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Man hat bei CR immer den Eindruck, einer kreativen Sternstunde beizuwohnen
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Als Bondfilm jedoch - das musste ich bei dieser Sichtung verstärkt feststellen - erreicht er bei mir nicht die Höchstnote, vor allem im Vergleich mit den Klassikern der Reihe. [...] So beeindruckend und in sich stimmig Daniel Craigs Interpretation von Bond auch ist, ich tue mich bis heute ein bisschen schwer damit, ihn als den James Bond 007 zu sehen.
Geht mir im Moment mit dem Vorgängerfilm genauso. Streifen gesichtet, aber mit dem Text geht es nur im Schneckentempo voran. Keine Ahnung, ob das an der lähmenden Gesamtsituation liegt. Eigentlich müsste man ja mehr Zeit haben... Aber ich bin schon sehr gespannt, deinen Essay im Vorfeld meiner Casino Royale-Sichtung zu lesen, Martin!Soo, nach Wochen, die sich wie Jahre anfühlten, konnte ich mich nun endlich mal aufraffen, die Bewertung von Casino Royale fertig zu schreiben, siehe hier.
Zitat von »James Bond 007: Casino Royale«
Nachdem er in Pakistan und Prag zwei Verräter eliminiert hat, wird James Bond in das Doppel-Null-Programm aufgenommen und erhält die Kennziffer 007. Auf Madagaskar soll der Agent den Bombenleger Mollaka beschatten, doch durch einen Fehler seines Verbindungsmannes kann der Attentäter fliehen. Da sich Mollaka im Zuge einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd bis in seine Botschaft retten kann, bleibt Nullnullsieben nichts anderes übrig, als den Terroristen in Gegenwart der Wachmannschaft zu erschießen. Bond kann vom Ort des Geschehens entkommen, wurde aber bei der ganzen Aktion gefilmt. Den einzigen Hinweis, den der Doppel-Null-Mann unter Mollakas Sachen findet und auf den bevorstehenden Anschlag hinweist, ist das Codewort 'Ellipsis'. In London muss sich M vor einer durch das Videomaterial aufgescheuchten Pressemenge erklären. Sie ist außer sich vor Wut. Nullnullsieben ermittelt die bürgerliche Identität seiner Chefin und dringt am Abend in ihr Penthouse ein. Mithilfe von Ms Notebook erlangt er alle Passwörter und Sicherheitsfreigaben für das MI-6-Netzwerk. Als seine Vorgesetzte eintrifft, ist sie entrüstet. M konfrontiert Bond mit seinem Fehler und hält ihn für zu ungestüm für den Agentenjob. Sie stellt ihn vorerst vom Dienst frei, damit er aus der medialen Schusslinie gerät und über seine Zukunft nachdenkt. Nullnullsieben denkt aber gar nicht daran aufzugeben und will die Spur weiterverfolgen. Er fliegt auf die Bahamas, weil die SMS mit dem Codewort laut Spionagesatellit von hier versendet wurde. Dank der Überwachungskameras des Hotels findet er heraus, dass der zwielichtige Alex Dimitrios der Absender ist. Dimitrios ist ein krimineller Geldwäscher und Spieler. Über die MI-6-Datenbank ermittelt der Agent, dass alle bekannten Komplizen von Dimitrios bereits tot sind. Mit einer Ausnahme: Ein Mann namens Le Chiffre. Aufgrund der digitalen Abfrage weiß allerdings jetzt auch M in London, dass Bond weiter an dem Fall dran ist. Beim abendlichen Glücksspiel verliert Dimitrios seinen Aston Martin DB5 an Nullnullsieben. Dessen bildschöne Frau Solange steigt daher in Unkenntnis zu dem Agenten ins Auto. Nach einem prickelnden Flirt verführt Bond die rassige Schönheit in seinem Hotelzimmer. In der Nacht folgt er Dimitrios nach Miami. In einer Körperwelten-Ausstellung arrangiert der Mittelsmann eine geheime Übergabe für den nächsten Terroranschlag. Doch Dimitrios entdeckt den Doppel-Null-Mann und in einem Handgemenge wird der Grieche von Bond erstochen. Entsetzt entdeckt Nullnullsieben, dass die deponierte Tragetasche verschwunden ist. Im letzten Moment kann er den neuen Attentäter Carlos entdecken und den geplanten Anschlag auf einen ultramodernen Flugzeugprototypen verhindern. Dadurch verliert der Bankier Le Chiffre, der massiv Leerverkäufe gegen die Aktien des Flugzeugbauers getätigt hatte, über 100 Millionen $ an der Börse. Jetzt schuldet der Albaner seinen Kunden wie dem ugandischen Warlord Steven Obanno eine Menge Geld. Daher setzt er ein hochdotiertes Pokerturnier im Casino Royale in Montenegro an. Auf den Bahamas trifft Bond auf M, die ihm berichtet, dass die unschuldige Solange von Le Chiffres Männern für den Verrat ermordet wurde. Sie schickt ihn nur unwillig nach Montenegro, um Le Chiffre auzuhalten, beginnt jedoch langsam ihrem neuen Agenten zu vertrauen. Im Zug trifft Nullnullsieben auf die Schatzamtsmitarbeiterin Vesper Lynd, die ihm assistieren soll. Nach anfänglicher Abneigung entwickelt sich zwischen den Beiden eine zarte Romanze. Im Casino Royale hat der Agent mit Le Chiffre aber einen Gegner vor sich, der keine Skrupel kennt. Doch er findet neben Vesper in dem Kontaktmann René Mathis und dem CIA-Agenten Felix Leiter treue Verbündete. Doch keiner ahnt, dass der teuflische Le Chiffre selbst nur ein kleines Rädchen im Getriebe ist und hinter ihm eine geheime Organisation mit sehr viel Macht und Einfluss steht...
