DER SPION, DER MICH LIEBTE
Part 1
1977, das Jahr in dem eine bestimmte Saga eines Jungen, dessen Bestimmung es ist das Gleichgewicht der Macht wiederherzustellen, ihren Anfang nahm und Rekorde brach.
Aber auch das Jahr, in der James Bond 007 fulminant auf die Leinwand zurückkehrte.
Nachdem Harry Saltzman nicht mehr Albert R. Broccolis Partner war, ließ man sich einige Monate mehr Zeit für einen neuen, wieder größeren, spektakulären Bondfilm.
Bis zum 50 Jahre Jubiläumsbond war „Der Spion“ in Deutschland sogar der meistbesuchte Bondstreifen im Kino. Es sollte Roger Moore endgültig den Status als würdiger Nachfolger Sean Connerys einbringen und gilt bis heute für Kritiker und Fans als bester Roger Moore Bondfilm, auch als einer der besten Bondfilme überhaupt. Selbst für Moore war es sein eigener Lieblingsfilm der Reihe. Die Kinokassen klingelten und machten das schwächere Abschneiden vom Vorgänger vergessen.
Film:
Dieser Beitrag der Reihe fängt schon fulminant an. Erst sehen wir allerdings einen neu kreierten Pistolenlauf. Roger Moore durfte ein zweites Mal ran und war bis Craig auch der Bonddarsteller, der mehr als einmal für die Pistolenlaufsequenz zum Dienst antrat. Erstmals sehen wir auch Bond im schwarzen Tuxedo und nicht im Business Anzug. Die Musik dazu bedient schon maritime Töne.
Was folgt ist wohl die beste oder zumindest eines der besten Vortitel-Sequenzen. Nach der Entführung eines Atom U-Boots, was schon sofort zu Beginn die Haupthandlung zum Laufen bringt, sehen wir nun zum ersten Mal Walter Gotell in der Rolle des General Gogol. Fortan wird er auch fester Bestandteil der nächsten fünf Bondfilme. Da auch ein sowjetisches U-Boot verschwand instruiert er Triple X für die Mission es zu finden. Und das ist ganz geschickt gemacht! Wir sehen einen Mann und eine Frau. Wer dachte nicht, dass es sich bei Triple X um den Mann (Michael Billington) handelt, quasi das sowjetische Pendant zu 007? Doch als der Mann aus dem Bett steigt und noch was zu erledigen hat; was, das erfahren die Zuschauer auch noch in der Vortitelsequenz; sehen wir wie sich die hübsche Dame als Triple X meldet. Guter Kniff.
Außerdem sehen wir zum zweiten Mal M in der Vortitel-Sequenz und erstmals Miss Moneypenny, denn James wird ja ebenfalls gebraucht.
Nachdem sich James mit einer Blondine in einer Hütte vergnügt hat und Ms Nachricht erhalten hat, geht die Aktion auch schon los. James wird auf Skiern von weiteren Bengeln verfolgt, dazu die tolle Ansicht vom weiten Weiß und eine neue, flotte Version des James Bond Themas: „Bond 77“! Einen dieser „bösen“ Buben erkennen wir als geliebten von Triple X. Nachdem Bond sich ihm entledigt hat und vor den anderen flieht, sehen wir den berühmten Sprung von der Klippe, die Musik setzt aus, Stille…..bis irgendwann der Fallschirm aufgeht, der Union Jack kommt zum Vorschein, das James Bond Theme ertönt und dieses mündet in die Haupttitel. Bond ist wieder da und anscheinend besser und größer als je zuvor.
Dieser Pre-Title war für alle Bondfilme ein Meilenstein.
Wir erfahren kurz darauf, dass Triple X Major Anya Amasova ist, eine der besten Agenten des KGB.
