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Scarpine

Verschlagener Korse

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Freitag, 29. April 2016, 19:46

DER FILM: Spectre

Das passt wohl als Diskussionsstart am besten hier herein...


# 24: S P E C T R E (2015)

Originaltitel: Spectre; GB 2015; Laufzeit: 148 Min.; Regie: Sam Mendes; Drehbuch: John Logan, Neal Purvis & Robert Wade und Jez Butterworth; Darsteller: Daniel Craig, Léa Seydoux, Christoph Waltz, Ralph Fiennes, Naomie Harris, Ben Whishaw, Monica Bellucci, Dave Bautista, Andrew Scott, Rory Kinnear, Jesper Christensen, Stephanie Sigman, Alessandro Cremona; Produktion: Barbara Broccoli und Michael G. Wilson

Drei Jahre sind seit Daniel Craigs letztem Einsatz vergangen. Und seine neueste Mission beweist nachdrücklich: Der Mann sitzt so fest im Sattel wie niemals zuvor. Schauspielerisch gefordert wird er allerdings nur wenig. Es fehlen wirklich starke Szenen und die Zeiten als Craig noch vollen physischen Einsatz bringen musste, sind mittlerweile auch passé. Dafür kann man den Engländer nun vor die Kamera stellen und er ist auf Knopfdruck "Bond. James Bond.". Etwas, was in dieser vollendeten Form bisher nur Sean Connery & Roger Moore erreicht haben. Ein Meilenstein, keine Frage. Nicht von ungefähr wird seinen beiden unmittelbaren Amtsvorgängern nachgesagt, nicht das Optimum aus ihren Möglichkeiten gemacht zu haben. Und so ist es auch Craigs gewachsenen Routine zu verdanken, dass die Schwächen der restlichen Besetzung durch seine Präsenz in der Hauptrolle ziemlich gut aufgefangen werden. Denn schauspielerisch wird in Spectre leider so wenig geboten, wie schon lange nicht mehr. Das mag auch der Filmstruktur und einer äußerst nachlässigen Figurenzeichnung geschuldet sein, aber hochwertige Leistungen bringen die Akteure auch von sich aus kaum.

Kleinere Highlights bieten da immerhin einerseits Jesper Christensen, der die eigentlich unglaubwürdige Wandlung seiner Rolle doch überzeugend zu vermitteln weiß, und andererseits Christoph Waltz, der mit seinem gewinnenden Overacting die Schwächen, die seiner Figur massiv anlasten, weitgehend übertünchen kann. Der einzig unbestreitbare Triumph des Ensembles ist indes Monica Bellucci, die als zwar gereifte, aber immer noch höchst sinnliche Charakterdarstellerin eine famose Performance auf den Punkt abliefert. Demgegenüber fällt der Rest leider stark ab. Ralph Fiennes, Naomie Harris und Ben Whishaw ist der Elan ihres Einstandes völlig abhanden gekommen, während Dave Bautista als erster großer und waschechter Handlanger seit Ewigkeiten erstaunlicherweise praktisch keinen Eindruck hinterlässt. Teils liegt es an ihm, teils wohl auch an der Rolle. An die Handlangerikonen der Serie kann er zwar erwartungsgemäß nicht heranreichen, aber selbst die zweite Garde braucht seine Konkurrenz nicht zu fürchten. Der Französin Léa Seydoux kann man mangelnden Einsatz sicher nicht vorwerfen, denn sie rettet durch ihre souveräne Leistung noch einiges, kann aber die Profillosigkeit ihres Parts nicht vollends kaschieren. Das ist sehr schade, denn mit mehr Biss, mehr Feingefühl und mehr Situationsdramatik von Seiten der Autoren, hätte Seydoux sicherlich mit ihrer Landsfrau Eva Green gleichziehen können. Für Andrew Scott bleibt am Ende nur eine Dreiviertel-Nebenrolle übrig und degradiert ihn zu einem irren Sparkassen-Moriarty. Rory Kinnear, Alessandro Cremona und Stephanie Sigman verkommen fast vollständig zu Statisten, was besonders im Falle der aparten Mexikanerin wirklich bedauerlich ist. Früher gönnte sich Bond selbst mit den Nebengespielinnen etwas mehr Zeit.

