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  • »Mr. Fogg« ist männlich

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121

Freitag, 19. Juli 2019, 06:39

Vielen herzlichen Dank für das Lob! Es freut mich, dass meine Rezensionen so aufmerksam gelesen werden. :thx:
Ja, da sind wir uns einig; von den vier Filmen ist natürlich Goldfinger die Nummer Eins. Es war aber natürlich ein bewusst eingebauter "Fehler", um im Kontext des Hamilton-70er-Blocks bzw. des sogenannten "Trash Triples" (siehe vorherige Besprechungen) treffender, zugespitzter meine Einschätzung formulieren zu können. ;)
Ich habe nicht EINE SEKUNDE lang angenommen, dass das ein Irrtum von Dir gewesen ist! :thumbsup:

(Sorry....war nur ein missglückter Versuch, mal wieder was konstruktives zu posten! ;) )
God save the Queen!

Daniel Dalton

Felix Leiter

  • »Daniel Dalton« ist männlich

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122

Freitag, 19. Juli 2019, 21:10

;-)
"L oyalität bedeutet mir wesentlich mehr als Geld."

Mister Bond

Felix Leiter

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123

Freitag, 10. Januar 2020, 00:37

DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT

1974, weil Roger Moores Debüt ein voller Erfolg war, wollte man so schnell wie möglich nachlegen. Heißt, nicht ganze zwei Jahre auf den nächsten Bondfilm warten zu müssen. So kam nach der Premiere von „Leben und sterben lassen“ im Juli 1973, dieser Nachfolger bereits im Dezember 1974 in die Kinos. Man konnte als Bonds Gegenspieler, der titelgebenden Figur, sogar eine echte Legende des britischen Kinos und der berühmten Hammer-Studios verpflichten.

Film:
Dieser Beitrag der Reihe hat es bei mir nicht ganz so leicht, entstand er doch genau zwischen zwei meiner absoluten Favoriten. Hat „Leben und sterben lassen“ ja schon in meiner Kindheit bei mir Eindruck hinterlassen und ist „Der Spion, der mich liebte“ meine Nr. 1, fehlt es „Der Mann mit dem goldenen Colt“ doch besonders an großen Actionszenen. Außer dem berühmten Autostunt an der kaputten Brücke, bleibt da aus dieser Richtung nichts hängen.
In diesem Film ist die Menschheit auch nicht direkt bedroht. Francisco Scaramanga ist ein Profikiller und die Gefahr besteht hier lediglich für Bond.
Daraus bezieht sich die Stärke des Films, nämlich das Duell Bond gegen Scaramanga, welches zum Schluss auch in solchem mündet und für mich persönlich eines der besten Finals der Bondhistorie ist. Hier zeigt sich, dass es auch ohne große Actionszenen und Explosionen machbar ist.
Die Spannung resultiert aus der direkten Konfrontation, dem Bewusstsein der Zuschauer wie Scaramangas „Fun House“ funktioniert Stichwort Alfred Hitchcock und der Unterschied zwischen Suspense und Surprise, plus der Musik John Barrys.
Bis zum ersten Aufeinandertreffen ermittelt Bond erstmal und will Scaramanga ausfindig machen.
Was ich aber ein wenig Schade finde, ist der Subplot um den Solex Aggregator.
Das hat man damals, nach der ersten Ölkrise 1973, noch schnell mit ins Drehbuch gepackt und das merkt man.
Ich störe mich auch nicht wirklich an den Humor, wie Hips Karate- Nichten, Sheriff Pepper, Bond gegen Schnickschnack oder ähnlichem.
Es fehlt mir aber hier und da ein wenig das Spektakuläre, dennoch hat der Film andere Stärken, welche ich in den nachfolgenden Punkten meines Resümees darlege.

Bond:
Die erste Stärke und hier gehe ich gerne bewusst in Konfrontationsmodus mit gefühlt 90 % der anderen Bondfans.
Für mich überzeugte Moore schon im ersten Film, von wegen er fand erst mit seinem dritten Film zur eigenen Stärke. Hier empfinde ich Moores Performance nach der in „Der Spion, der mich liebte“ am besten, eben weil er nicht immer der liebe Kerl ist, sondern selbstbewusst seine Arroganz ausspielen lässt, dabei noch jung, frisch und agil wirkt. Ich nehme ihm hier seine Womanizer Qualitäten ab und sehe auch den Gentleman-Killer in ihm.
Berüchtigte Szene mit Andrea Anders hätte nicht sein müssen, aber das gilt für alle Bonddarsteller. Zudem sehe ich es, wie bei Connerys Ohrfeige gegen die Romanova pragmatischer: dort war es die Wut nach Kerims Tod, hier bangt Bond um sein Leben und auch da staut sich eine Wut auf.
Alles in allem sollte Bond gegenüber eines „Good Girls“, was er aber hier noch nicht wissen kann, nie wieder so grob sein.
Für mich funktionieren auch alle Oneliner Bonds und gerade im Zusammenspiel mit Christopher Lee sieht man mehr als nur den locker flockigen Roger Moore. Denn nicht erst 1981 zeigte Moore seine seriöse Seite als Bond. Endgültig wirkt das im Zusammenspiel mit Christopher Lee, in der Bond nicht mehr so zu spaßen zu Mute ist. Er weiß, dass er es mit einem anderen Profi seines Kalibers zu tun hat.

