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Kronsteen

James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005

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Beiträge: 4 344

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1

Mittwoch, 5. Juni 2013, 08:35

DER FILM: Sag niemals nie

In diesen Thread bitte alles rund um den Außenseiter-Bondfilm, der 183 als Konkurrenz zu Octopussy gedreht wurde.

[img]http://2.bp.blogspot.com/_Ubtm9BaVMfs/S_E3BHJWLlI/AAAAAAAACa4/FR8IH_3h4L8/s1600/ryan.jpg[/img]

Hier der alte Thread im archivierten razyboard.

Und hier die neuesten Beiträge von dort:

Zitat von »Feirefiz«

Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen, warum NSNA bei den Bond-Fans so einen schweren Stand hat. Man könnte anführen, dass er es als direktes Remake gegen das Original eben sehr schwer hat, erst recht, wenn das Original der erfolgreichste Bond überhaupt ist (sofern TB nicht von SF überrundet wurde, da scheiden sich ja die Geister; andererseits ist der Erfolg von TB wohl eher auf GF zurückzuführen, „Fluch der Karibik II“ war ja auch erfolgreicher als das Original, aber kaum aus eigener Kraft, auch MR hat mehr eingespielt als TSWLM, dafür ist TSWLM wohl höher angesehen als seine Blaupause YOLT), doch gerade angesichts der bis zu Craig weitgehend geltenden Bond-Formel, der sich insbesondere die Brosnan-Filme unterworfen haben, kann das (siehe YOLT-TSWLM) nicht die alleinige Erklärung sein. Liegt es vielleicht doch daran, dass NSNA aus juristischen und sonstigen Gründen auf einige Bond-Standards verzichten musste (Gunbarrel, Pretitle, John Barry, die klassischen Nebendarsteller etc. – dann müssten ja auch CR und QOS allgemein abgelehnt werden)?

All diese Defizite löst der Film m.M.n. sehr elegant. Die 007-Wand zu Beginn mag gerade aus heutiger Sicht sehr 80er-mäßig wirken, ersetzt die Gunbarell-Szene aber ganz gut. Statt einer (nicht erlaubten) Pretitle-Sequenz selbige ins (übrigens sehr Bondige) Titellied zu integrieren, war ebenfalls eine schöne Idee. Gerne wird gesagt, dass TB der letzte Bond-Film mit einem gänzlich motivierten und dazu trainierten Connery war. Stimmt wohl, dennoch ist Connery hier wieder ganz bei der Sache und wirkt auch athletischer als Roger Moore zur gleichen Zeit, und während ich dem lieben Roger, den ich in letzter Zeit nach Jahren des Fremdelns endlich wieder richtig schätzen gelernt habe, den Womanizer spätestens seit OP beim besten Willen nicht mehr abkaufen kann, verstehe ich hier bei Connery jederzeit, dass ihm die Damen in die Arme sinken. Dass trotzdem sein Alter wiederholt thematisiert wird, während in der offiziellen Reihe kein Wort darüber verloren wurde, macht NSNA noch amüsanter und – ja! - glaubwürdiger, gerade im Zusammenspiel mit M, der hier zwar Klischeefigur schlechthin, aber durchweg extrem unterhaltsam ist.

Auch der Vergleich zum Original fällt für mich zugunsten des Remakes aus, trotz der jenseits des Titellieds schwachen Musik von NSNA. Das erste Drittel von TB finde ich überaus lahm, erst auf den Bahamas nimmt der Film Fahrt auf (dann aber richtig). Vorspann und Sanatoriumsaufenthalt sind in NSNA viel amüsanter, die Gags mögen manchen zu platt sein, gehören aber, wie ich immer wieder erlebe, zu den 007-Klassikern, von „Dann werde ich das Weißbrot weglassen“ bis zur berühmt-berüchtigten „Urinprobe James Bond“. Klaus Maria Brandauers Largo ist für mich einer der ganz großen Bond-Schurken und seinem souveränen, aber ein wenig farblosen Vorgänger absolut überlegen – allein die „Bye Bye Domino“-Szene: Oscar-reif! Auch ansonsten Bond-Momente, wohin man blickt. Viele empfinden das Computerspiel heute als denkbar trashig, doch spreche mit in den 80ern sozialisierten Freunden, ist das für sie einer Bond-Momente schlechthin, und so geht es auch mir. Dann noch Bonds Tanz mit Domino – wen kümmert da noch das etwas lahme Finale? Zur Wahrheit dieser Eloge gehört sicher auch, dass dies einer meiner ersten Bond-Filme war und ich ihn lange vor TB gesehen habe. Was soll’s? Es ist – nach Goldfinger – mein Gute-Laune-Bond, Connerys würdiges Comeback und – nebenbei – der gelungene Abschied des originalen Connery-Lazenby-Moore-Bond (was AVTAK nicht ausblenden, sondern nur vordatieren soll), bevor mit TLD erstmals eine neue Zeit anbrach …

That’s it!