Auf dem Regiestuhl finden wir mit Sam Mendes einen alten Bekannten wieder. Rein inszenatorisch kann man dem Oscar-Preisträger wenig vorwerfen, außer vielleicht dass es seiner Regie bei diesem Film ein wenig an Nachdruck mangelt. Alle Szenen werden recht gleichförmig - ohne große Besonderheiten - aneinandergereiht. Auffällig ist das vor allem bei den Action-Sequenzen, die vielfältig vorhanden sind, aber sich alle mehr oder minder beliebig ausnehmen. Besonders drastisch fällt das bei der Autoverfolgungsjagd ins Auge, die – überspitzt formuliert – größtenteils wie eine gemütliche Abendspazierfahrt durch Rom wirkt. Insgesamt macht Mendes aber einen soliden Job. Als eigentlicher Knackpunkt für fast sämtliche Schwächen von Spectre erweist sich allerdings das fahrige Drehbuch von John Logan, Neal Purvis & Robert Wade und Jez Butterworth. Das Skript strotzt dermaßen von kopierten Ideen, direkten Zitaten und Einfällen vorheriger Filme, dass man fast von einer Revue-Nummer sprechen kann, die die Versatzstücke der drei Vorgänger ebenso zum Besten gibt, wie sie diverse Franchise-Klischees uninspiriert aufwärmt. Es fehlt aber vor allem an Struktur. Der Film gerät streckenweise so episodenhaft, dass irgendwann beinahe kein roter Faden mehr erkennbar ist. Vieles wird mal so nebenbei abgehandelt, was dazu führt, dass weder die Organisation Spectre als solche eine bedrohliche Aura entwickeln kann, noch die Brisanz um das Nine Eyes-Überwachungsprogramm eine wirkliche Gewichtung erhält. Dann gibt es noch die Rache eines schon lange vergessen geglaubten Stiefbruders. Man will irgendwie zuviel. Diese ganze Kuckucksthematik macht Oberhauser irgendwie klein, obwohl er groß sein könnte. Insgesamt funktioniert der Film bis zur Folterszene aber noch ganz gut. Dann allerdings wird Spectre richtig konfus, weil auch das angehängte Finale in London nichts mehr zu bieten hat: Abstruse Wendungen, hölzerne Dialoge, unmotivierte Abgänge. Das macht alles so einen wirren, improvisierten Eindruck. Die Idee mit der MI-6-Ruine als Panoptikum gefällt eigentlich, aber wirklich Kapital wird nicht daraus geschlagen. "You're a kite dancing in a hurricane, Mr. Bond.". Dieses Versprechen kann das Finale zu keinem Zeitpunkt einlösen. Bisher leider das schwächste Drehbuch der Craig-Ära.

Auch bei seinem zweiten Score kann mich Thomas Newman nicht überzeugen. Zwar passen seinen Melodien häufig zum Filmgeschehen, bleiben aber nicht in Erinnerung. Es fehlt irgendwie das gewisse Etwas, eine Klasse jenseits der schnöden Untermalung. Zumal manche Szenen – wie beispielsweise die Fahrt über den See – auch ohne Musik ausgekommen wären. Mit dem Titelsong von Sam Smith kann man ganz zufrieden sein. Kein Top-Lied, aber auch kein Kandidat für die hinteren Plätze. Die Titelsequenz von Daniel Kleinman ist in ihren Elementen durchaus gelungen und hübsch arrangiert. Wie einst bei Maurice Binder werden bei ihm nun aber auch ein paar Ermüdungserscheinungen sichtbar. Seine letzte, wirklich überragende Arbeit – Casino Royale – ist auch schon eine ganze Weile her. Das Production Design von Dennis Gassner fügt sich sehr harmonisch und stilsicher ein, ohne die ganz großen Akzente zu setzen. Hoyte van Hoytema`s Cinematographie ist über weite Strecken gelungen, wobei ich mir neben den blassen, mediterran-sepiahaften und den nüchternen, milchig-grauen Farbpaletten ein wenig mehr Abwechslung gewünscht hätte. In den Action-Momenten erreicht van Hoytema die Virtuosität seiner Vorgänger allerdings nur in Teilen.

