogamie von Produktionsseite aus für TLD extra betont, obwohl JB da ja doch noch die PTS Schönheit flachlegt.

Welches wäre denn dann der Film wo er den meisten Sex hat? Am Ende gar AVTAK?


Muss ich nochmals nachlesen. Aber AVTAK könnte stimmen. Oder einer der alten Connerys (GF, TB?)... Ich schau nochmal nach.

Ja, das mit QOS ist eigenartig. Greve betont im Buch ja sogar, dass Camille das einzige Bodngirl ist, mit dem Bond keinen Sex zu haben scheint. Aber wer soll dann neben Miss Fields die 2. sein?
Muss ich später nochmals nachlesen. :)
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Freitag, 21. Juni 2013, 10:24

Ja, in AVTAK war "unser Lustgreis" besonders fleissig (die Dame in der Pre Title, May Day, Pola und Stacey) und dabei verzichtet er noch auf die 19jährige Jenny Flex :D
Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Don-Corleone« (21. Juni 2013, 10:27)


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Freitag, 21. Juni 2013, 10:32

In GF waren es Dink (nicht gesichert), Jill Masterson, Pussy Galore. Tilly Masterson wohl eher nicht.

In TB waren es Pat, Fiona und Domino. Paula und LaPorte eher nicht, nehme ich an?!

Da hat AVTAK wohl gute Karten. ;)
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Freitag, 21. Juni 2013, 11:49

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Eine Auflistung des promiskuitiven Stell-Dich-Eins innerhalb der ersten 22 offiziellen Filmbeiträge unseren Agenten gibt es auf http://uk.askmen.com/entertainment/bette…slept-with.html

Gold geht übrigens sowohl an Roger Moore als auch an Sean Connery - in "A view to a kill" (1985) und "Never say never again" (1983) und zwar gleich:
vier f(l)ach.

Dagegen war Daniel Craig sowohl in "Casino Royale" (2006) als auch in "Quantum of solace" (2008) monogam. Betrachtet man die Storyline beider Filme aber als geschlossenes Gesamtwerk hebt sich diese Form der Rechnung verständlicher Weise auf :angel: .


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Freitag, 21. Juni 2013, 12:40

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Dagegen war Daniel Craig sowohl in "Casino Royale" (2006) [...] monogam.


Hmm...also, falls wir auch angedeutete Passagen in Betracht ziehen, würde ich bei "Casino Royale" schon 2 Stelldicheins (Solange, Vesper) zählen... :think:
Ansonsten würden etliche andere Techtelmechtel auch entfallen, da nur die wenigsten den wirklichen Akt zeigen (wie mit Jinx in "Die another day").
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Maibaum

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13

Freitag, 21. Juni 2013, 21:24

Wo war denn in GF ein Dink? Wer oder was ist ein Dink?

Und 4 in NSNA?

Kronsteen

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14

Samstag, 22. Juni 2013, 02:56

Wo war denn in GF ein Dink? Wer oder was ist ein Dink?

Und 4 in NSNA?


Das hier ist Dink:

[img]http://www.shadowlocked.com/images/stories/Interviews/Margaret_Nolan/Margaret_Nolan_Goldfinger_Connery.jpg[/img]

Die Masseurin aus Miami, der Bond auf den Hintern klopft! ;)

In NSNA "hatte" Bond die Anglerin, Patricia Fearing, Domino Petachi und Fatima Blush.
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Maibaum

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Samstag, 22. Juni 2013, 13:13

An das Angeln der Anglerin kann ich mich gerade überhaupt nicht mehr erinnern.

Kronsteen

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Samstag, 22. Juni 2013, 13:55

An das Angeln der Anglerin kann ich mich gerade überhaupt nicht mehr erinnern.


Bond wird von dieser Dame "geangelt", nachdem er von Fatima im Meer zurückgelassen wird, um dem Hai zum Opfer zu fallen:

[img]http://www.jamesbond-shop.com/bond_Valerie.jpg[/img]

Die Schauspielerin Valerie Leon hatte übrigens in "Der Spion der mich liebte" ebenfalls mitgespielt (als Hotelrezeptionistin)
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

Maibaum

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Samstag, 22. Juni 2013, 21:26

Schau, schau ...

Django

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Dienstag, 25. Juni 2013, 16:29

Tilly Masterson wohl eher nicht.