Zitat von »Thunderball«

Ich mag NSNA ganz gerne. Finde ich ihn besser als TB? Ich weiß es nicht.
Die Anspielungen auf Bonds Alter gefallen mir, dies ist sehr amüsant und augenzwinkernd umgesetzt.
Brandauer und Barbara Carrera gefallen mir sehr, ebenso Connerys Darstellung - von Demotivation keine Spur, wie ich finde. Er zeigt, dass er es immer noch drauf hat und beweist Selbstironie.
Bond-Momente sind in der Tat viele vorhanden, wobei ich den Tanz besonders mag.
Zwiespältig fällt mein Eindruck aus, was die Musik angeht. Tracks wie "Largo's Waltz" mag ich sehr gerne, andere wie die Musik zur Verfolgungsjagd mit dem Motorrad quälen meine Ohren geradezu. Dieser Track scheint direkt aus der 60er-Jahre-Euro-Krimi-Mottenkiste zu stammen.
Was den Beginn des Films angeht: Das Ganze hätte meiner Meinung nach viel besser gewirkt, wenn Connery zu spannender Musik einen spektakulären Auftritt bekommen hätte. Der Titelsong (den ich eigentlich mag) passt hier für mich nicht hin - lockere Musik, Bond läuft mehr oder weniger nur ins Bild. Immerhin kehrte hier erstmals nach 12 Jahren der originale Kino-Bond-Darsteller zurück! Ein erster Auftritt wie z.B. bei Lazenby in OHMSS hätte mir da sehr gefallen.
"Gute-Laune-Bond" trifft ganz gut, wie ich für mich NSNA ebenfalls beschreiben würde. Ich sehe ihn mir gerne an, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wo ich ihn in einer Gesamtrangliste platzieren würde.


Zitat von »Django«

NSNA hat in der Tat einige gute Elementen und vieles wirkst sogar "frischer" als etwa in OP. Trotzdem fehlen halt in NSNA aus rechtlichen Gründen viele "Bond Standards" (Feirefiz, Du hast da einen sehr treffenden Begriff gefunden) und daher wird NSNA für mich nie ein "echter" Bond-Film sein, sondern nur eine - wenn auch gut gemachte - Imitation.


Zitat von »Kronsteen«

So, dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben.

Ich kann mich Feirefiz' sehr treffendem Beitrag eigentlich nur anschließen.
Und dennoch ist bei mir NSNA weit unten in der Liste angesiedelt. Ich kann nicht mal genau sagen warum.

Der Vergleich mit TB ist für mich dabei nicht mal der Maßstab (da kann jeder andere Bondfilm aus meiner Sicht nur verlieren). Obwohl die Parallelen beider Filme im wahrsten Sinne des Wortes zwangsläufig sind, sehe ich NSNA durchaus als eigenständigen Film.
Mit Brandauer, Basinger und Carrera in der Tat ideal besetzt und einem Connery, der an seiner ironischen Figur Spaß zu haben scheint, bringt er eigentlich Top-Grundvoraussetzungen mit.
Dass er "Vodka on the rocks" statt des legendären Wodka Martini, geschüttelt nicht gerührt, bestellt, und es keinen "namentlichen" Q gibt, stören mich auch weniger.
Das Thema "Musik" ist für mich aber sehr zentral. Nicht nur dass die typischen Bond-Melodien fehlen (mussten!), sondern auch der Scors Legrands ist für mich sehr schwach. So verpuffen für mich auch eigentlich gute Szenen wie die an der Cote d'Azur oder die Unterwasserszenen sehr.
Zudem finde ich die Exotik der eigentlich durchaus ansprechenden Schauplätze nur mäßig umgesetzt. Die Bahamas wurden nicht mal anhhähernd so exklusiv eingefangen wie in TB und die Palmyra-Szenen wirken für mich sehr künstlich.
Den schwachen Showdown hat Feirefiz bereits erwähnt. Für mich ist der wirklich wenig gelungen. Man muss schon 2 mal hinsehen, um überhaupt zu erkennen, dass es Largo ist, der von Domino getötet wird (man erkennt beide schlecht).

Klar, NSNA hat eindeutige Vorzüge:
- Connerys ironische Darstellung
- Tolle Besetzung (Connery, Brandauer, Basinger, Carrera, von Sydow, Atkinson)
- Humor an den richtigen Stellen
- tolles Titellied
- ein herrlicher Fiesling
- schöne Szenen wie der Tanz oder das Spiel

Aber er hat leider auch genügend Schwachpunkte:
- fehlende "Bond-Standards" (um diesen Begriff ebenfalls aufzugreifen)
- schwacher Score
- mäßige Ausarbeitung der Schauplätze
- schwaches Finale
- Logiklücken

Und dazu kommt eben noch die Tatsaache, dass er - bei aller Wertschätzung - nicht zur offiziellen Serie gehört. Ich muss zugeben, dass er daher - zumindest für mich - etwas außer Konkurrenz läuft. Nicht ganz so extrem wie CR67, aber dennoch irgendwie.

Für was der Film nichts kann, was aber auch nicht gerade zu einer höheren Platzierung bei mir beigetragen hat:
Die erst auf der DVD hinzugekommenen Szenen in der deutschen Fassung konnten natürlich nicht mehr von G.G. Hoffmann synchronisiert werden. Daher haben wir hier das gleiche Problem wie bei OHMSS (immerhin bleibt uns eine Rückkehr "Malones" erspart ).
Auf der anderen Seite waren diese Szenen aber für die stringente Logik des Films unabdingbar, da man in der alten TV-Fassung gar nicht wusste, wie Bond überhaupt auf Largo kam. In der aktuellen Fassung sieht man immerhin, dass er am Rechner recherchiert, was das Symbol auf der Streichholzschachtel zu bedueten hat, die er unter dem Bett von Jack Petachi in Shrublands gefunden hat.
Wie er aber anhand einer bloßen Streichholzschachtel darauf gekommen sein will, wo des Rätsels Lösung zu finden ist, will ich hier nicht mußtmaßen.

Alles in allem ein guter Film, wenn auch etwas anders als die der offiziellen Serie. Dies war - um es mit Böll zu sagen - wohl weder zufällig noch beabsichtigt, sondern unvermeidlich.

Wenn ich mir meinen Text nochmals durchlese, dann kann ich scheinbar nun doch nachvollziehen, warum NSNA bei mir nur noch von den 3 Brosnans (außer GE) und QOS unterboten wird.