Gesamtwirkung: Ein solider Franchise-Beitrag, der zwar sicherlich nicht den ganz großen Wurf darstellt, aber rundherum gute Unterhaltung zu bieten weiß. Während die Besetzung und der Stab das handwerkliche Niveau einigermaßen zu wahren wissen, reißt das unzulängliche Drehbuch den Film leider aufs Mittelmaß herunter. Dass der Film in Sachen Bedrohungsszenario und Spannung zum Ende hin immer mehr ins Trudeln gerät, verhindert zum Glück nicht, dass das Werk - trotz vorhandener (Story-)Brüche - als Quintessenz und Auflösung einer Ära weitgehend zufriedenstellend funktioniert.

Meine Wertung: 3,5 von 5 Punkten
"Enjoying our little party, Monsieur... Saint John Smythe?"

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Scarpine« (30. April 2016, 10:54)


Spree

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Sonntag, 1. Mai 2016, 16:51

Deinen sehr stimmigen Ausführungen kann ich mich eigtl. voll anschließen, Scarpine.
V.a. das mit der Revuenummer aus alten Versatzstücken habe ich besonders beim 2. Sehen sehr stark wahrgenommen. Und auch der Punkt, dass SP bis zur Folterszene recht gut funktioniert, danach hingegen nicht mehr, empfinde ich ebenso.

Lediglich Hinx sehe ich stärker und bedaure nur sein letztes und einziges Wort.
Das eigentliche Ende auf der Brücke finde ich auch besonders und recht stark, der Nachklapp mit Q und dem DB5 ist allerdings unnötig wie ein Kropf. Und zumindest diese Szene weist doch darauf hin, dass Mendes' Regie nicht gänzlich frei von Fehlern ist.
Deiner Gesamtwertung für SP kann ich mich wiederum anschließen.
JAMES BOND WILL RETURN!

Spree

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3

Sonntag, 1. Mai 2016, 21:16

PS: Es war eben diese Flut an Selbstzitaten, welche im Grunde die eigentliche Handlung fast überlagern, die mich ebenfalls stark an DAD denken ließen. Diese Parallel finde ich sogar noch viel stärker, als deine Liste zu den Ähnlichkeiten.
JAMES BOND WILL RETURN!

Kronsteen

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4

Montag, 11. Juli 2016, 16:16

Diese Seite hier spricht bei Hannes Oberhausers (also der Vater von Franz Oberhauser / Blofeld) davon, dass die Figur von Thomas Kretschmann portrayed sei.

Ist das denn Thomas Kretschmann auf dem Foto neben Waltz:

http://vignette3.wikia.nocookie.net/jame…=20160307155847
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

MilesM

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Dienstag, 12. Juli 2016, 13:28

Ehrlich gesagt sehe ich da keine allzu große Ähnlichkeit.
You know what's great about you English? Octopussy. Man I must have seen that movie... twice.

Mister Bond

Felix Leiter

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Dienstag, 24. Januar 2017, 23:52

Da ich ja längere Zeit abwesend war, auch mal meine Meinung zu Spectre.

