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ollistone

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Mittwoch, 22. Januar 2020, 11:27

Zum Thema "Tapirape": Bedenken wir zusätzlich, dass Bond erst durch die ungeplante Verfolgung durch andere Motorboote in die Bredouille geriet, die Wasserfälle hinunterzustürzen - für diesen nicht vorhergesehenen Fall hatte er aber den Drachen dabei? Und konnte dann auch noch praktischerweise Drax' Unterschlupf aus der Luft entdecken? Diese Art Nonsens mag manchen übel aufstoßen, mir - in guten Momenten - eigentlich nicht. Dann müsste man sich auch fragen, warum Bond in den Pretitles von TSWLM einen Fallschirm dabei hatte... geschenkt.
"You may be a lover but you ain't no dancer."

Mister Bond

Felix Leiter

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162

Mittwoch, 22. Januar 2020, 11:42

Das ist ja auch immer der Gag, zumindest gewesen, dass James Bond auf das Unvorbereitete vorbereitet ist :)

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163

Mittwoch, 22. Januar 2020, 13:04

Zum Thema "Tapirape": Bedenken wir zusätzlich, dass Bond erst durch die ungeplante Verfolgung durch andere Motorboote in die Bredouille geriet, die Wasserfälle hinunterzustürzen - für diesen nicht vorhergesehenen Fall hatte er aber den Drachen dabei? Und konnte dann auch noch praktischerweise Drax' Unterschlupf aus der Luft entdecken? Diese Art Nonsens mag manchen übel aufstoßen, mir - in guten Momenten - eigentlich nicht. Dann müsste man sich auch fragen, warum Bond in den Pretitles von TSWLM einen Fallschirm dabei hatte... geschenkt.

Na ja...Kampf-Flugzeuge sind auch immer mit Schleudersitzen ausgestattet. Schiffe haben Rettungs-Boote und Schwimmwesten dabei, ...
möglicherweise hätte Bond die Vernichtung des Bootes (und später Ärger mit Q) verhindern können, wenn er gemütlich hätte anlegen und den Tempel aufsuchen können, aber das war ihm nicht vergönnt.
Dass er nach der Verfolgungsjagd nicht zu Hause anruft, sondern weitermacht im Text, halte ich für logisch!
Wir sind ja nicht im "Dschungel-Camp" mit dem Motto: "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" ;)
God save the Queen!

Daniel Dalton

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Mittwoch, 22. Januar 2020, 14:52

Nun, Mister Fogg,
bei Skyfall, wie du weißt, kriegst du mich noch so gerade, hier wurden gewisse Grenzen berücksichtigt - und ja, Spectre hat den Peinlichkeitsbogen maßgeblich überspannt, ich bin nach wie vor geplättet dass ich im Kino keinem Lachanfalle erlag. Meine Befürchtungen bezüglich Bond 25 sind auch nicht ganz winzig...., aber wie Mr. Bond schon sagt: Hiesigen Orts schließen wir mal mit Craig :)

Eskapismus und Identifikation, zwei wichtige, bedeutsame Elemente - und für mich böte Moonraker beides, denn da der Wunsch nach gefühlsdurchtränktem Eskapismus ein fester Bestandteil meiner rohmerischen Persönlichkeit/en ist, gewänne ich einem des Kontrastreichagierens Träger seienden Filme wie MR selbst dann noch viel ab, wenn er mir in vielen anderen Hinsichten reichlich absurd und auch nicht vollends gelungen erscheint.
"L oyalität bedeutet mir wesentlich mehr als Geld."