Bondgirl:
In dem Jahr, in der die schwedische Popgruppe ABBA miit Waterloo den endgültigen Durchbruch hatte, durften auch gleich zwei ihrer Landsdamen in einem Bondfilm die beiden Haupt-Bondladies geben.
An erster Stelle haben wir hier Britt Ekland, die damalige Ehefrau von Peter Sellers. Optisch: blond, blauäugig, gutaussehend, wie sich viele Schwedinnen vorstellen. Und ja, ich finde die Britt Ekland aus den 60er und 70er Jahren sehr attraktiv. Allerdings ist ihr Charakter Mary Goodnight doch sehr parodiehaft ausgelegt. Ihr Verhalten zum Beispiel, dass Sie recht eifersüchtig auf Bonds Techtelmechtel mit anderen Damen reagiert, das Sie Schnickschnack unnötig folgt und somit wieder von Bond gerettet werden muss. Ichh finde Ekland dennoch irgendwie bezaubernd. Das reicht nicht für Topplatzierungen oder die Top 10, aber es gibt schlimmeres als sich an Goodnight zu stören. Und was wäre der Film ohne den Goodnight Gag am Ende des Films?
Zu Gute kommt ihr auch, dass Sie und Moore den geringsten Altersunterschied zu einander hatten.
Moore sah gut aus, Ekland sah gut aus: passt.
Ähnlich verhält es sich mit Maud Adams als Andrea Anders. Allerdings ist ihr Charakter doch wesentlich geheimnisvoller und interessanter ausgelegt. Ist Sie doch von ihrem „Liebhaber“ Scaramanga und seinen sexuellen Fantasien eher angewidert und gibt sich Bond „für jeden Preis“ hin.
Das dies nicht gut gehen kann und somit ihr Schicksal kein Happy End mit Bond vorsieht, ist die Konsequenz ihres wagemutigen Spiels.
Anscheinend hat sich Roger Moore besonders gut mit Maud Adams vertragen, bezeichnete er Sie doch häufig als seine Lieblings-Filmpartnerin. Beide sollten bis zum Tod Moores freundschaftlich verbunden sein und Maud Adams durfte ca. 9 Jahre später dann sogar zur Leading Lady aufsteigen.

Villains:
Die nächste Stärke des Films: Christopher Lee als titelgebender Mann namens Francisco Scaramanga.
Für mich Top 3 Schurke der gesamten Bondfilm-Reihe und das alleine schon wegen des Charismas, der Aura seines Darstellers. Christopher Lee bleibt für mich eine Legende, die Ikone des britischen und stilsicheren Grusels. Er wird für mich ewig der beste Dracula Darsteller bleiben, er war der Saruman in „Herr der Ringe“ und durfte auch in „Star Wars“ als Count Dooku darstellerischen Glanz im nicht ganz so berauschenden „Angriff der Klonkrieger“ sein. Zudem wirkte er in der britischen Kultserie „Mit Schirm, Charme und Melone“ mit, war Sir Henry Baskerville, Mycroft Holmes, sogar Sherlock Holmes selber und Frankensteins Monster. Was für eine Karriere.
Lee vermochte es eine aristokratische, mal charmante, mal sinistere Ausstrahlung an den Tag zu legen. Sein Scaramanga ist auf Augenhöhe mit Bond, er sieht sich sogar auf einer Ebene mit Bond, was deren Charakter betrifft, nur um von Bond in einem Aspekt korrigiert zu werden.
Ich finde Christopher Lee sogar gut, wenn er keinen Text hat. Sein stechender Blick reicht schon aus.
Dazu gesellt sich der kleinwüchsige Hervé Villechaize als Scaramangas treuer Butler, Koch, Haushälter und Komplize. So klein wie er ist, so verschlagen ist auch sein Schnickschnack (original: Nick Nack).
Auch wenn er sagt, dass er Scaramanga eines Tages gerne beerben möchte ist er ihm treu und will sich zum Schluss sogar an Bond rächen, was dann aber eher in Richtung Comedy statt Suspense geht.
Eine erinnerungswürdige Figur, dank der Statur und des Charakters, aber nicht wirklich furchteinflößend und deshalb nicht auf einer Stufe mit den großen Henchman Grant, Oddjob, Beißer oder auch Gobinda und Necros. Er ist eher Scaramangas Compagnon.

