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James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005
Registrierungsdatum: 17. Mai 2013
Berechtigte Frage! Ich habe "Never Say Never Again" in der Rewatched-Reihe bewusst nicht betrachtet, weil er eben nicht in die geschlossene Serienästhetik der EON-Reihe passt. Das hat eben mit den besonderen Produktionsumständen zu tun. Und daher wäre es unfair gewesen, ihn in die Jahrzehnte-Bewertung mit auf zu nehmen, weil er eben ein Ausreißer ist. Ich finde es außerdem schwer ihn in die direkte Konkurrenz zu den EON-Filmen zu stellen.
Von meiner Warte aus im wesentlichen in der Figurenzeichnung. Maximilian Largo ist in der Rollenanlage ein eindeutiger Vorreiter für EON-Schurken wie Max Zorin, Alec Trevelyan, Gustav Graves und Dominic Greene. Fatima Blush ist zudem ein "Role-Model" für May Day und Xenia Onatopp (hier insbesondere in den "Geschlechterkampf"-Szenen) und "Never Say Never Again" bietet zudem den ersten dunkelhäutigen Felix Leiter auf. Letzteres wäre an sich nichts besonderes, steht jedoch im Widerspruch zu Flemings Figurenbeschreibung. Etwas, was EON mit der Verpflichtung von Jeffrey Wright für die Craig-Ära übernommen hat.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Maibaum« (21. September 2013, 20:29)
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James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005
Registrierungsdatum: 17. Mai 2013
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Scarpine« (23. September 2013, 22:20)
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Bondforumswissenschaftlicher Forscher & Mitglied der QOS-Splittergruppe
Registrierungsdatum: 25. Mai 2013
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kananga« (12. Dezember 2013, 10:11)
Und wieder eine Kostprobe Deiner nüchternen, jedoch scharfen Beobachtungsgabe. An Deinen Beiträgen bedaure ich oft nur eines: Ich kann nichts mehr hinzufügen!ich habe in der heftigen Diskussion über die "Offizialität" dieses Bondes einiges gelernt. Für mich ist dieser letztlich ins Reich juristischer Haarspaltereien zu verweisende Thema absolut sekundär. Fakt ist, NSNA ist durchwegs professioneller Bond und genau wie TB ein Streifen, der immer dann, wenn eigentlich geschauspielert wird, köstliche Unterhaltung (vor allem auch in der Synchro) und darstellerische Glanzleistungen bietet. (Übrigens durchaus auch eine Parallele zu OP). Irgendwie sind die ganzen Bombenentführungs und versteckungsszenen für mich zu fade, aber das ist wirklich rein subjektiv. Ich finde es einfach herrlich, wie sich Sean Connery genußvoll-selbstironisch bei praktisch jeder Szene selbst auf die Schaufel nimmt, auch wenn anderen dazu nur Albernheit und Klamauk einfallen. Auch meinem Landsmann Brandauer, von dem ich nicht durchgehend gar soviel halte, gebührt hier verdienter Lorbeer. Für viele übrigens beginnt ja erst mit diesem Film, mit dem sich Connery selbst aus der Flaute spielte, die Zeit seiner eigentlichen schauspielerischen Meisterleistungen. Selbst Kim Basinger muss man ja immerhin doch zugute halten, dass sie sehr gut tanzen kann (war ja, wenn ich mich nicht irre, ihre ursprüngliche Profession).
Noch ein Wort zum Thema Klamauk: ich finde es interessant, wie viele Kritiker hier Connery mit diesem Thema in Verbindung bringen. Da haben sich die Zeiten sehr geändert, denn für etwa einen Dr. Tesche war Klamauk ein synonym für Moore-Bonds, ihn mit Connery in Verbindung zu bringen, wäre jedoch Majestätsbeleidigung gewesen.
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James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005
Registrierungsdatum: 17. Mai 2013
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- Die Action, die in „Dr. No“ (1962) zu sehen ist, gehört sicherlich nicht zu den Aspekten, die Filmgeschichte geschrieben haben. Grandios absurd ist sicherlich das Overacting des Hauptdarstellers bei einer Autoverfolgungsjagd in den Blue Mountains, in der dieser die Schwächen des Moments durch überzogenes Grimassieren wegzuspielen hat.
„Never say never again“ kann hinsichtlich der Actioneinlagen bei einer bescheidenen Auto-Motorradverfolgungsjagd punkten sowie bei der Schlägerei am Filmanfang, in welcher der Agent seinem Alter entsprechend eingeführt wird. Hier macht sich besonders das Kontrastprogramm der Moore-Ära in den Regie-Werken John Glens bemerkbar, wo der Geheimagent förmlich in jeder sportlichen Disziplin die weltbesten Olympioniken dieser Welt alt aussehen lässt.
Der Rest der Actionszenen ist bei „Never say never again“ sicherlich für die meisten Zuschauer als Debakel anzusehen – aber auch hier ließe sich wieder ein Vergleich zu „Octopussy“ und „A view to a kill“ ziehen. Etwa die Tuk-Tuk-Szene, die Elefantenjagd auf Kamal Khans Grund und Boden, der zerlegte Renault auf den Straßen von Paris, die Pferdespringfeldein-Nummer in Chantilly oder die Harold Lloyd-Nummer auf dem Feuerwehrtruck des Nachts in San Francisco müssen auch nicht automatisch jedermanns Entzücken finden.
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James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005
Registrierungsdatum: 17. Mai 2013
Ich hoffe mal, dass die Tatsache, dass ich NSNA den Verzug gegenüber dem hier im Forum offenbar sehr hoch geschätzten TB gebe nicht als eine Art „Majestätsbeleidigung“ empfunden wird.
Edward Fox als völlig überzeichneter Juniorboss ist einfach herrlich, die Art wie er naserümpfend Bond zu Beginn des Films zurechtweist nur um im Schlussdrittel dann sich wieder schleimerisch einzuschmeicheln ist toll gespielt und passt wunderbar in den Gesamtkontext der Quasi-Parodie NSNA.
Connerys Kokettieren mit seinem Alter zu Beginn des Films ist eine nettes und gelungenes Kontrastprogramm zum „alterslosen“ Moore
Nachtrag: Wer hat denn nun den „Kampf der Bonds“ gewonnen?
Ein nicht unwichtiger Aspekt in der Bewertung von „Never say never again“ (1983) sollte meines Erachtens in der Beurteilung des eigenen Kopfkinos vielleicht die Spielregel sein den Film nicht mit seinem 18 Jahre alten Vorgänger zu vergleichen.
Nur aus dem Konsens der popkulturellen Bedeutsamkeit der Agentenfigur, die Sean Connery Mitte der Sechziger mit seiner Interpretation erlangt hat, zeichnet sich ein Großteil scheinbarer 4th wall-Ironie ab, die besonders Klaus Maria Brandauer in seinen Spielszenen mit Sean Connery zu Hochform auflaufen lässt.
So erhalten dann viele Dialogpassagen eine Tiefenbedeutung, die als verklärte Anspielung und Art Liebesbeweis an vergangene Tage gewertet werden können, wie ein Teil der Kommentare von „Q“ Algy, der stellvertretend für die Zuschauer der Sechziger Dekade, das abfragt was das Publikum seiner Zeit bei Connerys Bond fasziniert hat.