  • »Mr. Fogg« ist männlich

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165

Mittwoch, 22. Januar 2020, 16:36

Nun, Mister Fogg,
bei Skyfall, wie du weißt, kriegst du mich noch so gerade, hier wurden gewisse Grenzen berücksichtigt - und ja, Spectre hat den Peinlichkeitsbogen maßgeblich überspannt, ich bin nach wie vor geplättet dass ich im Kino keinem Lachanfalle erlag. Meine Befürchtungen bezüglich Bond 25 sind auch nicht ganz winzig...., aber wie Mr. Bond schon sagt: Hiesigen Orts schließen wir mal mit Craig :)

Eskapismus und Identifikation, zwei wichtige, bedeutsame Elemente - und für mich böte Moonraker beides, denn da der Wunsch nach gefühlsdurchtränktem Eskapismus ein fester Bestandteil meiner rohmerischen Persönlichkeit/en ist, gewänne ich einem des Kontrastreichagierens Träger seienden Filme wie MR selbst dann noch viel ab, wenn er mir in vielen anderen Hinsichten reichlich absurd und auch nicht vollends gelungen erscheint.

Wooooosh!!!!

Gerade hast Du mich abgehängt...ich musste den Text viermal lesen, bevor ich wusste, ob ich zustimme oder nicht. :D
"gefühlsdurchtränktem Eskapismus": Nenn mal ein Beispiel aus MR, damit ich den Anschluss kriege!

"einem des Kontrastreichagierens Träger seienden Filme wie MR": Wie ist das gemeint?
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Daniel Dalton

Felix Leiter

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Mittwoch, 22. Januar 2020, 19:28

"...einem des Kontrastreichagierens Träger seienden Filme",
ist eigentlich ganz einfach gemeint: Der Film ist ein Träger diverser Kontraste, trägt und vereint sie fast alle (in sich), agiert vielseitiger als vielseitig, vermeintlich widersprüchlich, aber im Irrealen ergibt es wieder Sinn, die Gegensätze zogen sich selten stärker an, sie bieten von Peinlichkeit bis zum Beeindrucktsein fast alle erdenklichen Emotionen.
Zum gefühlsdurchtränkten Eskapismus: :)

Gefühlsdurchtränkt bezog sich jetzt eher auf mich selbst, da der Wunsch nach Eskapismus oft die Liebe betrifft, also dass sie sich nicht zu alltäglich anfühlen sollte, sondern ihr etwas Sphärisches innewohnt, ihren Dialogen, ihren Blicken, ihrem Lächeln, ihren Gedankengängen und Formen. Und das Sphärische ist in MR ja fast allgegenwärtig, der Film schwebt nur so vor sich hin.

Und sicher: "Liebe" beinhaltet er nur partiell, Bond immerhin verkehrt sich ja von einem Schlafgemach ins Andere hinein und misst seinen einzelnen Bekanntschaften in kaum einem anderen Filme so wenig individuelle Bedeutung bei wie hier (für eine Dame bedeutet das gar: sterbet wie im Horrorfilm, lass dich von einem Tenebrae-Dobermann zerfleischen, makabrerweise selbst das dann noch ironisch inszeniert durch langsamen "gemütlichen" Aufbau im musikalisch untermalten Märchenwalde), dennoch aber allem Playboyriösen zum Trotze ist es ein FILM DER GEFÜHLE, weil sich die Gefühle hier eben nicht nur auf Liebe im zwischenmenschlichen Sinne bezögen, sondern die ganze Visualisierung, speziell etwa dank Ken Adam in dieser Dschungelgrotte z.B., eine Liebeserklärung an die Gigantomanie der Natur darstellt. Liebe zur Übertreibung, Liebe zum Eskapismus, durchtränkt von dem völlig absurd überhöhten Bestreben, jedweden zuvorigen Bondfilm maßlos zu übertreffen. Kurzum: Die "kleinen" Bondfilme erzeugen einen Mikrokosmos, MR hingegen einen Kosmos in Gänze, oder wie Drax sagen würde: "50 Globen."
Diese massive Größe ist für den Film Segen und Fluch zugleich. Und dieses Gefühl vermag nur die Liebe: Dass alles um dich herum klein und unbedeutend erscheint und nur für den emotional ausgedehnten Moment gelebt wird - das ist MR ;-)
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Mittwoch, 22. Januar 2020, 19:58