Zitat von »felixleitner«

Zitat von »Feirefiz«

...und während ich dem lieben Roger, den ich in letzter Zeit nach Jahren des Fremdelns endlich wieder richtig schätzen gelernt habe, den Womanizer spätestens seit OP beim besten Willen nicht mehr abkaufen kann, verstehe ich hier bei Connery jederzeit, dass ihm die Damen in die Arme sinken.


Also ich finde, dass gerade Maud Adams und Kristina Wayborn adäquate und glaubwürdige Partnerinnen für Moore waren. Beim Nachfolger hat man da leider nicht mehr so drauf geachtet.

Der reife Connery stört mich überhaupt nicht, im Gegenteil. Sein ironischer Haudegen-Bond, den er schon in DAF gegeben hat, gehört für mich zu den Highlights des Films.

NSNA langweilt leider phasenweise, besonders während der ziemlich überflüssigen Bahamas-Episode. Highlight ist dagegen der gesamte Südfrankreich-Teil.


Zitat von »Django«

Bei Adams gebe ich Dir Recht, Wayborn ist über 20 Jahre jünger also Moore... (okay, sie war damals immerhin über 30)


Zitat von »felixleitner«

Zitat von »Django«


Bei Adams gebe ich Dir Recht, Wayborn ist über 20 Jahre jünger also Moore... (okay, sie war damals immerhin über 30)


Jedenfalls stimmt die Chemie zwischen den beiden, was wichtiger ist als das Alter. Bei AVTAK konnte man das nur noch von Fiona Fullerton behaupten.


Zitat von »macon«

Ich muss zugeben dass ich gegen NSNA immer starke Vorbehalte habe, für die der Film an sich gar nix kann. Es stört mich einfach, dass er ein Remake von TB ist. Nicht weil er schlechter wäre; ich find die Idee an sich blöd. McGlory hat vor Gericht dafür gekämpft selber Bond-Filme produzieren zu können. Das wurde ihm versagt. Er bekam legendlich die Rechte an einer Verfilmung von TB. Also dreht er ihn noch mal um Geld zu verdienen. Find ich albern. Hätte er das Recht bekommen – warum auch immer – selber einen – neuen – Bond-Film zu produzieren, hätte ich ihn mir ohne Vorbehalte angeschaut. Den an sich find ich die Idee eines nicht EON-Films reizvoll. Aber ein TB-Remake? Nee…


Zitat von »Kevin17«

Zitat von »whitie«


Für alle die mal den Original-Titelsong von Phyllis Hyman hören möchten, der schließlich auf Grund rechtlicher Differenzen mit dem Filmkomponisten Michel Legrand nicht verwertet werden durfte, da Legrand auf eine eigene Fassung bestand.

Da ich so selten hier reinschaue und diesen Beitrag erst jetzt lese. Muss ich sagen WOW - dieser Song hätte dem Film wirklich gut getahn!


Zitat von »ollistone«

Die Macher von NSNA haben ja viel richtig gemacht und nur wenig falsch. Dennoch fühlt sich der Film einfach nicht nach Bond an. Das mag unter anderem am fehlenden Bond-theme liegen, aber auch daran, dass die EON-Filme eine bestimmte Handschrift haben, die NSNA einfach fehlt. Man muss nicht jeden Bond der Reihe großartig finden, aber von handwerklicher Seite her - Regie, Kameraarbeit, Schnitt, Ton, aber auch Cast, Dialoge usw. - waren die eigentlich immer top. NSNA sieht an all diesen Stellen einfach anders aus, und das stört mich.

Das Zeitlose fehlt mir, NSNA ist mir zu 1983 - die Kameraperspektive bei der Raketenentführung, der übertriebene Weichzeichner-Einsatz, die - selbst für Bond-Verhältnisse - zotigen Dialoge, schamlosen Flirts und immer zu allem bereiten Frauen, die Nähe zur Persiflage und zum Klamauk, wenn ein ausrangierter Q mit Schnupfen und Schal in seinem Keller vor sich hin friert oder Mister Bean als Tollpatsch durch Nassau stolpert.

So souverän die erste Darsteller-Reihe besetzt ist, so wenig kann die zweite überzeugen: Fatima Blush ist mir zu sehr Disney-Bösewichtin a la Madame Medusa oder Cruella de Vil, Leiter, Q und M sagen mir gar nichts, Moneypenny ist eine banale Kopie, die Kleine vom französischen Geheimdienst bleibt blass.

Das haben die "offiziellen" Bonds eigentlich immer besser hinbekommen. Davon abgeshen ist NSNA kein schlechter Film, die Schauplätze stimmen, das Tempo auch, Brandauer sowieso große Klasse, gute Unterwasserszenen, und als mein erster Kino-Bond hat er einen gewissen sentimentalen Bonus.

Bleibt, neben allen Stärken und Schwächen, der Makel, das er einfach nicht das gewisse Etwas hat.

Wäre 1983 NSNA ein offizielles Remake von TB innerhalb der EON-Reihe mit Roger Moore geworden, und hätte man den Film an den entscheidenden Stellen Bond-stimmiger gestaltet und besetzt, Drehbuch, Dialoge, Score und Nebendarsteller aufgewertet, wäre es sicherlich ein ziemlich guter Bond geworden.
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

Dr. moVe

MI6 Staff

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2

Freitag, 20. September 2013, 15:24

Jede Bond-Besten-Liste (gleichgültig welcher Kategorie), die NSNA ignoriert, ist meiner Meinung nach immer als unvollständig zu werten,
es sei denn man setzt vor den Listen-Namen stets ein klar erkenntliches 'EON' oder etwas vergleichbares.