Bond wird wiederum von Q, vom britischen Verteidigungsminister Sir Frederick Gray, Capt. Benson und Adm. Hargreaves instruiert. Diese Namen erwähne ich, weil es sich außer Desmond Llewelyn um Bond Wiederholungstäter handelt. Benson wurde dargestellt von Robert Baker, dem Hillary Bray aus „Im Geheimdienst ihrer Majestät“, Adm. Hargreaves von Robert Brown, 1983-89 Nachfolger von Bernard Lee als M und Sir Frederick Gray, gespielt von Geoffrey Keen, wurde wie General Gogol Bestandteil der Bondfilme der restlichen Moore-Ära.
Der Hauptbösewicht, Karl Stromberg, dargestellt vom legendären deutschen Schauspieler Curt Jürgens, wird dann auch eingeführt und das kann gar nicht mehr epochaler gehen.
Die Ausstattung, der Hang zum Luxus, Bachs Musik. Wir merken schon zu Beginn, mit Stromberg ist nicht gut Kirschen essen. Nachdem er seine diabolische Ader an einer Dame und zwei Herren ausleben ließ, erteilt er auch schon Befehle: an Sandor und „Beißer“! Lächel mal Beißer! Geht wohl auch nicht ikonischer.
Was ich an dem Film liebe ist die eigentlich schlichte, aber stringente und spannende Handlung.
Bonds erste Ermittlung führt nach Kairo, wo er später auch erstmals auf Anya trifft.
Von Ägypten aus verschlägt es Bond zusammen mit Anya nach Sardinien. Man ist im Zug unterwegs, im Auto, Unterwasser im Auto und U-Boot, auf einem Tanker. Ich sehe keine Hänger, nichts was unnötig ist, alles ist flott inszeniert ohne hektisch zu wirken.
Die Verfolgungsjagd mit dem Lotus ist für mich auch eines der besten und tollsten Bondmomente. Zu Land und zu Wasser. Das ist toll gefilmt, man kann dabei auch lachen, vor allem wie Bond mit dem Lotus vor dem verfolgenden Hubschrauber eine 360 Grad Drehung vollbringt, da schmunzele ich jedes Mal. Und dann eben die Unterwasser Aktion mit dem Lotus und das Wiederauftauchen am Strand. Das lässt mein Bondherz einfach höher schlagen. Dazu immer die passende Musik, damals wussten die Bondmacher noch, wie man zur Action auch geniale Musik liefern kann.
Die finale Schlacht auf der Liparus, ja, bombastisch. Hatten wir schon in „Man lebt nur zweimal“ und auch in „Moonraker“ wird es so groß. Was aber „Der Spion, der mich liebte“ eindeutig hervorhebt sind die Spannungsmomente. Es ist nicht nur eine große Schlacht und dann ist der Film vorbei. Wir sehen wie Bond den Sprengsatz aus der Nuklearrakete bergt, was für alle Beteiligten, bei ungünstigem Verlauf, das Ende bedeuten könnte. Wir sehen Bonds Ritt auf der Kamera im inneren der Liparus, zuvor Stille, dann das James Bond Thema , dann wieder Stille, das Ticken der Uhr…Detonation. Weiter geht es: Umleitung der Atomraketen, dann das definitive Finale auf Strombergs Residenz, Bonds letztes Aufeinandertreffen mit Stromberg; Für mich auch eines der besten letzten Momente Bond gegen Hauptbösewicht. Erinnerungswürdige Sätze fallen, in der deutschen Synchro, wie im O-Ton. Bond scherzt nicht, man sieht ihm seine Seriosität an.
Dann haben wir noch Bond gegen den Beißer und die Rettung Anyas und Flucht aus der sinkenden Atlantis.