"...einem des Kontrastreichagierens Träger seienden Filme",
ist eigentlich ganz einfach gemeint: Der Film ist ein Träger diverser Kontraste, trägt und vereint sie fast alle (in sich), agiert vielseitiger als vielseitig, vermeintlich widersprüchlich, aber im Irrealen ergibt es wieder Sinn, die Gegensätze zogen sich selten stärker an, sie bieten von Peinlichkeit bis zum Beeindrucktsein fast alle erdenklichen Emotionen.
Zum gefühlsdurchtränkten Eskapismus: :)

Gefühlsdurchtränkt bezog sich jetzt eher auf mich selbst, da der Wunsch nach Eskapismus oft die Liebe betrifft, also dass sie sich nicht zu alltäglich anfühlen sollte, sondern ihr etwas Sphärisches innewohnt, ihren Dialogen, ihren Blicken, ihrem Lächeln, ihren Gedankengängen und Formen. Und das Sphärische ist in MR ja fast allgegenwärtig, der Film schwebt nur so vor sich hin.
Und sicher: "Liebe" beinhaltet er nur partiell, Bond immerhin verkehrt sich ja von einem Schlafgemach ins Andere hinein und misst seinen einzelnen Bekanntschaften in kaum einem anderen Filme so wenig individuelle Bedeutung bei wie hier (für eine Dame bedeutet das gar: sterbet wie im Horrorfilm, lass dich von einem Tenebrae-Dobermann zerfleischen, makabrerweise selbst das dann noch ironisch inszeniert durch langsamen "gemütlichen" Aufbau im musikalisch untermalten Märchenwalde), dennoch aber allem Playboyriösen zum Trotze ist es ein FILM DER GEFÜHLE, weil sich die Gefühle hier eben nicht nur auf Liebe im zwischenmenschlichen Sinne bezögen, sondern die ganze Visualisierung, speziell etwa dank Ken Adam in dieser Dschungelgrotte z.B., eine Liebeserklärung an die Gigantomanie der Natur darstellt. Liebe zur Übertreibung, Liebe zum Eskapismus, durchtränkt von dem völlig absurd überhöhten Bestreben, jedweden zuvorigen Bondfilm maßlos zu übertreffen. Kurzum: Die "kleinen" Bondfilme erzeugen einen Mikrokosmos, MR hingegen einen Kosmos in Gänze. Diese massive Größe ist für den Film Segen und Fluch zugleich. Und dieses Gefühl vermag nur die Liebe: Dass alles um dich herum klein und unbedeutend erscheint und nur für den emotional ausgedehnten Moment gelebt wird - das ist MR ;-)

@Daniel Dalton, WOW!
Du hast zu Moonraker offenbar ein Verhältnis wie ein mittelalterlicher Minnesänger zur edlen Dame!
Da prallen die literarischen Gattungen aufeinander!
Denn ich sehe mich eher als eine Art Ian Fleming, der stets danach trachtet, das eigene Leben als Bond-Film oder -Roman zu sehen.
Du lässt Dich vom Film in die Lüfte heben - ich will ihn in die Niederungen meiner eigenen Existenz herabholen!
Da ist er wieder:
Der Gegensatz von Eskapismus (den Du anstrebst) und Identität (die ich suche).
Ich empfinde Deine geradezu entgegengesetzte "Stossrichtung" als äusserst faszinierend, wenn auch für mich fremdartig!
Wenn ein Film oder ein Buch mir keine Identifikation bietet, verweigere ich mich ihm.
Du dagegen scheinst die von Deinem eigenen Leben losgelöste Betrachtung vollauf geniessen zu können!