Die Bezeichnung "nicht'offizieller' Bondfilm" für NSNA, wird auch durch den billionsten Gebrauch nicht korrekter.
Diesen erschreckend weit verbeiteten Schwachsinn gibt es komischer Wiese auch hauptsächlich nur beim Bondfranchise,
so als ob eine große Fraktion der bondinteressierten Menschen EON-Productions als eine öffentliche EInrichtung sehen, auf die sei einen ewigen Treue-Eid geschworen haben.

Bei anderen Medienphänomenen läuft das mit der Label-Wahrnehmung bei weitem nicht so schräg.
Hier scheint es den Leuten egal zu sein, welche Serien-Rechte mal wieder an wen verkauft oder verliehen wurden.
z.B. habe ich noch nie gelesen das z.B. 'Batman hält die Welt in Atem' von 1966 'KEIN OFFIZIELLER' Batmanfilm sei, weil er ja unerhörter Weise weder von DC-Comics noch Warner produziert wurde, wie die letzten 7 Realfilme dieses Franchise. Oder was ist z.B. mit den neuen 'Star Trek'-Filmen von J.J.Abrams ? Bat Robot-Productions, die Produktionsfirma von J.J.Abrams haben mit Desilu-Productions (Produktionsgesellschaft der klassischen Serie) so viel zu tun wie der Jupiter mit der Venus.
Klar, beide Studios haben den Paramount-Bezug (Desilu wurde an Paramount verkauft, Bat Robot produziert für Paramount), aber MGM besitzt inzwischen ebenso die Rechte an den EON-Filmen und gleichzeitig an NSNA. Und dennoch hörte ich im Bezug auf die neuen Star Trek-Filme von den Zuschauermassen nie das dämliche Wort "INOFFIZIELL". Und das obwohl gerade diesen Filmen von gewissen Fanfraktionen die Zugehörigkeit zum restlichen Star Trek-Franchise aberkannt wird. Die TV-Rechte am Star Trek-Franchise liegen im Moment bei CBS. Wenn diese Firma nun eine neue Star Trek-TV-Serie produziert, würde diese dann etwa als 'INOFFZIELL' bezeichnet werden ?. Mit Sicherheit nicht.

Aber egal wieviele MGM-Löwen mittlerweile vor NSNA auch brüllen mögen, egal ob die Bondverfilmungsrechte irgendwann in ferner Zukunft vielleicht mal den Besitzer wechseln - NSNA wird in den Köpfen vieler wohl auch in 50 Jahren immernoch ein 'INOFFIZIELLER' Bondfilm bleiben...

:bamm:

3

Freitag, 20. September 2013, 16:03

Kann Dr. Move da nur zustimmen.

In eine klassische Bondliste gehört NSNA auf jeden Fall hinein...CR67 und 54 jedoch nicht!
Begründung: NSNA ist ein genauso ernst gemeinter abendfüllender Spielfilm wie Octopussy, und selbst mit jemand anderem als 007 statt Connery gehört dieser Film in die Reihe, es ist ein Bondfilm.
CR54 hingegen ist eine Episode aus einer Fernsehreihe während der 67er ganz klar eine Parodie ist, von daher sehe ich NSNA in einer Reihe und auf Augenhöhe mit EON...die beiden CR Derivate jedoch nicht.
"That's one hell of a Pilot!"

Rico Royale

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4

Freitag, 20. September 2013, 16:41

Jede Bond-Besten-Liste (gleichgültig welcher Kategorie), die NSNA ignoriert, ist meiner Meinung nach immer als unvollständig zu werten,
es sei denn man setzt vor den Listen-Namen stets ein klar erkenntliches 'EON' oder etwas vergleichbares.

Die Bezeichnung "nicht'offizieller' Bondfilm" für NSNA, wird auch durch den billionsten Gebrauch nicht korrekter.
Diesen erschreckend weit verbeiteten Schwachsinn gibt es komischer Wiese auch hauptsächlich nur beim Bondfranchise,
so als ob eine große Fraktion der bondinteressierten Menschen EON-Productions als eine öffentliche EInrichtung sehen, auf die sei einen ewigen Treue-Eid geschworen haben.

Bei anderen Medienphänomenen läuft das mit der Label-Wahrnehmung bei weitem nicht so schräg.
Hier scheint es den Leuten egal zu sein, welche Serien-Rechte mal wieder an wen verkauft oder verliehen wurden.
z.B. habe ich noch nie gelesen das z.B. 'Batman hält die Welt in Atem' von 1966 'KEIN OFFIZIELLER' Batmanfilm sei, weil er ja unerhörter Weise weder von DC-Comics noch Warner produziert wurde, wie die letzten 7 Realfilme dieses Franchise. Oder was ist z.B. mit den neuen 'Star Trek'-Filmen von J.J.Abrams ? Bat Robot-Productions, die Produktionsfirma von J.J.Abrams haben mit Desilu-Productions (Produktionsgesellschaft der klassischen Serie) so viel zu tun wie der Jupiter mit der Venus.
Klar, beide Studios haben den Paramount-Bezug (Desilu wurde an Paramount verkauft, Bat Robot produziert für Paramount), aber MGM besitzt inzwischen ebenso die Rechte an den EON-Filmen und gleichzeitig an NSNA. Und dennoch hörte ich im Bezug auf die neuen Star Trek-Filme von den Zuschauermassen nie das dämliche Wort "INOFFIZIELL". Und das obwohl gerade diesen Filmen von gewissen Fanfraktionen die Zugehörigkeit zum restlichen Star Trek-Franchise aberkannt wird. Die TV-Rechte am Star Trek-Franchise liegen im Moment bei CBS. Wenn diese Firma nun eine neue Star Trek-TV-Serie produziert, würde diese dann etwa als 'INOFFZIELL' bezeichnet werden ?. Mit Sicherheit nicht.