Helfer:
Lt. Hip, den wir das erste Mal in Hongkong kennenlernen und der Bond bis Bangkok ein Verbündeter sein soll. Ein sympathischer Kerl, aber man fragt sich doch, ob er wirklich eine Hilfe ist. Die Szenerie vor dem Bottoms-Up oder als er mit seinen Nichten davonbraust. Überhaupt, wenn eine Szene in einem Bondfilm merkwürdig ist, dann doch diese. Erst eilen Sie Bond zur Hilfe, dann verschwinden Sie ohne ihn. Da verdrehen sich auch bei mir jedes Mal die Augen.
Sheriff Pepper ist zurück und darf hier mal so etwas wie einen Helfer mimen und Bond besonders wortstark zur Seite stehen…höchstens.
Auch hier gibt es einige, die schon mit Sheriff Pepper in „Leben und sterben lassen“ nicht viel anfangen konnten, und dann die, die mit seinem ersten Auftritt klarkamen, hier aber nicht mehr.
Ja, es ist wohl so, auch hier gehe ich konträr. Sheriffs Pepper Figur hätte nicht sein müssen, auch ohne ihn würde die Verfolgungsjagd funktionieren, aber ich höre gerne Sätze wie:
„Ja, jetzt erkenne ich Sie wieder. Sie sind der Geheimagent. Der englische Geheimagent aus England.“
Insgesamt sind diese Helfer aber nicht auf dem Niveau eines Felix Leiter, Kerim Bey oder Marc Ange Draco.

MI6:
Bernard Lees M ist hier wesentlich häufiger zu sehen als in „Leben und sterben lassen“ und auch Desmond Llewelyn ist als Q zurück und darf mit M außerhalb Londons agieren.
Lediglich Miss Moneypenny sieht man hier nur in ihrem Vorzimmer.
Respekt gebührt wieder Bernard Lee. Seinen M nehme ich jedes Mal die Autorität ab und er wirkte auch in keinem Bondfilm gelangweilt. Hier darf er Bond mit einem ironisch zynischen Kommentar zu Beginn des Films sogar den Schneid abkaufen, als Bond ihn fragt „wer denn schon sein tot wolle“.
Überhaupt mag ich dieses erste Briefing und Moores Gesichtsmimik zu Ms Kommentaren.
Lois Maxwell ist wieder ein ganzes Jahr älter, die kleinen erotischen Flirtspiele der Bondfilme aus den 60ern ist somit vorbei, auch wenn sich beide gerne mit „Schatz“ titulieren, aber man merkt hier eher eine Verbundenheit, man kennt und schätzt sich. Das trifft sich, da Lois Maxwell in der Tat Sir Roger lange kannte und auch in zwei Folgen „The Saint“ mitspielte.

weitere Bondgirls:
Zwar gibt es noch die Bauchtänzerin Saida mit ihrem „Bill“ und Hasch-Misch (original Chew Mee, welch Wortspiel) im Swimming Pool Hai Fats, aber viel Einsatz sei Ihnen nicht vergönnt. Da Anders doch eine stärkere Position innehat, habe ich Sie für diesen Film zu den Main Girls erkoren.

Location:
Exotik pur. Bond reist nach Osten, in den fernen Osten, mit kleinem Zwischenstopp in Beirut. Dort trifft er auf Saida und den ersten Hinweis auf Scaramanga. Beirut wird aber nur behauptet, vielmehr handelt es sich um eine Studioaufnahmen vom Nachtklub und Qs Labor (in Beirut?). Von dort aus reist Bond nach Macao. Dort trifft er auf den Hersteller der Kugeln. Erstmals bekommen wir auch etwas vom fernöstlichen Gefühl mit, trifft Bond doch auf einige der Menschen und ist wirklich in Macao anwesend. Aber auch Macao ist nur Zwischenstopp, so reist Bond weiter nach Hongkong, wo die Kugeln an einer weiteren Person übergeben werden: Miss Anders.
Hongkong ist somit erster Hauptort des Films. Im späteren Verlauf macht sich Bond auf nach Thailand/Bangkok. Hongkong und Thailand werden meiner Meinung nach sehr gut eingefangen, von der Szenerie beim Bottoms Up und anschließender Bootstour entlang Hongkongs Hafen (man beachte das Bayer Kreuz im nächtlichen Honkong) oder auch Bonds Ankunft mit der gekenterten RMS Queen Elizabeth, paar Jahre zuvor in Seawise University umbenannt.
Später in Thailand, die prächtigen Bauten, wie das Anwesen Hai Fats, die Khlongs in Bangkok und natürlich die Inselgruppe, auf der sich Scaramanga versteckt hält: Damals vielleicht noch ein Geheimtipp, aber seit dem Film auch offiziell James Bond Island genannt. Eine prächtige Location. Wer möchte da nicht Zuflucht suchen?
Ein letztes Mal ist Ted Moore, her in Zusammenarbeit mit Oswald Morris, der Kameramann. Auch wenn seine beiden Vertretungen Freddie Young und Michael Reed noch spektakulärere Bilder lieferten, war Ted Moore immer in der Lage die Quintessenz der Locations herauszukitzeln und tolle Bilder zu liefern. Bonds Anflug auf Scaramangas Versteck ist ein Augenschmaus par excellence. Vielen Dank.