Wir sollten das gelegentlich vertiefen, denke ich! :)

P.S.: Wobei ich unbedingt anmerken möchte, dass mich Deine Liebeserklärung zutiefst beeindruckt!
Es bereitet mir große Freude, dass gerade Moonraker, der 1979 einen bedeutenden Einschnitt in meinem Leben vollzog, einem schöngeistigen Poeten diesen Lobgesang entlocken kann!
God save the Queen!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mr. Fogg« (22. Januar 2020, 20:08)


Mister Bond

Felix Leiter

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Donnerstag, 23. Januar 2020, 08:46

Nun ja, DD ist ja doch gar nicht mal der große MR Fan. Ich liebe den Film wesentlich mehr und zwar aus den Aspekten, die DD so schon ausführlich nannte.
Andererseits, zum Kontrast, liebe ich auch Beiträge wie FRWL, FYEO oder CR. Nur bei Küchenpsychologie kann man mich vergraulen.

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Donnerstag, 23. Januar 2020, 09:43

(...) Nur bei Küchenpsychologie kann man mich vergraulen.
Mich auch! Ist glücklicherweise in den Bond-Filmen erst einmal aufgetreten: 2015!
God save the Queen!

Daniel Dalton

Felix Leiter

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Donnerstag, 23. Januar 2020, 14:45

Zur Küchenpsychologie: Die ist spezialisiert auf 5er Jahrgänge: Laut Mr. Fogg erstmals aufgetreten im Jahre 2015, ich dagegen würde sagen, am Stärksten 1995 und 2015 :) , eben genau jene Zeitschriftenpsychologie aus den Blättern beim Zahnarztbesuch, findet man seit Brosnan vereinzelt auch bei Bond. Wirklich herausragend hat man es nach meinem Dafürhalten nur 1999 und 2008 gelöst, bis 1989 war hingegen alles in Ordnung - und die Jahrgänge '69 und '89 zeigten eindrucksvoll, dass auch lange ehe Psychologie "in" war, ein Hauch ihrerseits perfekt ins Bonduniversum hat eingeflochten werden können.
Bei deinem Minnesang durfte ich schmunzeln, lieber Mr. Fogg, da dachte ich sofort an den verqueren Rohmer-Geheimtipp "Perceval le Gallois" :D

Mr. Bond sprach es ja schon an: Die Pointe an meiner immer inniglicher werdenden Bindung zu MR ist ja eigentlich, dass ich ihn für den zweit"schlechtesten" der Moore-Bonds halte und auch nur 3/5 vergab in meiner Wertung, der Film ist in seinen extremen Höhen und Tiefen auf eine absurde Art derart "komplex" und überladen, dass er schlichtweg Überforderung auslöst, oder auf Neudeutsch und mal etwas unsanft gesprochen: der Streifen ist ein mindf...ck ;-)
Oder drücken wir es folgendermaßen aus: Mir wohnten speziell in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 ein paar verrückte und durchaus auch seelisch komplizierte Erlebnisse in Sachen Liebe inne, womöglich prägt das meine hypersensible Sicht auf diesen absonderlichen Film noch einmal maßgeblich, zumal: Würde man Bilder mit Sprache gleichsetzen, so stünde MR nun wirklich nicht gerade für knappes Vokabular, sondern für die erdentrücktesten Liebesbriefe.
Der Punkt mit dem alltagsfernen Eskapismus (um das vielleicht zu korrigieren: mich dürstet es ebenfalls nach Identifikation, aber ich finde sie eben oft dorten, wo man sie nicht vermuten würde - oder GLAUBE dass es so sei, sprich: ein Film, der identifikationsferner nicht sein könnte, also ein MR, rückt dann momentweise doch irgendwo in greifbare Nähe ... und entschwände wieder, sobald selbige Nähe zu nahe am Irrsinn Platz nimmt) ist ebenfalls etwas ulkig, denn mögen sich meine Zeilen so lesen als könnt' ich von der Alltagsferne nie genug bekommen, so fiel ich über die Jahre ja gerade bei Bond oft durch den Wunsch nach "Realismus" auf und habe mit Licence to Kill auch einen relativ harten und erdigen Lieblingsfilm der Reihe, auch hier also fungiere ich als mein eigener Widerspruch: Lieblingsdarsteller Dalton, Schreibstil Brett Sinclair 8)