Ich halte dagegen. Für mich war Spectre nach langer Zeit endlich wieder ein Bondfilm. Querverweise hin, Querverweise her, die gab es schon in den 60ern.
Und eben, Craig fühlte sich für mich erstmals wirklich als Bond an! In Casino Royale war er noch ein Rohdiamant. In QoS schaffte es Forster und sein Team Bond mir so unsympathisch zu machen wie nie zuvor. Und dieses ganze "verdammt M, warum gaben Sie den Befehl zu Schießen"-Gejammer in Skyfall war ein total unnötiger Subplot für Skyfall. Old dogs, new tricks...Quatsch.
Endlich, endlich, jammert Bond nicht mehr herum und reagiert bockig.
Die Kameraarbeit finde ich im Übrigen nicht schlechter als in den drei vorherigen Bond-Abenteuern. QoS finde ich teilweise sogar zu sauber, zu steril. Dann lieber etwas wärmere Sepiatöne.
Die Eröffnungssequenz ist schon alleine der Kameraführung und der pulsierenden Musik die beste der Craig-Ära. Vielleicht ist noch die CR Eröffnungssequenz auf einem Level.
Sam Smiths Titelsong wirkt nach mehrmaligen Hören tatsächlich nicht mehr so langweilig. Dennoch sehe ich diesen Song eher unter den letzten drei.
Monica Bellucci...da habe ich mir aber doch mehr Screentime erhofft. Auch so ein Fall wie Berenice Marlohe und Gemma Arterton, nur dass die Bellucci (Gott sei dank) mal überleben durfte.
Léa Seydoux kommt nicht an Eva Green heran, aber Sie ist besser als Olga Kurylenko oder die eben gänzlich verschwendete Berenice Marlohe.
Aus Christian Waltz Bösewicht hätte man mehr machen können. Sagen wir mal so: Der Part in Rom ist grandios, jeder hat Respekt/Angst vor Blofeld. Später legte man ihm leider zu viele Worte in den Mund, was ihn ein wenig zum Schwätzer verkommen lässt. Leider.
Ralph Fiennes sehe ich nicht lustloser als in Skyfall. Keineswegs. Naomie Harris' Rolle fiel halt etwas weniger "wichtig" aus. Gott sei dank. Ich bin kein Fan davon, Bonds Team so viel Leinwandzeit zu geben. Das ist James Bond 007 und nicht Mission: Impossible. Aber dadurch, dass Bond nicht mehr so "belastet" scheint und diese nervige Beziehung zu Judi Denchs' M, sammelt der Film für mich schon Pluspunkte.
Die Actionszenen sind übersichtlich und auch die Autojagd finde ich nicht so schlecht. Es muss nicht immer alles explodieren, laut krachen. Teils fand ich die Fahrt durch das nächtliche Rom sogar atmosphärisch und auch witzig (Frank Sinatra, der italienische Fiat-Fahrer).
Hinx kommt natürlich nicht an Grant, Odd-Job, Beißer, Tee-Hee und noch einigen der besten an, aber immer noch der beste seit GE (Onatopp). Hätte man vielleicht auch etwas mehr machen können.
Als Schwäche sehe ich tatsächlich das Finale. Die Gefangennahme von Blofeld, die Art wie, machte ihn schon ein wenig klein. Außerdem hätte ich einen finalen Endkampf Bond vs. Hinx besser gefunden...und Blofeld entkommt, natürlich.
So hatte das Finale allerdings kurioserweise viele Parallelen mit dem kurz zuvor erschienenen Mission: Impossible - Rogue Nation:
Schauplatz London, es geht gegen DIE Verbrecherorganisation schlechthin + Gefangennahme des Obermackers. Bloß, dass alles in "Rogue Nation" doch etwas besser gelöst wurde.
Insgesamt gehört Spectre für mich ins Mittelfeld, aber nur weil ich ja so viele alte Bondfilme ins Herz geschlossen habe.
Craig-intern auf eine Stufe mit "Skyfall" hinter "Casino Royale".
Auf jeden Fall macht mir der Film Bock, trotz der etwas langatmigen Marokko-Hotelsequenz.

Meine Wertung: 4 von 5 Punkten.
Irgendwie liest sich Scarpines Beitrag auch etwas schlechter als seine Wertung ;)

Sean

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Donnerstag, 2. März 2017, 11:38

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, für mich war Spectre kein besonderes herausstechender Bondfilm. Auch ich mag eher die älteren Filme. Dabei möchte ich nicht, wie an anderer Stelle die Schauspielqualitäten von Daniel Craig absprechen, denn dies steht mir nicht zu, außerdem wäre es etwas unfair, denn für mich ist immer noch Sean Connery der BESTE.
"Morgenstund ist aller Laster Anfang."

Mister Bond

Felix Leiter

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8

Donnerstag, 2. März 2017, 23:02

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, für mich war Spectre kein besonderes herausstechender Bondfilm.

Aber ich mag doch Spectre :)
Ansonsten schaue ich mir auch noch lieber die guten, alten Sean- und Roger Filme an. Zumindest sind da die Kandidaten dabei, welche ich am häufigsten mit großer Freude schaue.

kananga

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9

Donnerstag, 20. April 2017, 16:39

grundsätzlich gebe ich gerne Recht, dass manche gelungene Stunds durchaus Szenenapplaus und ein Lächeln abnötigen - aber gerade dieses Lächeln friert wieder ein, denn die spektakuläre Unglaubwürdigkeit der Stunts allein wird eben amusementhalber veredelt durch ein Augenzwinkern, das Problem-Daniel eben nicht drauf hat, zum Unterschied von Brosnan kann er nicht glaubwürdig auf Moore machen.

So sackt er, der in SF noch von überzeugender Kantigkeit war, hier auch darstellerisch ab.