Setting/Bauten/Design:
Ken Adam ist abwesend, er war wohl schon zu sehr in Kubricks „Barry Lyndon“ involviert und Syd Cain, der bisherige Stellvertreter, hatte mit „Leben und sterben lassen“ seinen letzten Einsatz. Hier sollte Peter Murton hauptverantwortlich sein.
In Erinnerungen bleiben das Interieur der Seawise University (die gekenterte RMS Queen Elizabeth) und natürlich Scaramangas Heim, erbaut inmitten eines der berühmten Felsen vor der thailändischen Küste, mitsamt seines Fun House, in dem er pflegt sich fit zu halten und seine Kontrahenten als Trainingsobjekt dienen.

Musik:
Meiner Meinung nach komplett unterschätzt. Sicher, nicht so epochal wie „You Only Live Twice“ oder „Moonraker“, nicht so innovativ wie „On Her Majesty’s Secret Service“, nicht so funky wie „Live And Let Die“, dennoch bietet der Score wieder einige Ohrwürmer und hat gleich zwei absolute Highlights im Repertoire:
„In Search Of Scaramanga’s Island“ – ich schrieb schon oben, Bonds Anflug ist ein Augenschmaus, hinzu kommt dieser Ohrenschmaus. Für mich ein Gedicht. Aber auch ohne Bilder funktioniert dieses verträumte Stück wunderbar.
„Return to Scaramanga’s Fun House“ – wieso dieser und nicht das frühere Stück von der Pre-Title Sequence? Weil dies, genau wie im Film, die absolute Klimax darstellt. Symptomatisch dafür die absolut herausragenden letzten 1, 5 Minuten, in der die Spannung, die Anspannung stetig steigt. Man spürt schon beim Hören förmlich die Bedrohung. Etwas, was ein Ennio Morricone mit seinem „Triello“ (The Trio) in Finale von „The Good, The Bad and The Ugly“ ebenfalls zelebrierte.
Auch Lulus Titelsong wird mir häufig zu schlecht gemacht. Ich habe weiß Gott schlimmeres gehört und es ist, verdammt nochmal, ein Ohrwurm.

Main-Title:
Erst im letzten Drittel ist eine Binder-typische schwarze Silhouette einer Frau zu sprühenden Feuerfunken rhythmisch zum Titellied tanzend zu sehen. Ansonsten sieht man die Damen klar, es dominiert das Thema Wasser, was mir im Gegensatz zu „Feuerball“ allerdings nicht ganz so ersichtlich ist.
Außerdem sieht man den titelgebenden „Golden Gun“ und gegen Ende die Finger einer Frauenhand am Pistolenlauf entlanggleitend, was eine sexuelle Andeutung darstellen soll. Thema Scaramanga und Beziehung zu Anders?
Zusammen mit der Musik harmoniert das aber. In Verbindung mit dem Titelsong wirkt das Ganze auf mich catchy und ich kann damit sehr gut leben. Es macht Lust auf den Hauptfilm, das ist wichtig.

Wertung des Komplettwerks:
Der hatte bei mir nie eine Chance in die Top 4 der Moore Filme zu steigen, er schwankte bei mir immer Moore-intern auf die Plätze 5-7, momentan gebührt Platz 7 aber eindeutig einem anderen Film. Trotz der fehlenden Actionszenen, der großen Bedrohung, habe ich dank der Location, der Musik und der Darsteller Spaß. Da öden mich ein „Diamantenfieber“ und einige Bondfilme seit den 90ern mehr an. Nein, ich sehe diesen Film auch immer wieder gerne. Es ist wohl auch eine gewisse Leichtigkeit, die dieser Film ausstrahlt.
7/10

Django

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Freitag, 10. Januar 2020, 08:21

Zitat

Die erste Stärke und hier gehe ich gerne bewusst in Konfrontationsmodus mit gefühlt 90 % der anderen Bondfans.

Also hier bin ich in dem Fall bei den "gefühlt 10%" und damit auf Deiner Seite. Ich finde TMWTGG einen "guten" Bond-Film und halte ihn für womöglich am meisten unterschätzten Bond-Film. Okay, liegt vielleicht auch daran, dass das einer der allerersten Bond-Filme (der zweite, höchstens der Dritte) war, die ich damals so als Zehn-, Elfjähriger am TV gesehen habe.

Zitat

Was ich aber ein wenig Schade finde, ist der Subplot um den Solex Aggregator.
Das hat man damals, nach der ersten Ölkrise 1973, noch schnell mit ins Drehbuch gepackt und das merkt man.