So etwas will ich sehen, dafür bin ich ein Bond-Fan. Ich vergesse da sehr gerne Ungereimtheiten wie Bonds und Anyas Zugfahrt. Ich interpretiere mir meine eigene Version: vielleicht ist es die Zugfahrt bis zum Flughafen in Ägypten, schließlich waren Bond und Anya zuvor im inneren des Abu Simbel. Oder, wir schrieben das Jahr 1977, flogen beide nach Rom, von dort mit dem Zug nach Neapel und von dort mit Schiff nach Sardinien. Das hat doch etwas Romantisches. Und ich möchte die komplette Zugsequenz nicht missen. Die erotisch, neckische Stimmung zwischen Bond und Anya, es wird sogar wirklich romantisch als Bond nach dem Kampf gegen den Beißer, auf dem Bett liegt und Anyas Hand nimmt. Das hat dann mal was anderes als das Machogehabe. Bond macht sich in diesem Sinne sogar Verletzlich, zeigt eine Gefühlvolle Seite, er vertraut somit Anya, die sich dann auf ihm legen darf. Dazu ertönt die schöne instrumentale Version vom Titelsong.
Weshalb früher der Beißer noch ein Stein auf Bonds und Anyas „Fluchtwagen“ werfen möchte? Geschenkt. Auch warum er den Wagen so demolieren möchte.
Für mich überwiegen hier glasklar die Pluspunkte. Ungereimtheiten finde ich so gut wie in jedem Film und hier wurde es sogar bewusst eingesetzt. Das Selbstvertrauen der Filmmacher war zu spüren.
Bond:
Moores bester Auftritt, hier trifft er wirklich die richtige Mischung zwischen Humor und Härte, außerdem sieht er hier mit Ende 40 auch noch gut aus.
Den Humor zeigt er besonders im Zusammenspiel mit Barbara Bach, wo sich beide in guter old-school Hollywoodmanier kleine Scharmützel im Geschlechterkonflikt liefern. „Bei Korsika, glaube ich.“ – „Genauer gesagt ist es bei Sardinien“. „Na ja, schließlich haben Sie mir das Leben gerettet.“ – „Wir alle machen Fehler, Mr. Bond“.
„Schatz, bitte fall ihr nicht auf die Nerven.“ Oder „Ungeheuer schnittig. Das Boot natürlich“, was Barbara Bach zur Eifersucht bringt.
Während die Konflikte mit dem Beißer hier noch wesentlich mehr von Ernsthaftigkeit geprägt sind, als im Nachfolgewerk „Moonraker“. Dennoch führt dies zu humorvollen Szenen, wie Moores Blick als der Beißer mal eben ein Stück vom Tischteil/Holzbrett? abbeißt und im Finale, als Moore Richard Kiel ein charmantes Lächeln zuwirft, bevor es den Beißer vollends magnetisch packt. Dieses zulächeln sollte dann auch in „Moonraker“ praktiziert werden.
Seine ernste Seite zeigt er unter anderem als er sich Sandor entledigt und natürlich als er auf Stromberg trifft. Sowohl bei der Audienz, als er schon merkt, dass mit Stromberg nicht zu spaßen ist und im letzten Aufeinandertreffen. Da lässt Moore jegliche Mätzchen weg. „Das war ihr letzter Trumpf, Stromberg, jetzt bin ich dran.“
Aber auch die sensible und romantische Seite bietet Moore hier: „Viele Freundinnen, aber nur einmal verheiratet.“ – „So genau wollte ich es gar nicht wissen“. Oder während Anya Bond zur Rede stellt, seine Antwort, ebenfalls ohne unnötigen Anfall von Ironie oder Sarkasmus: „Wenn jemand in einem Wahnsinnstempo auf Skiern hinter einem her ist, um einem eine Kugel in den Rücken zu jagen, kann man sich unmöglich sein Gesicht merken.“
Romantisch, wie ich schon erwähnte, die Szene im Zugabteil nachdem Bond Anya gerettet hat, er sich zuerst langsam auf das Bett legt und seine Hand Anya reicht. Hier ist Bond wirklich der liebende Liebhaber und nicht das sexuelle Raubtier.
Alles in allem sehe ich Moores Spiel hier als perfekt an und auf einem Level mit Connerys besten Darstellungen.