Die Grenzen zwischen Eskapismus und Realidentifikation sind bei mir schlicht und ergreifend zu verschwommen, ich "trenne" zwar durchaus, aber selbst auf vermeintlich "einfache" Filme wie Bond (einfach bewusst in Anführungsstrichen, denn ein fruchtbarer talk wie der Hiesige zeigt ja, dass die Werke durchaus Diskussionspotential freisetzen) projiziere ich sehr verschachtelte Gedanken und je nach Auslegung der Bewusstseinszustände kann dann auch ein Absurdum wie MR mal momentweise "realistisch" sein, selbst wenn die funktionierende Hälfte der Birne eigentlich glasklar sagt: Daniel, das ist Unfug.

Habet Dank
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Django

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Mittwoch, 27. Mai 2020, 07:56

Lief gestern im TV. Also ich mag den Film ja - einfach weil er so extrem unterhaltsam und auch handwerklich gut gemacht ist :dance: . Dass der Plot absoluter Schwachsinn und der ganze Weltraum-Part reinste Science Fiction ist, ist ja nicht Neues. Was mir bei der neuerlichen Sichtung aber noch zusätzlich aufgefallen ist: Bond hat zwar schnell den richtigen Riecher - der Start von seiner Ermittlungstätigkeit ist ja aber extrem an den Haaren beigezogen. Klar, wenn mir etwas "weg kommt", suche ich zuerst beim Produzenten bzw. verdächte diesen :wacko: . Weiter: Welcher Industrielle lagert schon Produktionsunterlagen - egal ob vertraulich oder nicht - im "Gästezimmer" seiner Privatwohnhauses :haha: ? Egal, das gehört halt alles zu MR :thumbsup:

ABER: Bei Drax musste ich plötzlich an einen zeitgenössischen, superreichen Industriellen/Unternehmer denken, den zweifelsohne ebenfalls leicht der Grössenwahnsinn ereilt hat und der gerade dabei ist, den Weltraum zu "erobern" :huh: ! Nur hat es Herr Musk (oder sollte ich besser sagen Musx) bisher noch nicht geschafft, seine Satelliten zu tarnen ;) . Ich will Elon Musk nichts Böses unterstellen (wehe uns :S ) und denke echt nicht, dass er etwas "Böses" im Sinn hat. Darum geht's mir auch nicht. Seine Figur zeigt aber, dass so ein Typ wie Drax gar nicht mal so abwegig ist, wie man immer gemeint hat - dass ein "Grossindustrieller" (oder einer seiner abtrünnigen, verdorbenen Handlanger) in einem extrem technisierten Bereich durchaus Möglichkeiten hätte, einen extrem teuflischen Plan umzusetzen, wenn er wollte. Und wenn James Bond ihm nicht die Quere kommt ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Django« (27. Mai 2020, 08:10)


Mister Bond

Felix Leiter

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Mittwoch, 27. Mai 2020, 22:03

Moonraker habe ich dieses mal nicht geguckt, dafür meine Mutter. Sie bestätigte mir übrigens, dass es wieder "nur" zwei Werbeblöcke mit je 5 Minuten gab. Löblich von Nitro.
War ja klar, wenn der darauffolgende Film schon um 22:25 Uhr startet.
Meine Meinung zu MR ist ja eh noch sehr frisch und der Film macht mir in den letzten Jahren immer wieder Bock :thumbup: Handwerklich ist das alles ja oberste Liga.