Das sehe ich auch so und das ist auch für mich der einzige wirkliche Wermutstropfen in TMWTGG. Ich meine, wenn schon ein McGuffin, dann bitte etwas realistischer. Ging ja dann später in FYEO auch. Zudem drifted das mit dem Solex dann doch sehr in Richtung Science Fiction ab :S . Da hätte man gerade so gut irgendwas mit "Unobtainium" nehmen können :wacko:

Zitat

was deren Charakter betrifft, nur um von Bond in einem Aspekt korrigiert zu werden

Bond korrigiert ihn zwar nur in einem Aspekt - trotzdem trennt die beiden m.E. viel mehr, als häufig angeführt wird. Sie haben eine komplett andere Motivation und auch komplett andere Ziele. Auch muss man Scaramanga im Gegensatz zu Bond gewisse Auswüchse von Geisteskrankenheit attestieren.

ollistone

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Freitag, 10. Januar 2020, 10:12

@ MisterBond, wenn ich das richtig überblicke, steht TMWTGG bei dir bislang auf einer Stufe mit DN und (vor DAF) auf dem vorletzten Platz der bisher besprochenen Filme. Bei meinem Marathon hatte TMWTGG kurzzeitig die Führung übernommen - so unterschiedlich sind die Geschmäcker! ;)

Dafür, dass du die vielen Stärken dieses Film sehr schön herausgearbeitet hast, ist das Werk mit 7/10 Punkten vergleichsweise schlecht bedient. Der Villain, die exotischen Schauplätze, die "Erdung" des Films, Andrea Anders und Mary Goodnight, der Score - mir macht dieser Film jede Menge Spaß. Seit TB für mich der stärkste Beitrag der Reihe, ohne die Trashigkeit eines LALD oder DAF, ohne die eklatanten Schwächen eines OHMSS, ohne die alberne Gigantonomie eines YOLT.
"You may be a lover but you ain't no dancer."

Mister Bond

Felix Leiter

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Freitag, 10. Januar 2020, 11:50

Nun ja, ich habe schon geschrieben, was mir fehlt. Unter anderem das "Große". Und ich sehe eher TMWTGG trashig (eigentlich möchte ich das Wort nicht benutzen) als LALD. LALD wirkt auf mich größer, tatsächlich. Formvollendeter dank der vielen tollen Schurken, der Actionsequenz, die Musik von George Martin ist insgesamt noch knackiger. YOLT macht mir auch mehr Spaß. Die Erdung gab es ja bereits bei LALD, wie ich finde. habe ich dort ja schon geschrieben.
Und Goodnight, optisch schön anzusehen, aber das waren Domino, Solitaire, Tracy und co. auch. Goodnight wirkt eben wie eine Parodie (ähnlich wie Tiffany zum Schluss).
7/10 ist ja eine gute Wertung. Bisher gab es mit DAF, wie ich aber schon befürchtete, eher die Ernüchterung.

Scarpine

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Freitag, 10. Januar 2020, 11:57

Ich finde TMWTGG einen "guten" Bond-Film und halte ihn für womöglich am meisten unterschätzten Bond-Film.
Das war auch mein Eindruck im Laufe des neuen Sichtungsturnus. Früher wäre er bei mir ein Kandidat für den Träger der Roten Laterne innerhalb der Moore-Ära gewesen und nach jetzigem Stand könnte er am Ende sogar den soliden Mittelfeldplatz für sich beanspruchen. :!:
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Django

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Freitag, 10. Januar 2020, 12:38

Seit TB für mich der stärkste Beitrag der Reihe, ohne die Trashigkeit eines LALD oder DAF, ohne die eklatanten Schwächen eines OHMSS, ohne die alberne Gigantonomie eines YOLT.

Kann ich so fast unterschreiben, aber...

Zitat

Und ich sehe eher TMWTGG trashig (eigentlich möchte ich das Wort nicht benutzen) als LALD. LALD wirkt auf mich größer, tatsächlich. Formvollendeter dank der vielen tollen Schurken, der Actionsequenz, die Musik von George Martin ist insgesamt noch knackiger [...]. Die Erdung gab es ja bereits bei LALD

Eben - LALD sehe etwa auf einer ähnlichen Ebene. Die beiden Filme bilden für mich ohnehin eine stilistische Einheit, die mit TSWLM dann einen Bruch erfährt (vom Vorgänger DAF wollen wir erst gar nicht reden :whistling: ). Und ich muss jetzt ehrlich sagen: Irgendwie unterhält mich der LALD/TMWTGG-Stil sogar besser als der bombastische, "schwere" und völlig "ungeerdete" TSWLM/MR-Stil :thumbsup:

Mister Bond

Felix Leiter

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Sonntag, 12. Januar 2020, 13:36

Na ja, was besser unterhält, nach meiner Sichtung von TSWLM muss ich dir doch widersprechen :D

Django

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Montag, 13. Januar 2020, 08:08

Alles Geschmackssache :prost:

Whisper

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Sonntag, 14. März 2021, 20:04

Der zweite mit Gold angehauchte Film

Dieser Film wird von den meisten wohl als Rogers schlechtester eingestuft – zurecht?