Bondgirl:
Barbara Bach wird vor allem von Menschen, die Sie nur aus dem O-Ton kennen, als ein wenig hölzern bezeichnet. Das mag in der Tat an Barbara Bachs stimmlichen Vortrag ihrer Texte liegen, auch wenn es mich im O-Ton nicht stört. In der deutschen Synchro gewinnt Sie in der Tat durch Dagmar Heller, die sogar schon die beiden Haupt-Bondgirls der beiden ersten Moore-Bonds sprach. Und da stimme ich unserem Daniel Dalton zu, gerade die Verletzlichkeit der Solitaire in „Leben und sterben lassen“ und die gewisse selbstbewusste Art der Anya Amasova brachte Dagmar Heller auf den Punkt. Ich finde ihre Stimme einfach erotisch und im Zusammenspiel mit Bond passt das einfach. Außerdem finde ich Barbara Bach generell sexy und ihre Reaktionen auf Bonds zum Teil freche Sprüche amüsieren mich jedes Mal.
Auch als Sie Bond später zur Rede stellt und plötzlich alles andere als angetan vom Charmeur ist: „Wenn diese Mission vorbei ist, werde ich Sie töten.“
Ich finde, dass Barbara Bach dies auf den Punkt brachte und möchte behaupten, dass Sie wohl mit Lois Chiles und Maud Adams die beste Chemie im Zusammenspiel mit Moore hatte. Das liegt auch am Drehbuch, welches für die besonderen Momente der beiden Protagonisten sorgt.
Und außerdem möchte ich anmerken, welch teuflische Idee die Kostümdesignerin hatte und Bach das letzte Filmoutfit auf der Atlantis auf dem Leib schneiderte. Meine Herren, bewahren sie Contenance.
Somit liegt Mrs. Ringo Starr ganz vorne in der Riege der Bondgirls.
Villains:
Curt Jürgens, der normannische Kleiderschrank, wohl immer unterbewertet.
Für mich strahlt er all das aus, was einen wahren Bondvillain, Hauptbösewicht ausmacht. Es spielt keine Rolle wie häufig er im Film zu sehen ist, ob er sich körperlich betätigt, von Ort zu Ort reist, NEIN, er muss eine gefährliche oder psychotische Ausstrahlung haben und genau DAS hat Curt Jürgens! Dagegen wirken wirklich alle Blofeld Darsteller mit Gesicht, nicht nur Charles Gray, wie Chorknaben.
Alleine die Mimik von Jürgens, seine Art sich zu bewegen, seine Art zu sprechen, seine Sätze. Er wird meines Erachtens sogar fatal unterbewertet.
Außerdem wurde kaum ein Bösewicht so epochal und gefährlich eingeführt wie Stromberg. Wie ich schon oben schrieb, der prunkvolle Speiseraum in Atlantis, als er sich noch bei Dr. Bechmann und Prof. Markovitz bedankt und nebenbei die Verräterin seiner Pläne als Leibspeise an seinem Hai verfüttert und Sätze sagt wie „Sie waren es, die mich verraten haben. Sie hatten Zugang zu allen Informationen, und jetzt werden Sie dafür bezahlen.“ Kalter Schauer läuft über den Rücken.
Kurz darauf exekutiert er auch noch Dr. Bechmann und Prof. Markovitz: „Annullierung des Transfers von 20 Millionen Dollar. Benachrichtigung der nächsten Angehörigen über das tragische Ende von Professor Markovitz und Doktor Beckmann. Die Beisetzung fand auf See statt."
Überhaupt hat Stromberg sehr denkwürdige Sätze, gerade im Aufeinandertreffen mit Bond:
„Damit haben sie ihren Standpunkt klar gemacht. Also wie viel wollen sie?" - „Wie viel? Was meinen sie damit, Mr. Bond?" - „Ich meine den Preis dafür, dass sie die Nuklearraketen nicht abfeuern." – „Sie denken in anderen Kategorien, Mr. Bond. Ich bin nicht an Geld interessiert. Ich werde das Gesicht der Welt verändern." - "Indem sie sie vernichten?" - „Indem ich sie neu erschaffe. Eine neue, wundervolle Welt im Schoß der Ozeane.“
„Passen sie gut auf, Mr. Bond, das sind die Werkzeuge der Vernichtung!“
„Leben sie wohl, Mr. Bond. Dieses liebenswürdige Wort hat zugegebenermaßen das Odium der Ewigkeit."