Da du Elon Musk erwähnst, ich glaube der hat aber auch einen an der Klatsche, seine Frau auch. Warum? Die letzten Meldungen über den Namen ihres Kindes :bleah:

Django

Der Andere

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Donnerstag, 28. Mai 2020, 07:33

...und nicht nur das ;) . Der Typ ist zweifellos ein Genie. Aber wie so oft liegen Genie und Wahnsinn sehr nahe beieinander :D

Scarpine

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Freitag, 29. Mai 2020, 07:48

Der Typ ist zweifellos ein Genie. Aber wie so oft liegen Genie und Wahnsinn sehr nahe beieinander :D
Wie wahr. Wo wir gerade das Thema Die Another Day haben und Verschwörungstheorien blühen... Wer kannte Musk eigentlich vor seinem kometenhaften Aufstieg? Vielleicht ist ein gewisser nordkoreanischer Diktator(spross) ja seinerzeit zwecks Gen-Therapie nach Kuba gereist und in Pjöngjang regiert in Wirklichkeit ein Doppelgänger? :whistling: Verdächtig ist auch, dass Lee Tamahori einige Jahre später den Film The Devil’s Double gemacht... :huh: Verhaften und sofort verhören, den Mann!! :prof:
"Enjoying our little party, Monsieur... Saint John Smythe?"

Django

Der Andere

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Freitag, 29. Mai 2020, 09:41

Ja, die DAD-Parallelen sind mir auch schon in den Sinn gekommen :D

Whisper

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Montag, 8. Februar 2021, 18:49

„The sort of thing that makes Ben Hur look like The Muppets“

Dieser Ausspruch stammt von Queen Drummer Roger Taylor und bezieht sich auf Queens gigantische Magic Tour 1986. Diese Tour bot im Vergleich zu Queens vorigen Touren eine deutlich größere Bühne und Lichtanlage sowie ein neues Soundsystem. Dennoch hat diese Tour bei vielen Hardcore-Fans aufgrund der Setlist und Freddies Stimme kein gutes Standing. Viele bevorzugen die rauen und rockigeren Konzerte der 70er.
Auch MR hat trotz seiner optischen Opulenz und der tollen Musik ein schweres Standing in der Fangemeinde. Dieser Film tanzt natürlich aus der Reihe. Nie zuvor waren die Produktionskosten höher, nie zuvor hat Bond die Erde verlassen. Wenn man hier einen Film wie FRWL oder FYEO erwartet, wird man natürlich enttäuscht.
Zugegeben, der Film hat ein paar Schwachstellen. Die Bewertung der einzelnen Kategorien reicht in der Tat von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt:

Musik:
Dieser Film wird wie kaum ein anderer getragen von der Musik. Ein FRWL würde wahrscheinlich auch ohne Musik funktionieren, ein MR nicht. Für meine Ohren das Beste, was die Serie zu bieten hat. Im wahrsten Sinne des Wortes traumhaft. Barrys Musik klingt hier plötzlich viel moderner als bei seinen vorigen Werken. Das Titellied ist wunderschön und ich habe dort früher oft die Sehnsüchte nach der Liebe des Lebens hineinprojiziert: „Where are you, why do you hide? Take my unfinished life and make it complete“. Das schöne Hauptthema erscheint in 3 (!) verschiedenen Varianten im Film: instrumental verträumt bei den Liebes-Szenen, dynamisch mit Bigband-artiger Instrumentalisierung bei der Ankunft in Rio und in einer schnellen, fast rockigen Version im Abspann. Mir fällt kein anderer Bond-Film mit einem derart variantenreichen Thema ein. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere einzigartige Stücke wie die Pyramide, den Flug ins All und den Laser-Kampf. Allein das 6-minütige Stück „Flight into Space“ ist ein Atmosphäre schaffendes Meisterwerk. Musik einfach nicht von dieser Welt.
10/10