Drehbuch:
Dies ist der allererste Bondfilm, bei dem ich stellenweise das Gefühl habe, ein B-Movie anzusehen. Bereits in DAF und vor allem LALD gab es schon eine ganze Reihe an humorvollen Szenen, aber hier hat man aus meiner Sicht eine Grenze überschritten. Die erste Szene dieser Art ist abends in dem Garten von Hai Fat, wo James von Schnickschnack mit einem ganz seichten Schlag auf den Hinterkopf das Bewusstsein verliert. Das wirkt völlig unglaubwürdig und einfach nur lächerlich. Dann geht es mit den Nichten weiter, die es zu zweit schaffen, die ganzen Schüler K.O. zu treten. Haben die in der Schule vorher alle Beruhigungstee zu trinken bekommen? Die Ganze Szene soll wohl humorvoll rüberkommen, ist für mich aber absolut zum Fremdschämen und nimmt dem Film jegliche Glaubwürdigkeit. Das passt einfach nicht zu Bond! Auch die musikalische Untermalung des Autosprungs gehört eher zu einem Kinderzeichentrickfilm als zu einem Bondfilm. Ich bin mir auch sicher, dieses Geräusch schon einmal in ähnlicher Form bei einem Benjamin Blümchen Hörspiel gehört zu haben.

Neben diesen peinlichen Aussetzern ist es aber auch die völlig unausgegorene Story, die dem Film schadet. Die beiden Handlungsstränge „Bond in Gefahr“ und „Energiekrise“ behindern sich im Spannungsaufbau. Zudem gibt es etliche Logikfehler: so verstehe ich bis heute nicht, warum Miss Anders erst Bonds Hilfe haben möchte und im Hotelzimmer bei ihrer ersten Begegnung ihn wie einen völlig Fremden behandelt. Sie muss doch gewusst haben, wer er ist!

Es gibt immerhin auch ein paar richtig gut inszenierte Szenen: man denke nur an Bonds Besuch bei Lazar, den Mord an Gibson, Rogers „To this moment and the moment yet to come“ oder das Finale im Spiegelkabinett. Aber das reicht nicht, um dieses Drehbuch zu retten.
3/10

Musik:
Für mich ist dies Barry’s schlechtester Score, wobei das natürlich Jammern auf hohem Niveau ist. Das Hauptthema ist in seiner ruhigen Variante zwar wunderschön und passt auch gut zu den entsprechenden Szenen, aber viel mehr gibt der Soundtrack leider nicht her. In allen anderen Barry-Filmen gab es wesentlich mehr musikalische Abwechslung, daher ist der Gesamteindruck nur „befriedigend“.
6/10

Optischer Eindruck:
Hier kann der Film punkten. Die Schauplätze wurden richtig gut in Szene gesetzt und fast der ganze Film ist von einem „Urlaubsfeeling“ durchzogen.
8/10

James Bond:
Roger macht seine Sache zwar recht gut, aber seine Performance kann nicht ganz mit der Ausstrahlung von Christopher Lee mithalten. Erst in den darauffolgenden Filmen ist Roger für mich richtig in seiner Rolle angekommen und wirkte dann souveräner als hier. Hier habe ich noch ein kleines bisschen das Gefühl, als ob er James Bond spielt. Ab TSWLM ist er James Bond. Dies mache ich besonders an der ersten Szene mit Miss Anders fest. Die rohe Gewalt, die Roger hier an den Tag legt, passt nicht zu seinem Naturell und wirkt mir zu gestellt.
7/10

Gegner:
Das Highlight des Films! Dieser Mann hat eine hervorragende Ausstrahlung und bringt den Scaramanga glaubhaft rüber. Jede Szene mit ihm ist sehenswert. Zu einem absolut perfekten Bösewicht wie Goldfinger oder Stromberg fehlt nur noch eine Prise mehr Bösartigkeit.
9/10

Bondgirls:
Hier ist das Hauptbondgirl ähnlich wie in YOLT gleichzeitig auch Bonds Helferin. Wobei Miss Goodnight mit ihren naiven Aktionen eher als „Behinderin“ auftritt. Trotzdem macht es im Gegensatz zu Miss Case aus DAF meistens Spaß, ihr zuzusehen und sie bringt etwas Farbe, Leben und Schönheit in den Film. Miss Anders macht ihre Sache auch recht ordentlich. Später als Octopussy gefiel sie mir aber eine Klasse besser.
6/10

Handlanger:
Schwierig zu bewerten, da Schnickschnack völlig aus der Reihe der Handlanger tanzt. Dazu geht von ihm einfach keine Bedrohung aus, er ist lediglich ein Diener seines Herrn. Seine einzige Waffe sind die Knöpfe im Spiegelkabinett, wo er zugegebenermaßen für Spannung sorgt. Sein Wutanfall und seine Mordabsicht am Ende des Films wirkt mir aber zu aufgesetzt und passt nicht zu dem bis dahin gezeigten Charakter.
6/10

Helfer:
Eigentlich mag ich Hip. Wäre da nicht die berühmte Nichten-Szene. Mal ehrlich, das ist an Schwachsinn doch nicht zu überbieten! Erst wollen er und seine Nichten Bond aus Lebensgefahr retten und plötzlich fährt er einfach davon? Obwohl noch Zeit und Platz genug gewesen wäre, Bond mitzunehmen?
5/10

Fazit:
Nach DAF zeigt die Serie hier bereits zum zweiten Mal erhebliche Schwächen, die hier aber hauptsächlich dem Drehbuch zuzuschreiben sind, das dem Film stellenweise sogar einen B-Movieartigen Charakter verleiht. Trotzdem hat der Film auch seine guten Momente und ist optisch ein Genuss. Wenn man aber TMWTGG und TSWLM direkt aufeinanderfolgend schaut, bemerkt man einen Klassenunterschied.