Aber egal wieviele MGM-Löwen mittlerweile vor NSNA auch brüllen mögen, egal ob die Bondverfilmungsrechte irgendwann in ferner Zukunft vielleicht mal den Besitzer wechseln - NSNA wird in den Köpfen vieler wohl auch in 50 Jahren immernoch ein 'INOFFIZIELLER' Bondfilm bleiben...

:bamm:
Das ist doch Quatsch. Du kannst andere Serien nicht mit Bond vergleichen, es gibt da nichts vergleichbares. Jede Reihe hatte verschiedene Epochen und Mitwirkende hinter und vor der Kamera. In den EON-Filmen lässt sich immer noch etwas kontinuirliches feststellen, zumindest wenn dann Bond aus dem Ruhestand kommt oder Bond zufällig fast dasselbe Abendteuer erlebt wie in TB, dann passt das da nicht mehr dazwischen.
Den besten Vergleich mit Bond bietet wohl Godzilla, aber sprich mal kultivierte Japaner auf Roland Emmerich an...und ansonsten ähneln sich die Godzilla-Filme längst nicht so wie die Bond-Reihe.
Zudem fehlen wichtige Markenzeichen der Reihe in NSNA, wie zb PPK, Main Title, Theme und Gun Barrel.
Wenn Batman hält die Welt in Atem ein Offizieller Film ist, dann ist es CR67 auch !
Und wenn man das Star Trek Reboot nicht als Offiziell bezeichnen würde, dann müsste man es bei CR auch nicht wirklich tun. Aber bei Bond würde das nie jemand behaupten da es ja auch ein EON-Film ist, was NSNA eben nicht ist. Unabhängig davon wie gut mir dieser Film gefällt.
Agent 007030

5

Freitag, 20. September 2013, 16:57

Zudem fehlen wichtige Markenzeichen der Reihe in NSNA, wie zb PPK, Main Title, Theme und Gun Barrel.

Die PPK fehlt in Octopussy auch...und richtige Gunbarrels gab es auch bei Craig bisher noch nicht, lediglich Variationen. You´re Argument is very weak!
"That's one hell of a Pilot!"

6

Freitag, 20. September 2013, 17:04

Jede Bond-Besten-Liste (gleichgültig welcher Kategorie), die NSNA ignoriert, ist meiner Meinung nach immer als unvollständig zu werten,
es sei denn man setzt vor den Listen-Namen stets ein klar erkenntliches 'EON' oder etwas vergleichbares.

Die Bezeichnung "nicht'offizieller' Bondfilm" für NSNA, wird auch durch den billionsten Gebrauch nicht korrekter.
Diesen erschreckend weit verbeiteten Schwachsinn gibt es komischer Wiese auch hauptsächlich nur beim Bondfranchise,
so als ob eine große Fraktion der bondinteressierten Menschen EON-Productions als eine öffentliche EInrichtung sehen, auf die sei einen ewigen Treue-Eid geschworen haben.
Sehe ich genauso. Die Bezeichnung "inoffiziell" ist einfach falsch.

Rico Royale

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7

Freitag, 20. September 2013, 17:13

Zudem fehlen wichtige Markenzeichen der Reihe in NSNA, wie zb PPK, Main Title, Theme und Gun Barrel.

Die PPK fehlt in Octopussy auch...und richtige Gunbarrels gab es auch bei Craig bisher noch nicht, lediglich Variationen. You´re Argument is very weak!

Das ist doch viel zu dünn. Es gibt aber kein Film sonst in dem das alles fehlt und wenn man die Craigschen GBs nicht als richtige zählt, nur weil sie nach dem Film kommen, dann sagt mir das schon wie wichtig einem diese Elemente sind die Bond zu dem gemacht haben was er ist und weiter das es auch dann kein Wunder ist wenn man dann NSNA hinzuzählt. Aber diese Grenzen sind bei jedem anders. Gewiss ist NSNA viel viel mehr Bond als die beiden CRs aber der eine zählt TV-Versionen nicht hinzu, der andere Parodien und ein anderer sieht nicht ein, einen Film der nur Hauptdarsteller und Handlungsaufbau gemeinsam hat, als einen Offiziellen zu zählen und somit dafür sorgt das Cubby sich nicht im Grabe umdrehen muss.

Um zurück zum Thema zukommen, gibt es wie schon mehrfach erwähnt eigentlich nur eine wahre sinnvolle Möglichkeit, nämlich alle Titelsongs ab FRWL zu setzten und keine weiteren Songs aus den Filmen.
Dann nehmen wir NSNA einfach mit rein, denn ich denke die Freude der Leute die ihn dabei haben wollen ist größer als der Nachteil für die Leute die ihn dort nicht sehen wollen.
Agent 007030

Kronsteen

James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005

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Freitag, 20. September 2013, 17:33

Da ich diese Diskussion an sich sehr spannend finde, aber den Song-Thread nicht als den passenden erachte, habe ich die Beiträge, die sich nur um NSNA drehen mal hier her kopiert (sprich alle über mir ab Dr. moVes Beitrag).

Zum Thema:

Ich persönlich bin da eher bei Rico, muss ich zugeben.

Die Bondfilme werden in ihrer fortwährenden Chronologie deutlich mehr als homogene Entwicklung empfunden als jedes andere Franchise im Filmbusiness.
Es ist eine richtige Serie, in der Genrationen schon versuchen, einen in sich geschlossenen Zusammenhnag zu entwickeln.