Optischer Eindruck:
Ich habe vor diesem Film die vorigen 10 in chronologischer Reihenfolge auf der großen Leinwand angesehen. Dieser hier bietet mit Abstand die bis dahin beste Bildqualität. Und die Bilder können sich sehen lassen! Ken Adam konnte hier (leider zum letzten Mal in der Bond-Serie) sein ganzes Können unter Beweis stellen. Dazu gesellen sich fantastisch fotografierte Außen- und Landschaftsaufnahmen. Venedig und der Karneval in Rio sind wunderbar eingefangen. Als wäre man selbst mit dabei. Auch die Weltraumaufnahmen sind gut gelungen und um Längen besser als bei YOLT, der dagegen einfach nur wie ein B-Movie aussieht.
10/10

James Bond:
Seine Performance in TSWLM und FYEO spricht mich aufgrund der Sensitivität zwar noch ein bisschen mehr an, aber auch hier bringt er eine einwandfreie und sehr facettenreiche Leistung. Von völliger Coolheit „As you said, such good sport!“ bis hin zur totalen Erschöpfung (Zentrifuge). Auf der Leinwand kommt seine Mimik sogar noch besser zur Geltung.
9/10

Gegner:
Ein kalter und unnahbarer Unsympath. Für seinen Traum, besser gesagt Albtraum geht er über Leichen. Er wirkt leider etwas eindimensional, aber Bedrohlichkeit geht auf jeden Fall von ihm aus.
7/10

Bondgirls:
Hier haben wir eine große Bandbreite. Erst ein wunderschönes aber etwas naives Bondgirl, die ihre Naivität dann auch sogleich mit dem Leben bezahlen muss. Dann die toughe CIA-Agentin, die immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Das Einzige, was mich an Holys Darstellung etwas stört, ist ihre langanhaltende kühle und ablehnende Haltung gegenüber Bond. Das wirkt fast wie der Gegenentwurf zu Corinne.
8/10

Handlanger:
Zunächst einmal haben wir mit Chang den treu ergebenen, wortkargen Diener. Ich schätze ihn so ein, dass er wie Oddjob und Gobinda bereit wäre, sich für seinen Herrn zu opfern. Seine bedrohliche Mine legt er nur ein einziges Mal nach der Zerstörung der Zentrifuge ab (über seinen traurigen Gesichtsausdruck muss ich immer schmunzeln). Dann wird er ab Rio durch den Beißer ersetzt. Ein Mann, der Stahlseile wie Lakritzstangen durchbeißt und jeden noch so großen Absturz ohne nennenswerten Kratzer überlebt. Hier wirkt der Film auf mich leider total unglaubwürdig. Das hat mit „Science Fact“ nichts mehr zu tun. In TWSLM war es schon sehr hart an der Grenze des erträglichen. In MR hat man es aber definitiv zu weit getrieben und das schadet dem Film leider sehr!
3/10

Helfer:
Spielen hier sicher nur eine untergeordnete Rolle. Mir fällt eigentlich nur Manuela in Rio ein.
7/10

Drehbuch:
Der Film beginnt sehr vielversprechend. Von der ersten Szene an fragt man sich für lange Zeit, was es mit der Entführung des Moonrakers auf sich hat. Dies wird tatsächlich erst kurz vor dem Finale aufgelöst. Der ganze Albtraum von Drax kommt recht langsam und nur stückweise ans Licht. Das fördert die Spannung und man schaut Bond gerne bei der Detektivarbeit zu. Natürlich merkt man spätestens seit Drax's Befehl „Look after Mr. Bond. See that some harm comes to him“ an Chang, dass da etwas Ungutes im Gange sein muss. Der ganze Plan offenbart sich aber erst mit dem Flug ins All: „The animals went in two by two“.
Leider wird die Spannung immer wieder kurz durch klamaukhafte Szenen gestört. Für mich beginnt das mit dem sich öffnenden Sarg in Venedig. Die Gondelfahrt über den Markusplatz ist dann aber wieder richtig cool. Das kann einfach nur Bond! Später kommen dann die oben erwähnten Beißer-Szenen ins Spiel, die das Flair des Films für ein paar Augenblicke kaputt machen. Die Freundin finde ich übrigens gar nicht so schlimm, immerhin spielt sie im Finale eine wichtige Rolle. Letzteres ist wieder sehr gut gelungen. Ich habe mich nie daran gestört, dass Bond ins All aufbricht. Immerhin fliegt er ja nicht selbst, sondern hat eine erfahrene Partnerin an der Seite.
7/10