6/10 (Platz 7 bei den Moores Bonds, da 0,5 Punkte schlechter als AVTAK)
Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

Mister Bond

Felix Leiter

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Sonntag, 14. März 2021, 21:19

Ich habe es ja bereits erwähnt, dass es der einzige Unterschied bei uns und den Moore Bonds ist: ich tausche die Plätze von TMWTGG und AVTAK.
Kann deine Standpunkte aber verstehen, lediglich bei der Musik nicht, aber das ist bei John Barrys exzellentem Oeuvre auch schwierig. Gerade "Scaramanga's Fun House" oder noch besser "Return To Scaramanga's Fun House" (alleine die letzten 2 Minuten sind ein Meisterstück an Spannung) und "In Search Of Scaramanga's Island" sind Meisterstücke.

Und warum Moore immer attestiert wird, dass ihm die Härte nicht steht, verstehe ich mit der Zeit auch nicht. Ich kann da nur auf andere Werke Moores verweisen, gerade die Serie Simon Templar "The Saint" und da am besten auf die kompletten schwarzweiß Folgen, da muss man aber schon zur UK Box greifen. Bei allem Charme geht er auch mal, wenn es sein muss, sehr ruppig mit seinen Kontrahenten um, und Moore spielte das exzellent. Ich gehe sogar so weit, dass seine Art zu Schauspielern sehr unterschätzt wird. Wenn man ihm nur häufiger das richtige Material gegeben hätte. Allerdings war er als Templar nie zu Frauen ruppig, das stimmt.

Dein Verweis mit Benjamin Blümchen, da kann der Benjamin nur bei Bond geklaut haben :D
Aber wirklich balla balla ist die Situation als Hip mit seinen Nichten einfach davonfährt. Was für eine dämliche Drehbuchlösung um darauf die Verfolgunsgjagd per Boot (hat ja auch nicht die Klasse mit der aus LALD) zu zeigen 8o

Ps.: In der Regel wird doch "Moonraker" leider leider in der breiten Masse noch schlechter eingestuft und AVTAK ist da wohl mit Abstand der schlechteste.
Bei imdb kommt TMWTGG soagr recht gut weg! Unter den Moores Bonds nach Wertung nur hinter TSWLM und punktgleich mit LALD. FYEO hat da überraschenderweise vor kurzen etwas eingebüßt (-0.1). Während TMWTGG in den letzten 10 Jahren um +0,2 zugelegt hat.

Whisper

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133

Montag, 15. März 2021, 00:55

Bei imdb kommt TMWTGG soagr recht gut weg! Unter den Moores Bonds nach Wertung nur hinter TSWLM und punktgleich mit LALD. FYEO hat da überraschenderweise vor kurzen etwas eingebüßt (-0.1). Während TMWTGG in den letzten 10 Jahren um +0,2 zugelegt hat.
Auf die imdb Bewertungen gebe ich bei den Bondfilmen so gut wie gar nichts! Dafür kommt mir TSWLM mit 7,1 einfach zu schlecht weg (sogar schlechter als GE mit 7,2 ?( ).

Ich kann lediglich den Mittelwert der 24 imdb Bondbewertungen nachvollziehen: der liegt bei 6,9, mein eigener erstaunlicherweise auch nur bei 7,0. Allerdings ist bei mir die Varianz erheblich höher, da ich 13 Filme deutlich oberhalb des Mittelwertes angesiedelt habe und einige Filme deutlich darunter. So habe ich einen 10er, drei 9er und 9 8er Bewertungen, wogegen imdb bloß drei 8er aufweist (CR, SF und GF). Immerhin stimmen imdb und ich beim Schlusslicht überein :D .
Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Whisper« (15. März 2021, 09:49)


Mister Bond

Felix Leiter

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Montag, 15. März 2021, 17:31

Freilich sollte man generell nicht all zu viel auf fremde Meinungen und Wertungen vertrauen. Das eigene Empfinden zählt. Ich habe lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass das Gros der Menschen mitnichten TMWTGG als schlechtesten Moore Bond sieht. Für mich kommen ja FYEO und MR viel zu schlecht weg. TSWLM sowieso, ist aber auch immer subjektiv. Nolan zählt TSWLM ja zu seinen 16 Lieblingsfilmen, die ihn maßgeblich beeinflusst haben.