Aber der generelle rote Paradeiser, wie man in Österreich sagt, gebührt doch dem Einfall , Ernst Stavro und 007 in stiefbrüderlich-zweisamer Vergangenheit zu vereinen - oder etwa nicht?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kananga« (21. April 2017, 09:01)


Django

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Freitag, 21. April 2017, 08:40

Ja, leider... :thumbdown:

Herr Mendel

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11

Dienstag, 31. Dezember 2019, 09:41

Habe den Film bisher nur im Kino gesehen hab ihn zwar danach auch gekauft oder der ist noch ungeöffnet.

Am stärksten fand ich die bombastische Melodie ganz am Anfang das hat im Kino richtig geknallt ansonsten hat mich der OST zu sehr an den von SF erinnert nicht das der schlecht war aber ich fand den hier zu ähnlich.

12

Sonntag, 31. Mai 2020, 18:43

Es ist vollbracht! 8) Zumindest vorerst. Die Bewertung von SPECTRE. 25 Bondfilme in 15 Monaten, insgesamt fast 900 Bewertungspunkte, rund 300 A4-Seiten, ca. 700 geschossene Fotos... Uff. Aber es hat Spaß gemacht, und die Filme sind mir noch mehr ans Herz gewachsen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Martin« (31. Mai 2020, 20:30)


Feirefiz

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Montag, 1. Juni 2020, 14:46

Lieber Martin,

Gratulation und ganz herzlichen Dank für Deinen erfolgreichen Marathon, der nicht nur mir über Monate ein immer wieder neues Leservergnügen auf von Anfang bis Ende höchstem Niveau beschert hat und stets zu überzeugen wusste, ganz egal ob man selbst bei den einzelnen Filmen oder Teilaspekten zu ähnlichen oder ganz anderen Bewertungen und Fazits gelangt. Es soll kein vergiftetes Lob sein, aber Blogs wie Deiner sind ein Grund dafür, dass Bücher zu popkulturellen Themen es inzwischen noch schwerer haben als in früheren, analogen Zeiten. Chapeau!

:thx: :prost:
"How do you make a hero logical? You don't, and you must accept that.
The illogic is what makes something like Superman. The more rational a
story you try to write about Superman, the more you kill him."
(Dan Barry)

Scarpine

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Montag, 1. Juni 2020, 19:02

Auch von mir Gratulation zu diesem Meilenstein, lieber Martin! :prost:

Ich finde, dass der Aufwand deines Marathons und dein Enthusiasmus für 'die Sache' meinen bei weitem übertrifft. Allein die Foto-Motive sind eine so famose Sache, dass sie eigentlich weit über einen gewöhnlichen Blog-Eintrag hinausreichen. Mit solchen kreativen Kompositionen könnte man auch - Gruß an Feirefiz - so manche Fachpublikation übertrumpfen und eigentlich schon selbst in den Druck gehen, da man damit ja auch teuere Fotorechte zur Bebilderung gar nicht erst einkaufen muss. Auch das Punktesystem ist derart fein und komplex arrangiert, dass deine Wertungen sicherlich als die 'objektiveren' und treffenderen gelten dürfen.

Und beinahe 300 Seiten Text sind auch eine bemerkenswerte Leistung! Schön finde ich auch, dass dir die Filme noch mehr ans Herz gewachsen sind. Bei mir ist das nur bedingt der Fall und ich glaube, wenn ich mit meinem Marathon im Sommer fertig werde, bin ich auch endgültig mit der Serie 'durch'. Ich habe letztens noch einmal nachgeschaut: Es ist für meine Wenigkeit forenübergreifend bereits die vierte (!) Sichtungsreihe in fünfzehn Jahren (plus ausführliche, seperate Einzelreviews). Irgendwie ist so langsam die Luft raus und alles gesagt. Aber man soll ja bekanntlich niemals nie sagen... ;)

In diesem Sinne... Vielen herzlichen Dank für deine großartigen Besprechungen! Einige habe ich ja, um sie mit meiner Sichtungsabfolge zu synchronisieren, zum Glück noch vor mir. 8)
"Enjoying our little party, Monsieur... Saint John Smythe?"

15

Dienstag, 2. Juni 2020, 01:16

Vielen Dank, Feirefiz und Scarpine! :thx:

Es soll kein vergiftetes Lob sein, aber Blogs wie Deiner sind ein Grund dafür, dass Bücher zu popkulturellen Themen es inzwischen noch schwerer haben als in früheren, analogen Zeiten. Chapeau!