Na klar doch: Im Aston Martin, während sie von Goldfingers Henkern verfolgt wurden :-D

Kronsteen

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Sonntag, 8. September 2013, 19:00

Alexander Smoltczyk - James Bond, Berlin, Hollywood - Die Welten des Ken Adam

[img]http://images.booklooker.de/isbn/9783875840698/Smoltczyk%2BJames-Bond-Berlin-Hollywood-Die-Welten-des-Ken-Adam.jpg[/img]

Ein sehr interessantes Werk präsentiert uns Alexander Smoltczyk mit seinem Buch über Ken Adam, an welchem der weltberühmte Produktionsdesigner selber mitgewirkt hat.
So erhalten wir einen sehr guten Überblick über die persönlichen Hintergründe des als Juden in Berlin geborenen Klaus Adam, der als Teenager mit seiner Familie nach London floh, und im 2. Weltkrieg der einzige deutsche Pilot der Royale Airforce war.
Wir erfahren neben diesen persönlichen Hintergründen auch vieles über die Arbeit Ken Adams: Wie kam er zum Film, wie gestalteten sich seine Arbeiten bei den klassischen Bondfilmen und wie waren seine Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Stanley Kubrick, um nur 3 der Themenblöcke zu nennen.
Das Buch befasst sich nun gar nicht so überwiegend mit seinen Bondfilmen, wie man es denn vielleicht vermuten könnte. V.a. auch der "War Room" aus "Dr. Strangelove" wird ausgiebig gewürdigt.
Interessant finde ich auch, wodurch Adam sich inspirieren ließ und wie sich seine Arbeit im Laufe der Zeit veränderte.
Natürlich steht auch seinem Verhältnis zu seiner alten Heimat Berlin eine besondere Note zu.

Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch für alle Freunde der eindrucksvollen Designarbeiten Ken Adams, die zudem noch Interesse am Leben eines in jeder Hinsicht außergewöhnlichem Menschen haben. Nicht nur für Bondfans!
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

Django

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20

Montag, 9. September 2013, 11:21

Ich hatte ja - no im alten Forum - diesen Frühling geschrieben, dass ich mir Michael Scheingrabers Buch "Die James Bond Filme" organisiert habe. Dieses Buch - damals eher zufällig ausgeliehen aus der Bücherei - begründete 1993 meine bis heute anhaltende Bond-Begeisterung. Von daher war er natürlich schön, das Buch 20 später endlich in meinem Besitz zu haben (www sei Dank).
[img]http://up.picr.de/15777843ye.jpg[/img]

Abgedeckt werden die Filme von DN bis FYEO (in einer ersten Auflage bis MR). Das Buch beschränkt sich daher praktisch ausschliesslich auf die chronologische Auflistung der Filme, wobei jeweils zuerst eine sehr ausführliche Inhaltsangabe kommt (die Inhaltsangaben machen etwa 50% des Buches aus...), gefolgt von einer "Analyse", in denen Scheingraber auf die Filme eingeht.

Meine Eindrücke aus heutiger Sicht: Nettes Buch, aber heute würde man das sicher anders machen. Man merkt dem Buch seine mehr als 30 Jahre einfach auf jeder Seite an: Wenige Hintergrundinfos, die zumindest heute ohne Problem verfügbar wären, ausschliesslich Schwarzweissfotos in zum Teil lausiger Qualität. Auch sonst ist es mit der Qualität nicht allzu weit her - es gibt massenhaft Deppenapostrophe und Scheingrabers Ergänzung für die zweite Auflage um den Film FYEO ist extrem unsorgfältig: So wurden alle anderen Texte im Buch nicht entsprechend nachgeführt (die Bond-Filmwelt endet dort überall mit MR...) und der Bruch ist klar erkennbar (Scheingraber ist hell begeistert von MR, nur um 5 Seiten zum Schluss zu kommen, dass die Rückkehr zu alten Werten in FEYEO mehr als nur nötig und extrem begrüssenswert sei).

Insgesamt ist Scheingrabers "Die James Bond Filme" aber dennoch eine sehr unterhaltsame Lektüre (wobei bei mir sicher der Nostalgiefaktor mitspielte) und ich würde jedem empfehlen, das Teil zu kaufen (das Buch ist über den grossen Online-Händler, der nach den Kämpferinnen in der griechischen Mythologie benannt ist, gebraucht sehr günstig erhältlich).

Auch muss man Scheingrabers Buch zugute halten, dass es wohl das erste Buch über die Bond-Filme im deutsprachigen Raum war. Zudem ist es wohltuend, dass das Buch nicht irgendwelchen Klatsch und Tratsch, der eigentlich gar nichts mit dem Film zu hat, von den Dreharbeiten, Filmpremieren etc. enthält.

Scheingraber begründet zudem, weshalb er einen Film besser oder weniger gut findet - seine "Analysen" sind daher nachvollziehbar (wenn ich auch natürlich nicht immer gleicher Meinung bin wie er - so findet er etwa den m.E. grossartigen TB lediglich sehr mittelmässig).