Inhaltlich bin ich zwar absolut d'accord, dass NSNA nicht so viel anders ist als die EON-Bonds (die Musik usw. spielen da für mich nur eine untergeordnete Rolle), aber er steht außerhelb der kontinuierlichen Entwicklung, die nunmal (zumindest nach heutigem Stand - wer weiß, was die Zukunft bringt) untrennbar mit dem Hause EON verwoben ist.

Daher ist für mich NSNA ein "inoffizieller Bondfilm", auch wenn ich weiß, dass diese Definitoin faktisch nicht korrekt ist.
Sollte es mal aus irgendeinem Grund mehrere "inoffizielle" Bonds geben, muss man diesen Status vielleicht nochmals überdenken, da NSNA aber der einzige ernte Bondfilm außerhalb der regulären Reihe ist, muss er für mich mit diesem Makel leben, was ihm aber durchaus auch wieder als charakteristischer Wesenszug ausgelegt werden kann, der ihn eigenständig macht.
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

Rico Royale

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Freitag, 20. September 2013, 17:43

Und es ist sicherlich auch noch ein Unterschied, ob die Serie irgendwann einmal von einem anderen Team fortgeführt und somit vielleicht auch erheblich verändert wird, oder ob es ein Konkurrent innerhalb der laufenden Reihe und innerhalb einer Ära eines anderen Bond-Darstellers ist.
Agent 007030

Scarpine

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Freitag, 20. September 2013, 19:15

Ich finde den Begriff "inoffiziell" auch eher unglücklich. Richtig ist aber schon, dass die EON-Serie eine geschlossene Reihe darstellt.
Dennoch ist "Never Say Never Again" ein "offizieller" Bondfilm. Schließlich ist Bond die Hauptfigur und der Streifen basiert auf Ian Flemings "Thunderball".
Vielleicht wäre die umständliche Titulatur "Beitrag außer der Reihe" treffender?
"Enjoying our little party, Monsieur... Saint John Smythe?"

Zardoz

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11

Freitag, 20. September 2013, 19:56

Ich schließe mich Maibaum, Dr. moVe sowie GonzoShaker an: NSNA ist ein offizieller Bond!







Wenngleich ich diese unsagbar schlechten Actionfilme von J. J. Abrams in keinem Fall als Star Trek bezeichne, eher als Star Dreck. Es gibt selbstverständlich nur zehn Kinofilme!!!
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Don-Corleone

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12

Freitag, 20. September 2013, 20:06

Ich kann ehrlich gesagt mit diesen Begrifflichkeiten wie "offiziell" und "inoffiziell" nicht viel anfangen. NSNA ist für mich ein Bondfilm, aber kein EON-Bond. That`s it.
Ich hätte gerne das 2te McClory Konkurrenzprodukt "Warhead 2000" gesehen, insbesonders als Konkurrenz zu TND oder TWINE (das müsste ungefähr der angekündigte Zeitraum gewesen sein). Ob da aber wirklich der vielfach kolportierte Timothy Dalton nochmal Bond gespielt hätte, wäre bei seiner engen Verbundenheit zu den Broccolis allerdings fraglich gewesen.
Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

13

Freitag, 20. September 2013, 21:17

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Schon Julius Cäsar hatte in „der Sprache der Sieges“ mit der Publizierung der Abfassung seines Berichtes von „De bello Gallico“ seine Fassung von der Wahrheit der Welt verkauft. Eine Gegendarstellung von Seiten der Besiegten blieb der Nachwelt vorenthalten.


Überspitzt formuliert findet dieses auch seit Jahren durch verifizierte Buchveröffentlichungen aus dem Hause EON Productions Limited statt. So fängt die ‚Mär vom guten Albert‘ genau in jenem Augenblick statt, wo der (böse) Harry die Komandobrücke verlassen musste und wer zwischen den Zeilen liest und mal drüber nachdenkt, wird Belange finden können, wonach nur in der Regel die anderen die Schlechten sind, mit denen der verbliebene Produzent bzw. seine Erben im weniger Guten auseinander gegangen sind.

Spaßeshalber werde ich als nächstes den Begriff „inoffizieller Bond-Film“ mal bewusst provokativ der 65‘er Verfilmung „Thunderball“ verleihen, denn es wird gerne vergessen, dass Harry Saltzman und Albert R. Broccoli damals eine Partnerschaft mit Kevin O‘Donovan McClory eingegangen sind und diese bei der Verfilmung nur als ausführende Produzenten fungiert haben und der Rechte-Inhaber und Hauptproduzent dieses Verfilmung der irische Filmproduzent, Drehbuchautor und Regisseur McClory war.
Vertraglich vereinbart worden war seiner Zeit auch, dass McClory zehn Jahre später das Recht hätte eine Neuverfilmung angehen zu dürfen und dies dann auch die Wege geleitet hat. Es ist eher Saltzman und Broccoli eine vertragliche Blauäugigkeit vorzuhalten, die damals der Ansicht waren, dass Bond-Verfilmungen zu Mitte der Siebziger gar kein Thema mehr sein würden und dann diesen Fehler versucht haben, mit aller Gewalt von Gericht auszumerzen.

Auch wenn viele Fans auf bestimmte „Feindbilder“ durch entsprechende EON lastige Publikationen über Jahre hin geeicht zu sein scheinen, so bedeutet dies nicht, dass der Broccoli-Clan nicht mit härtesten Bandagen zu kämpfen wüsste, wenn es darum gut das eigene Terrain zu sichern und Außenstände, die fehlen, zu erobern. Das geht beispielsweise so weit, dass eine englischsprachige Fanseite wie Commanderbond etwa gebeten wurde, selbstverfasste Fangeschichten aus dem Board zu nehmen, damit findige Rechtsverdreher nicht auf dumme Gedanken kommen könnten.