Da ist auf jeden Fall was dran. Ich war selber ein bisschen überrascht, als ich die Zahl der Seiten und Fotos überschlagen habe. Für den Aufwand hätte man auch ein Buch schreiben können. Aber was nicht ist, kann ja auch noch werden. Den Gedanken an ein Buch habe ich schon seit längerem, und durch den Marathon auch noch ein paar Impulse bekommen. Aber grundsätzlich sind die Zeiten für solche Bücher schon schwer, und durch die Krise wahrscheinlich auch eher noch schwieriger geworden. Viele Fans versuchen gerade eher, Sammlerstücke wieder zu verkaufen, als neue zu erwerben. Seit längerem vermisse ich auch ein bisschen die Primärliteratur zu Bond. Also Bücher, die neuen Fans einfach einen Überblick über das Franchise geben.

Auch das Punktesystem ist derart fein und komplex arrangiert, dass deine Wertungen sicherlich als die 'objektiveren' und treffenderen gelten dürfen.


Wobei ich aber auch festgestellt habe, dass es trotz der 35 Punkte noch viele Aspekte nicht einbezieht. Das zweite Bondgirl beispielsweise. Da hätten manche schwierigeren Bondfilme noch ein paar gute Noten dazubekommen können. Maud Adams finde ich in TMWTGG z.B. sehr gut.

Und beinahe 300 Seiten Text sind auch eine bemerkenswerte Leistung! Schön finde ich auch, dass dir die Filme noch mehr ans Herz gewachsen sind. Bei mir ist das nur bedingt der Fall und ich glaube, wenn ich mit meinem Marathon im Sommer fertig werde, bin ich auch endgültig mit der Serie 'durch'. Ich habe letztens noch einmal nachgeschaut: Es ist für meine Wenigkeit forenübergreifend bereits die vierte (!) Sichtungsreihe in fünfzehn Jahren (plus ausführliche, seperate Einzelreviews). Irgendwie ist so langsam die Luft raus und alles gesagt. Aber man soll ja bekanntlich niemals nie sagen...


Davor hatte ich auch ein bisschen Bedenken, dass es 'too much' wird. Zumal man bei einer chronologischen Reihenfolge ja immer der Film vorgegeben ist, und nicht nach Lust und Laune ausgesucht wird. Aber ich war doch überrascht, dass ich mich auf jeden weiteren Film sehr gefreut habe, und ihn dann auch wirklich genießen konnte. Jetzt werde ich wohl auch erstmal wieder eine Pause einlegen. Aber ich bin sehr gespannt auf deine Sicht der Craig-Ära, Scarpine.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Martin« (2. Juni 2020, 01:49)


Django

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Dienstag, 2. Juni 2020, 08:34

Auch von mir ganz herzlichen Dank für Deine Berichte :flower: !

Zitat

Seit längerem vermisse ich auch ein bisschen die Primärliteratur zu Bond. Also Bücher, die neuen Fans einfach einen Überblick über das Franchise geben.

Ist das nicht auch bereits Sekundärliteratur ?( ? Egal, ich würde "Dein" Buch jedenfalls sofort kaufen und kann Dich daher in diesem Vorhaben nur bekräftigen :) . Einfach wirklich gute, schnörkellose Reviews zu den Filmen, mit den fürs Verständnis erforderlichen Hintergrundinfos. Ohne Klatsch und Tratsch, ohne Ballast. Geeignet für den Einsteiger wie auch für den "Kenner". Bei mir hat ja damals - Anfang der 1990er - Michael Scheingrabers Bond-Film-Buch das Interesse geweckt und mich zum "Bond-Nerd" werden lassen. Klar - ein solches Buch würde man heute sicher anders machen als vor 40 Jahren, aber der Grundaufbau könnte auch heute noch als Blaupause genommen werden: Zuerst ein paar Grundbemerkungen und eine Übersicht zum Thema Bond, Fleming etc. im Allgemeinen. Dann wird Film für Film durchgegangen mit einer Inhaltsangabe (besonders für den Einsteiger ein Muss, es macht wenig Sinn, ein Review zu lesen zu einem Film, mit dessen Handlung man nicht oder nur wenig vertraut ist), gefolgt von einer Bewertung mit Hintergrundinformationen, die durchaus auch subjektive Elemente beinhalten darf. Ja, das wär's ^^ ! Und egal, wie unermesslich viel das WWW hergibt: Ein Buch ist ein Buch und nicht zu ersetzen ;) !