Und da wir bei subjetkiv sind, gerade bei Bond lasse ich in meinen Wertungen auch eine emotionale Note zu. So habe ich gleich zwei 10er, sieben 9er und fünf 8er 8)
Beim Schlußlicht sind wir uns wohl alle einig :D

Whisper

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135

Dienstag, 16. März 2021, 09:14

Für mich kommen ja FYEO und MR viel zu schlecht weg. TSWLM sowieso, ist aber auch immer subjektiv.
MR befindet sich in nahezu allen Rankings, die mir über den Weg gelaufen sind, auf den hinteren Plätzen. Damit müssen wir beide wohl leben :rolleyes: . TSWLM ist in den Rankings aber fast immer auf den vorderen Plätzen, daher verstehe ich die 7,1 nicht ganz.

Etwas repräsentativer finde ich die "James Bond Worlwide Admissions". Und da kommt TMWTGG sehr schlecht weg (der bis dahin schlechteste), der aber später tatsächlich deutlich von AVTAK unterboten wurde. Das Publikum war wohl Moore-müde. Interessanterweise liegen die beiden Dalton-Bonds auch unterhalb von TMWTGG.
So habe ich gleich zwei 10er, sieben 9er und fünf 8er
Das ist aber großzügig :D. Erklärt sich dann vielleicht wirklich durch die emotionale Komponente. So geht es mir z.B. bei LALD, meinem heimlichen Lieblingsbondfilm. Rechnerisch kann er TSWLM niemals übertrumpfen, aber gefühlt ist es der Bondfilm, den ich mir am liebsten und wohl auch am häufigsten anschaue.
Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

ollistone

Consigliere

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136

Dienstag, 16. März 2021, 11:23

Es gibt Momente, zum Beispiel während meines letzten Marathons, da bin ich auf TMWTGG außerordentlich gut zu sprechen. Da kann sich der Film schon mal an die Spitze der 70er-Bonds mogeln. Im Vergleich zu den mitunter etwas anstrengend bombastischen Gilbert-Bonds punktet TMWTGG bei mir durch seine unaufgeregte, bodenständige Kurzweiligkeit. Ein Film, der mir immer gute Laune macht. Exotische Schauplätze, zwei heiße Bond-Girls, ein charismatischer Schurke, mehr braucht es manchmal gar nicht. Und Barrys Score liebe ich!
"You may be a lover but you ain't no dancer."

Feirefiz

The Other Fellow

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Dienstag, 16. März 2021, 12:26

Beim Schlußlicht sind wir uns wohl alle einig :D

Nicht alle. ;)
"How do you make a hero logical? You don't, and you must accept that.
The illogic is what makes something like Superman. The more rational a
story you try to write about Superman, the more you kill him."
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Django

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Dienstag, 16. März 2021, 12:48

m Vergleich zu den mitunter etwas anstrengend bombastischen Gilbert-Bonds punktet TMWTGG bei mir durch seine unaufgeregte, bodenständige Kurzweiligkeit. Ein Film, der mir immer gute Laune macht.

Genauso sehe ich das auch. Aber vielleicht hat TMWTGG bei mir auch einen Stein im Brett, weil er der erste Moore-Bond war (und mein zweiten Bond überhaupt), den ich als Kind im TV sah. Ich glaub ihm April 1988 war das :D . Das prägt halt :)

Mister Bond

Felix Leiter

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Dienstag, 16. März 2021, 14:58

Richtig, das war Ostersonntag 1988, so um den 10. April herum.
Ende 1987 hat mich Moore mit LALD so richtig gepackt, mein Vater nahm den Film auf, im Februar 1988 dann zu Fröbes 75. Geburtstag Goldfinger und dann TMWTGG. So waren dies auch die ersten drei Bondfilme, die ich dann in kurzer Zeit mehrfach sah. TMWTGG hat mich aber schon damals nie so wie LALD und GF gepackt. Das waren dann etwas später tatsächlich TSWLM, MR und FYEO.


@Feirefiz:
:P Kann ich mittlerweile aber durchaus verstehen. DAF und auch TND sind momentan gar nicht weit vom letzten Platz weg.

Whisper

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Donnerstag, 18. März 2021, 15:09

Im Vergleich zu den mitunter etwas anstrengend bombastischen Gilbert-Bonds punktet TMWTGG bei mir durch seine unaufgeregte, bodenständige Kurzweiligkeit. Ein Film, der mir immer gute Laune macht. Exotische Schauplätze, zwei heiße Bond-Girls, ein charismatischer Schurke, mehr braucht es manchmal gar nicht. Und Barrys Score liebe ich!
Stimmt, TMWTGG besitzt wie auch LALD eine gewisse "Leichtigkeit". Beide kommen sehr humorvoll daher (wobei man es in TMWTGG stellenweise etwas zu weit getrieben hat). Am besten finde ich immer noch die Szenen in der Schule. Ich muss jedes Mal über James' kurzes Zunicken gegenüber dem Oberguru und seine tiefe Verbeugung nach dem unerwarteten Umhauen des 1. Gegners lachen :D.

Die unglaubliche Vielfalt der Bondfilme macht glaube ich den größten Reiz der Filmreihe aus. So haben auch die objektiv betrachtet etwas schwächeren Filme (wobei 6/10 ja immer noch "befriedigend" ist) ihre Daseinsberechtigung.
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