Sicherlich ist das Lesen von Büchern wie „The battle for Bond“ von Robert Sellers oder Donald Zecs „The Autobiography of Cubby Broccoli: The Man Who Brought JAMES BOND 007 to the Screen” auch förderlich, wenn es darum geht, zu erkennen, dass es im Spiel der angeblich Guten gegen irgendwelche auch so Bösen es am Ende doch nur um Personen(gruppierungen) geht, die auf ihren eigenen Vorteile bedacht waren – und von Seiten des /der Leser(in)s kritisch betrachtet dann kaum irgendjemand überhaupt gut wegkommt – ob sie nun Fleming, Broccoli oder McClory hießen.


Auch wenn manch‘ einer es nicht hören mag – die Rechte an einer filmischen Auswertung des „Thunderball“-Stoffes gehörten zu seinen Lebzeiten nun einmal Kevin McClory und es war daher auch kein „Staatsverbrechen“ den Stoff ein zweites Mal für die Leinwand zu adaptieren. Das Hollywood –Blockbusterkino der letzten Jahre entwickelt sich schließlich - besonders heute - immer mehr zur eigenen Recyclinganlage wenn es um die Verwurstung althergebrachter Konzepte geht.

Der scheinbar regelrechte Hass mancher Bondianer auf „Never say never again“ und die wunschgemäße Ausgrenzung des Beitrags aus dem Fokus der offiziellen Beitragsreihe aus dem EON Productions Limited kann sicherlich als medialer Erfolg für das Haus Broccoli betrachtet werden.
Es beweist aber auch eine gewisse Kleingeistigkeit bei den Machern der Erfolgsreihe, wobei gerade bestimmte Belange dieses verhassten Außenseiters sich dann gerade in Nachfolgearbeiten widergefunden haben. Amüsant sind in dieser Hinsicht auch Kommentare von Personen vor oder hinter der Kamera, wie etwa des Schauspielers Manning Redwood, die in der Öffentlichkeit klargestellt haben, dass innerhalb einer von EON betrauten Produktion man kein Wort zur erlebten Arbeit am Konkurrenzprojekt gegenüber den Verantwortlichen fallen lassen sollte, sondern dass dies ungefähr ähnlich gehandhabt wird wie mit Joanne K. Rowlings Zauberern und der Erwähnung des Namen „Lord Valdemort“.
Vielleicht wird ja die Enkelgeneration von Albert R. Broccoli ein weniger gestörtes Empfinden zu einem heute dreißig Jahre alten Konkurrenzbeitrag aufzeigen, der nun mal nicht ihrer Verantwortung lag – obwohl dies als Angebot im Raum stand.


Ich hoffe, dass in Jahren zukünftige Fans mit „Never say never again“ einen besseren Start haben und diesen Beitrag auch als einen Bond-Film ansehen – auch wenn er in Teilbelangen nicht die Qualität der von EON Productions Limited erreicht haben mag. In der Hinsicht dürften sich viele glücklich schätzen, dass „Casino Royale“ nicht noch eine weitere - ernsthafte -Verfilmung zu Lebzeiten Charles K. Feldman erlebt hat.


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14

Freitag, 20. September 2013, 22:33

Auch wenn manch‘ einer es nicht hören mag – die Rechte an einer filmischen Auswertung des „Thunderball“-Stoffes gehörten zu seinen Lebzeiten nun einmal Kevin McClory und es war daher auch kein „Staatsverbrechen“ den Stoff ein zweites Mal für die Leinwand zu adaptieren. Das Hollywood –Blockbusterkino der letzten Jahre entwickelt sich schließlich - besonders heute - immer mehr zur eigenen Recyclinganlage wenn es um die Verwurstung althergebrachter Konzepte geht.

Obwohl ich NSNA als vollwertigen und hochoffiziellen Bondfilm sehe und auch mag, finde ich die Person McClorys auch eher unsympathisch. Als Fan kommt man ja eigentlich auch gar nicht umhin, Cubby zu mögen, weil er ja wirklich sehr viel Arbeit und Leidenschaft in Bond investiert hat. Er mag auch seine Schattenseiten gehabt haben, aber immerhin verdanken wir ihm 17 gute Bondfilme. Und Saltzman ist ja freiwillig ausgestiegen. Ich glaube auf jeden Fall, dass Cubby auch ohne die Bondrechte eine ganze Reihe guter Filme auf die Beine gestellt hätte. McClory dagegen ist außer TB und NSNA für nichts bekannt. Statt ausschließlich seine TB-Trumpfkarte ausspielen zu wollen hätte er ja auch andere Projekte angehen können, wenn ihn die Leidenschaft für Filme angetrieben hätte. Aber er wollte nach NSNA ja noch eine Verfilmung angehen. In der öffentlichen Wahrnehmung ist er vor allem das Stehaufmännchen, dass bei jedem neuen EON-Bond mit seinem Warhead drohte und der Klatschpresse ein paar dankbare Schlagzeilen lieferte. Ich denke, das hat ihn viele Fansympathien gekostet.

Count Villain

Schurkengraf

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15

Freitag, 20. September 2013, 23:43

Zitat

Das geht beispielsweise so weit, dass eine englischsprachige Fanseite wie Commanderbond etwa gebeten wurde, selbstverfasste Fangeschichten aus dem Board zu nehmen, damit findige Rechtsverdreher nicht auf dumme Gedanken kommen könnten.


Dann bin ich mal gespannt, wann wir das Bondstory-Unterforum löschen müssen. 8|
Vernichte alles, was wir bei uns haben. Man hat uns enttarnt.