Diese Sätze sprach Curt Jürgens auch im O-Ton und in der französischen Synchro, ich kann mir auch keinen besseren darauf vorstellen. Es ist nämlich die Art der stimmlichen Präsentation dieser Sätze.
Dazu erleben wir mit Richard Kiel den berühmtesten Henchman der Bondhistorie. Natürlich ist dies vor allem seiner physischen Präsenz zu verdanken: Richard Kiel, ein Hüne von 2,18 m und das Stahlgebiss. Das ist einfach imposant. Im Original heißt sein Charakter Jaws, sicherlich eine Revanche und Hommage auf Spielbergs kleinen Gag mit dem Tigerhai und das Bootsschild in seinem Mega Blockbuster „Der weiße Hai“ (OT: Jaws). Im Roman, welcher eh stark abweicht, heißt die Killerfigur noch Horror.
Aber Horror trifft es hier auch gut, gerade in den Szenen bei den Pyramiden, abends, mit der Musik. Dort wird der Beißer ähnlich wie in einem alten Universal Horrorfilm/Monsterstreifen inszeniert: „Die Mumie“ trifft auf „Dracula“. Beißer wirkt hier auch noch bedrohlich, er tötet Fekkesh und Kalba in dieser Monstermanier, mit einem Biss in die Halsschlagader, nachdem sich seine beiden Opfer wie gelähmt ergeben haben. Er beobachtet Bond und Anya von dem hohen Gerüst bei der Ägyptischen Ruine, als beide ihn suchen. Als Anya im Zugabteil ihren Schrank aufmacht, erwartet der Beißer Sie genau dort drin, also wenn das nicht an alte Horrorfilmklassiker erinnert.
Der Humor kam dennoch nicht zu kurz, schließlich überlebt der Beißer schon hier einen Autoabsturz von einer Klippe auf das Dach einer Bauernhütte und darf zum Schluss sogar Strombergs Hai zum Selbstschutz töten. Überhaupt, wo hat man das gesehen? Ein Mensch tötet einen Hai im Zweikampf, beißt ihn tot. Das ist einfach Kult, einfach legendär. Solche Ideen, die gehen heute aus, da muss alles seriös sein. Selbst Lucio Fulci, der italienische Horrorfilmmacher, dachte sich höchstwahrscheinlich „cool, phantastisch“ und baute eine ähnliche Szene zwei Jahre später in seinem berüchtigten „Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“, als ein Hai auf einen Zombie trifft, ein.
Übrigens, beide Haie waren Tigerhaie. Auch ein Gag? Der aufgeschlitzte Hai in Spielbergs „Der weiße Hai“ mit dem Bootsschild war ein Tigerhai, daraufhin tötet „Jaws“ einen Tigerhai (natürlich nicht in Echt) und Fulci sollte auch einen Tigerhai filmen, der dieses Mal aber als Gewinner davonzieht.
Dann haben wir noch Sandor, welcher zusammen mit Beißer die Mikrofilmaufnahme wieder besorgen soll. Nach einem Kampf mit Bond über den Dächern Kairos, verliert er jedoch seinen Halt, „ein hoffnungsloser Fall“. Somit kein primärer Gegenspieler. Sein Ableben in den ersten 20 Minuten diente auch eher dazu, den Beißer endlich Raum zu lassen.