Fazit:
Diesen Film muss man unbedingt auf der Leinwand und mit 5.1 Soundsystem anschauen. Er ist einfach ein audio-visueller Hochgenuss und bietet darüber hinaus noch interessante Aufdeckungsarbeit von Bond. Der Film nimmt uns in 2 Stunden mit um die halbe Welt, zeigt uns herrliche Schauplätze und wunderschöne Frauen. Fast wie im Märchen, einem Märchen für Erwachsene! Natürlich ist nicht alles perfekt gelungen, aber am Ende sage ich trotzdem immer „Wow!“.

8,3/10 bzw. 12/15 (Platz 6, Platz 3 unter den Moore Bonds)
Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von »Whisper« (8. Februar 2021, 19:06)


Mister Bond

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Montag, 8. Februar 2021, 20:41

Optisch und musikalisch wirklich ein Meisterstück.
Ich bin nur kein großer Fan des Titelsongs, da finde ich alleine von den Moore Bonds LALD, AVTAK, Nobody Does It Better und FYEO sehr viel besser.
Zumindest da schon mal Unterschiede. In Corinne Clery war ich damals, mit 10, irgendwie verknallt :D Da konnten damals, im selben Alter, nur Grace Kelly und Cheryl Ladd mithalten.

Whisper

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Mittwoch, 10. Februar 2021, 23:34

Optisch und musikalisch wirklich ein Meisterstück.
Ich bin nur kein großer Fan des Titelsongs, da finde ich alleine von den Moore Bonds LALD, AVTAK, Nobody Does It Better und FYEO sehr viel besser.
Zumindest da schon mal Unterschiede. In Corinne Clery war ich damals, mit 10, irgendwie verknallt :D Da konnten damals, im selben Alter, nur Grace Kelly und Cheryl Ladd mithalten.
Ist ja lustig, ich bin vom Song FYEO kein großer Fan. Finde den ziemlich langweilig und auch etwas langatmig. Beim Moonraker Song hingegen liebe ich Text und Melodie. Der Song ist so herrlich verträumt - ganz anders als z.B. der "erdigere" LALD - und passt damit für mich wunderbar zum Film, der ja auch alles andere als bodenständig ist.
Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

Mister Bond

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Donnerstag, 11. Februar 2021, 11:36

Textlich finde ich den Song Moonraker ja gut, aber die Melodie ist mir etwas zu träge. Zumindest als Kind/Teenager fand ich die Abspannversion immer besser. Mir gefällt bei Sheena Easton auch der kraftvollere Refrain, da haut ihre Stimme doch mehr raus, beziehungsweise legt Easton mehr Gefühle rein.
Aber gut, insgesamt höre ich fast jeden Bond-Titelsong immer wieder gerne, da fallen mir jetzt nur drei ein, die mir wenig zu sagen: Die Another Day (aber in Verbindung mit der tollen Titelsequenz halte ich es aus), Writing's On The Wall und No Time To Die (Gähn).

Whisper

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Donnerstag, 11. Februar 2021, 13:33

Vor allem die beiden letztgenannten Songs sind überhaupt nicht einprägsam. Jeden anderen Titelsong (selbst den schrecklichen Die Another Day) habe ich zumindest teilweise im Kopf, aber bei Writing*s On The Wall und No Time To Die ist das nicht der Fall. Das liegt wohl nicht nur an deren jungem Alter, denn Skyfall ging bei mir sofort ins Ohr!
Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.