Scarpine

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16

Samstag, 21. September 2013, 15:05

Ich verstehe die hitzige Diskussion nicht so ganz. Kevin McClory ist tot, seine Erben werden von den Rechten wohl keinen Gebrauch mehr machen (zumal die Spectre-Rechte ohnehin wieder bei EON liegen, oder?) und "Never Say Never Again" gehört jetzt rechtlich MGM/SONY. Insofern muss man den alten Feindbildern doch gar nicht mehr folgen. Ich kann die Kritiker aber durchaus verstehen. Es stand ja immer die Gefahr im Raum, dass EON (Teil-)Rechte verliert, dass der Produktionsrythmus gestört wird, oder die Serie irgendwie durch die Rechtstreitigkeiten den Bach heruntergeht.

All das ist heute aber nicht mehr gegeben und man muss "Never Say Never Again" nicht mehr als Angriff auf die EON-Reihe betrachten. Es ist und war ein waschechter Bondfilm und noch dazu einer, der das EON-Franchise nicht unwesentlich geprägt hat. Es ist ein Film, der auch in meiner persönlichen Wahrnehmung stetig gestiegen ist und vor allem mit seinem wunderbaren Ensemble zu bestechen weis. Ich finde man darf mit diesem Werk etwas gnädiger umgehen, obwohl der Streifen als solcher sicher nicht perfekt ist. Trotzdem ein würdiger Abschiedsfilm für Connery...
"Enjoying our little party, Monsieur... Saint John Smythe?"

17

Samstag, 21. September 2013, 15:15

In diesem Zusammenhang weise ich auch mal auf die neuen Specials der Blu-Ray hin, die ja vor Kurzem unter der Regie von Sony/MGM herauskam:

Während sich bei den EON Filmen in den Kommentaren die Macher und die Angestellten immer nur darüber auslassen, wie toll doch immer alles war und ist und selbst die schwierigen Lazenby Dreharbeiten glorifiziert werden, ist NSNA da eine echte Überraschung.
Hier wird in fast allen Featurettes nur über den Film und die unfähigen Produzenten hergezogen.

Nachtigall ick hör dir trapsen! :D
"That's one hell of a Pilot!"

Rico Royale

The Man behind the GunBarrel

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18

Samstag, 21. September 2013, 15:15

Und warum hast du dann NSNA nicht mit in deiner Rewatched-Reihe aufgenommen ? Das reicht mir schon, diese kleine Trennung. Und wie gesagt, von der Handlung her ist der Film ganz klar wie jeder andere Bondfilm, aber darum geht es mir zumindest ja garnicht.
Agent 007030

Kronsteen

James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005

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19

Samstag, 21. September 2013, 15:21

Ich mag NSNA durchaus, möchte ihn nicht missen und würde ihn in irgendwelche Bestenlisten immer mit aufnehmen (hab ihn ja auch bei der "Heiligen Kuh" oder der "Bondesliga" hinzugerechnet). Connerys Leistung ist formidabel und Brandauer mimt einen der besten Villains überhaupt.
Und dennoch werte ich NSNA irgendwie anders. Vielleicht ist einfach einiges zu verschieden zu den EON-Bonds oder es ist vielleicht auch nur das bloße Wissen darum, dass NSNA außerhalb der Reihe degreht wurde. Oder eine Kombination aus beidem.
Bei mir hat sich der Begriff "inoffziell" eingebürgert, den ich ihn bis Dr. moVes Beitrag gar nicht wirklich hinterfragt habe. Mir ist aber aufgefallen, dass ich den Eröffnungspost dieses Threads auch mit "Außenseiter" verfasst habe und nicht mit "inoffiziell". Vielleicht war mir die Begriff "inoffiziell" unterbewusst zu unpassen. ;)

Aber ich habe nun schon mehrmals gelesen, dass NSNA das EON-Franchise geprägt hätte. Wobei denn?
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

Scarpine

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20

Samstag, 21. September 2013, 15:47

Und warum hast du dann NSNA nicht mit in deiner Rewatched-Reihe aufgenommen ? Das reicht mir schon, diese kleine Trennung.


Berechtigte Frage! Ich habe "Never Say Never Again" in der Rewatched-Reihe bewusst nicht betrachtet, weil er eben nicht in die geschlossene Serienästhetik der EON-Reihe passt. Das hat eben mit den besonderen Produktionsumständen zu tun. Und daher wäre es unfair gewesen, ihn in die Jahrzehnte-Bewertung mit auf zu nehmen, weil er eben ein Ausreißer ist. Ich finde es außerdem schwer ihn in die direkte Konkurrenz zu den EON-Filmen zu stellen.

In die Gesamtrangliste wird "Never Say Never Again" aber nachträglich noch eingefügt werden, sobald ich ihn mir (zusammen mit "Thunderball" und "Octopussy") vornehmen werde, um die Kategorien "Konkurrenz" und "Neuverfilmung" möglichst unmittelbar und fair beurteilen zu können.

Zitat von »Kronsteen«

Aber ich habe nun schon mehrmals gelesen, dass NSNA das EON-Franchise geprägt hätte. Wobei denn?


Von meiner Warte aus im wesentlichen in der Figurenzeichnung. Maximilian Largo ist in der Rollenanlage ein eindeutiger Vorreiter für EON-Schurken wie Max Zorin, Alec Trevelyan, Gustav Graves und Dominic Greene. Fatima Blush ist zudem ein "Role-Model" für May Day und Xenia Onatopp (hier insbesondere in den "Geschlechterkampf"-Szenen) und "Never Say Never Again" bietet zudem den ersten dunkelhäutigen Felix Leiter auf. Letzteres wäre an sich nichts besonderes, steht jedoch im Widerspruch zu Flemings Figurenbeschreibung. Etwas, was EON mit der Verpflichtung von Jeffrey Wright für die Craig-Ära übernommen hat.
"Enjoying our little party, Monsieur... Saint John Smythe?"