Und Naomi, gespielt von Caroline Munro, Strombergs absolut heiße Empfangsdame und Assassine. Wahrlich ungeheuer schnittig. Caroline Munro wurde zuvor auch schon durch einige Filme der Hammer Studios bekannt, wie „Dracula jagt Mini-Mädchen“ oder „Captain Kronos“, hier an der Seite von Horst Jansson als Titelhelden (kleiner Geheimtipp von mir für jeden, der Hammerfilme mag). Oder vor allem als Hauptdarstellerin und späteres Love Interest an der Seite von John Philip Law in „Sindbads gefährliche Abenteuer“ (1973). Nebenbei mein Lieblings Sindbad Film und Darsteller.
In jedem Film wird Sie als unglaublich sexy dargestellt. 1981 spielte Sie sogar die weibliche Hauptrolle im Horrorkultfilm „Maniac“, danach wurde es leider Still um Sie.
Ihre Naomi hat jetzt auch nicht viele Szenen. Lediglich als Sie zu Beginn Prof. Markovitz und Dr. Bechmann vorstellt, später Bond und Anya (als Mr. und Mrs. Sterling) abholt und zur Atlantis bringt und als Sie per Helikopter Bond und Anya eliminieren möchte.
Durch ihr Äußeres geht Sie schon nicht aus dem Kopf und es entstehen ein paar amüsante Momente/Dialoge zwischen ihr und „das Ehepaar“ Sterling.
Vergessen wir nicht den letzten Augenkontakt zwischen Ihr und Bond mit dem kleinen Kuss und Wink. Wirklich jammerschade, dass Bond ihr dann einen letzten Gruß aus dem Wasser schicken musste.
Trotz wenig Screentime wurde ihr Charakter an fünfter Stelle des Casts geführt. Zurecht, vergessen hat man Sie nicht.
Helfer:
Fallen an dieser Stelle weg, Anya ist ja schließlich das Bondgirl.
Man könnte noch Shane Rimmer als sympathischen Commander Carter aufführen. Auch er hat seine Momente „Noch nie einen Major unter der Dusche gesehen?“, ist neben Bond treibende Kraft bei der Erstürmung der Kommandozentrale der Liparus und gewährt James eine Stunde zur Errettung Anyas.
MI6:
Wie ich schon erwähnte, Bernard Lee wurde zum zweiten Mal die Ehre zu Teil schon in der Pre-Title-Sequence aufzutauchen. Zwar habe ich beim Schauen der Filme keinen Stopper zur Hand, aber Bernard Lee hat hier wieder mehr Screentime. Er ist in Ägypten zu sehen, erstmals im direkten Kontakt mit seinem sowjetischen Konterpart Gogol, und natürlich bei der Bergung von Bond und Anya.
Moneypenny darf immerhin zweimal auftauchen, anders als in den drei Filmen zuvor. Andererseits bekam Sie weniger zu tun als noch in der Sean Connery Ära. Wie schon im Vorgängerfilm agieren Bond und Moneypenny eher wie Vertraute. Moneypenny schmachtet nicht mehr nach 007. Ist aber auch gut so, wer will schon eine Über 50 jährige Sehen, die wie ein Teenager ihrem Helden hinterherhechelt?
Q hat einige Szenen, er ist bei der Unterredung mit Bond, Sir Frederick Gray, Capt. Benson und Adm. Hargreaves dabei, er ist später auch in Ägypten, wie M und Moneypenny. Dort sieht man seine neuesten Errungenschaften. Dann darf er auf Sardinien den Lotus an Bond überreichen: „Was ich noch sagen wollte, 007. Ich habe in dieses Wägelchen ein paar nette kleine Extras eingebaut. Gehen sie vorsichtig damit um." - „Sie kennen doch meine Fahrweise." – „Na eben deswegen..." und im Finale darf er zusammen mit seinen Vorgesetzten und Gogol zuschauen was Bond und Anya so treiben.
Geoffrey Keen als Sir Frederick Gray zähle ich zu den indirekten MI-6 Staff. Geoffrey Keen spielt ihn naturbedingt als Respektperson, ist er doch auch Ms Vorgesetzter.