Zitat von »Scarpine (2013)«
Ein harter und rasanter Agententhriller, der sich teils drastisch von den Vorgängern löst und die Reihe mit seiner Klasse nachdrücklich bereichern kann. Die Handlung ist wunderbar spannend und wendungsreich. Der Regisseur und die Besetzung vollbringen Höchstleistungen, während die Cinematographie, die Musik, das Titeldesign sowie das Production Design ebenfalls mit überdurschnittlicher Qualität aufwarten können. Der Charakter von 007 wird sehr gut ausgeleuchtet und erreicht in Verbindung mit der Liebesgeschichte um Vesper Lynd eine unereichte Tiefe. Ansonsten muss sich der britische Geheimagent als Greenhorn in einer modernen, kalten Spionagewelt bewähren, in der man niemandem wirklich trauen kann und die wahren Feinde im Hintergrund die Strippen zu ziehen scheinen. In dieser Hinsicht erweist sich der Streifen nicht nur als top-aktuell, sondern trägt auch dem Kerngedanken von Flemings Roman in voller Breite Rechnung. Ingesamt präsentiert sich "Casino Royale" als ein moderner Klassiker. Ein Film, der unter den besten rangiert und der ein Meisterstück innerhalb der Reihe darstellt.
Man muss sich nicht an Kleinigkeiten aufhängen, aber Craigs Interpretation der Rolle gerät im Gesamtbild dann doch – hier haben die Kritiker seiner Person nicht unrecht – etwas zu brachial und prollig ... Die britisch-aristokratische Note, die Moore so perfekt beherrschte und die Lazenby, Dalton und Brosnan noch ansprechend verkörperten, ist hier komplett verschwunden. Tatsächlich wirkt der muskelbepackte Craig im Smoking so verkleidet wie keiner seiner Vorgänger.
Viele 'Probleme' haben die Nachfolger geschaffen. Vesper? - "The bitch is dead.". Wäre man dem Romanbond weiter gefolgt, wäre die Sache damit für 007 erledigt gewesen. Symptomatisch ist hier die finale Szene mit einem lässigen Craig im Connery-Style und dem angespielten Bondtheme. Viele dachten damals: "Ja, das ist es! Jetzt ist er wieder der Bond, den wir kennen und lieben. Durch diese Affäre wurde er also zum Superspion und Frauenverschleißer." Mit diesem Ausgangspunkt wäre alles (!) möglich gewesen.
Yep. Das geht mir genauso. Craig ist auf seine Art gut und glaubhaft, aber von der Figurenzeichnung Flemings ist dieser Bond fast genauso weit entfernt wie der von Moore. Den Romanbond haben Connery in seinen frühen Filmen und Dalton am besten getroffen, wie ich finde. Auch wenn ich in jüngerer Zeit ein paar Vorbehalte gegenüber Daltons Darstellung entwickelt habe, war er von der Statur, den Gesichtszügen und dem Auftreten her fast schon der Idealtyp für die Rolle. Wenn ich die Bücher zur Hand nehme, habe ich eigentlich immer Timothy Dalton vor dem geistigen Auge, was das vorzeitige Aus seiner Amtszeit immer besonders bedauerlich macht. Da wäre soviel mehr drin gewesen. Zum Beispiel mit einer Casino Royale oder Colonel Sun-Adaption in den frühen 90ern. Fleming war zu Beginn ja sogar Connery zu proletarisch, den er als "schnaufenden, bulligen Lastwagenfahrer" oder so ähnlich titulierte. Was hätte er wohl erst zu Craig gesagt?Das ist auch der Grund, warum ich mich schwer tue, in Craig trotz all der Nähe zum Roman den Bond von Fleming zu erkennen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Scarpine« (4. Juli 2020, 12:10)
Zwar hat man mit Casino Royale die Serie gehörig umgekrempelt, aber in eine Sackgassse haben das Franchise für meine Begriffe die Nachfolger geführt. [...] Mit diesem Ausgangspunkt wäre alles (!) möglich gewesen. [...] Stattdessen hat man in Quantum Of Solace wieder ein Fass aufgemacht, in Skyfall wieder eins, in Spectre abermals und nun in No Time To Die erneut. Die Veränderung, die Stilbrüche, die emotionalen Altlasten als Trigger sind zur reinen Pose verkommen. [...] Das kann man Casino Royale aber nur bedingt vorwerfen, denn hier stammen diese Elemente größtenteils noch direkt aus der Romanvorlage.