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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »photographer« (10. Februar 2017, 14:37)
Schade. Ich denke, nach sechs Bonds könnten sie mal andere ranlassen, vor allem nach dem verkorksten "Spectre"-Drehbuch. Frischer Wind und so...
Zitat
Darüber hinaus berichtet Page Six auch, dass Tom Hiddleston als Kandidat für die Bond-Rolle bei Barbara Broccoli durchgefallen ist. Er sei "ein bisschen zu arrogant und nicht hart genug, um James Bond zu spielen."
Ich meine nicht den Einbezug in eine Ära. Das ist ja völlig okay. Ich meine die Priorisierung: Zuerst die Schauspieler und Rollen, dann die Locations, dann die Gadgets, dann das Product-Placement, dann der Regiesseur... und ganz am Schluss dann erst das Drehbuch, welches all die vorangehend gefixten Faktoren irgendwie vereinen soll.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Scarpine« (22. April 2017, 15:05)
Ich sehe die Verpflichtung von Neal Purvis & Robert Wade nicht so kritisch wie viele andere Fans. Sie kennen das Bond-Material wie kein anderer und für den Abschlussfilm der Craig-Ära ist es sicher sinnvoll, erprobte Kräfte einzubinden, anstatt einen neuen Autoren ranzulassen, der es eventuell versiebt. Ich muss gestehen, dass mein Respekt für das Autorenduo über die Jahre mehr und mehr gewachsen ist. Sie verfügen definitiv über mehr Qualität, als man ihnen gemeinhin zugestehen will. Wenn man sich einmal ihre ursprünglichen Visionen für die Bondfilme, die sie geschrieben haben, ansieht, muss man feststellen, dass die finalen Ergebnisse bisweilen meilenweit davon entfernt waren. Und das war selten ein Gewinn für die Filme. Und da so hochgelobte Autoren wie Paul Haggis und John Logan nachweislich damit scheiterten, eigenständig ein vernünftiges Bonddrehbuch auf die Beine zu stellen (und nur als Überarbeiter glänzen konnten), muss man konstatieren, dass Purvis & Wade schon eine gewisse Klasse und das Talent dafür besitzen müssen, gute Bondstorys zu schreiben. Denn alle ihre Plots wurden mehr oder minder adäquat verfilmt.
Das ist genau der Punkt. Man muss erstmal in der Lage sein, unter diesen Bedingungen eine gute Bondstory zu schreiben und dann weiterzugehen, wenn sie durch den Wolf gedreht wird. Die Produzenten haben Änderungswünsche, MGM hat welche, SONY hat welche und der Regisseur sowieso. Dann kommt noch das Product Placement ("Rolex?" - "Omega." - "Wunderschön." ; Casino Royale) hinzu und die einzubindenden Locations und Action-Sequenzen müssen auch ständig geändert und angepasst werden. Und diese Tendenz nimmt eher noch zu, da die Regisseure ein viel größeres Mitspracherecht haben als früher. Im Grunde könnten Autoren wie Purvis & Wade ein perfektes Script vorlegen; es würde doch nicht so verfilmt werden, wie es geschrieben wurde. Weil die Produzenten sagen: "Diese Ideen gehen uns zuweit." oder es Probleme mit Drehorten und Budgetkürzungen gibt oder der Regisseur gerne seine eigene Vision umsetzen möchte; egal, was vorher entwickelt wurde und wie toll und stimmig es ist. Das ist eben der filmische Prozess bei so einer Großproduktion. Mit allen Vor- und Nachteilen.
Vielleicht schreibe ich bei Gelegenheit mal etwas Ausführlicheres dazu in dem Drehbuchautoren-Thread.
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Bondforumswissenschaftlicher Forscher & Mitglied der QOS-Splittergruppe
Registrierungsdatum: 25. Mai 2013
Ich glaube stark an Scarpines Theorien, genau wissen werden es aber nur die beteiligten Personen.
Das ist meiner Meinung nach überhaupt ein seltsames Phänomen im Big-Budget-Bereich. Man überträgt Regisseuren die komplette kreative Verantwortung für millionenschwere Großprojekte, und vertraut dabei völlig auf deren künstlerische Kompetenz und Vision. Auch wenn sie wie im Falle von Tamahori noch gar nicht so große Erfahrungen vorweisen können und letztlich ziemlicher Murks dabei herauskommt.
Andererseits traut man selbst sehr erfahrenen und talentierten Autoren nicht zu, allein eine ausreichende künstlerische Vision für ein Projekt entwickeln zu können. Dabei sind sie es, die die Welten erschaffen und auf deren Material jede einzelne Abteilung dann aufbaut. Niemand würde auf die Idee kommen, einen Regisseur für die Dialoge zu engagieren und einen für die Liebesszenen etc. Oder einen abgedrehten Film von einem anderen Regisseur noch einmal überarbeiten zu lassen. (Mit Ausnahme vielleicht von Charles K. Feldman. Aber man sieht auch, was dabei rauskommt.) Aber seltsamerweise basieren sehr viele Filme auf Bestsellern, die Autoren von Anfang bis Ende allein entwickelten. Warum geht das bei Drehbüchern nicht?
Bei den Bondfilmen hat das Behandeln von Autoren als reine Schreibknechte leider auch eine lange Tradition. Da werden Ideen aus Entwürfen noch zehn Jahre und fünf Filme später ausgewertet.