Und noch zu SP:

Zitat

Die Idee, Bond einen Stiefbruder zu geben, der dann zu Blofeld wird, ist die mit Abstand idiotischste, verblödetste Idee der gesamten Bondreihe. Aber anders als diese genannten Sachen kann man sie im nächsten Film nicht einfach ignorieren, denn man hat Blofeld nun so definiert.

Ja, leider wahr. Vor allem, da Bond durch sein Verhalten in der Kindheit - wenn auch unbewusst - irgendwie mitverantwortlich ist, aus Oberhauser ein Monster gemacht zu haben. Ganz übel, denn wie in SF muss Bond wieder die Fehler ausräumen, die in der Vergangenheit gemacht wurden. Für mich ist SP ansonsten bis zum Treffen mit Blofeld sogar gelungener als SF - vor allem, weil's weniger düster ist und Bond wieder mehr "der Alte". Und dann kommt es noch schlimmer:

Zitat

Oberhausers "Das war alles ich", bezogen auf alle vorangegangenen Craig-Bonds, wirkt dann noch viel konstruierter als Silvas Plan im vorherigen Film.

Damit war SP für mich endgültig unten durch :thumbdown: . Was sollte das? Bereits das Überstülpen von SPETRE über die bereits allmächtige Quantum-Organisation war mehr als grenzwertig. Und man kann von Silva und SF halten, was man will, aber Silva war eindeutig eine Einzelmaske, die auf Rache aus war! Da hätte Blofeld auch sagen können, dass auch Goldfinger, Scaramanga, Mr. Big, Zorin und Sanchez alle für bzw. für Spectre gearbeitet hatten :wacko:

Feirefiz

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Dienstag, 2. Juni 2020, 10:20

Und egal, wie unermesslich viel das WWW hergibt: Ein Buch ist ein Buch und nicht zu ersetzen ;) !


Eine sympathische Ansicht, die ich emotional teile. Nur gehören wir wohl der letzten Generation an, die das mehrheitlich unterschreiben würde. Nach der Erfindung des Buchdrucks werden sicher auch einige Feudalherren und Mönche das Aussterben der Handschriften mit Wehmut betrachtet haben ... ;)


Zur Causa Oberhauser: Am einfachsten wäre es für NTTD gewesen, den Weg von DAF zu gehen und den Vorgänger einfach faktisch zu ignorieren. Blofeld versauert unerwähnt im Knast, Madeleine verschwindet wie alle Bond-Girls vor ihr – mit Ausnahme der Erinnerung an Tracy und Vesper, die aber auch wesentlich prominentere Bestandteile ihrer Filme sind. Dass Bond gekündigt hat, dürfte den wenigsten wirklich klar geworden sein, zur Not hätte ein Satz wie „Da sind Sie ja wieder“ von Moneypenny oder M alle Irritationen en passant aus der Welt geräumt. Noch verführerischer wäre vielleicht eine PTS à la FYEO: Oberhauser bricht aus und wird von Bond in Minutenfrist entsorgt, um sich nach einem hübschen Titellied in eine famose 2-Stunden-Mission zu werfen, die mit Quantum, SPECTRE, Vesper und Bonds Leben vor dem Ausklang des Titelliedes nichts zu tun hat.

Das passt aber nicht zum epischen Anspruch der Beteiligten, sodass es nun leider so aussieht, als ob NTTD den ganzen SP-Murks als schwere Hypothek mit sich schleppt. Sich davon freizuschwimmen und Eigenständigkeit zu gewinnen, wird für den Film sicher schwer. SP-Fans mögen das nicht so schlimm finden, aber dass QOS ohne Vorkenntnisse kaum zu verstehen ist, werden nur die wenigsten CR-Fans für einen Aktivposten von Craig II halten.

Aber da ich mit meinen Prognosen meist danebenliege – so hätte ich nie gedacht, dass EON Blofeld und SPECTRE reaktiviert –, hoffe ich auch beim Ergebnis von NTTD eines Anderen, in diesem Falle: Besseren, belehrt zu werden. Die (anders als bei SP) eher niedrige Erwartungshaltung kann dem Film nur helfen.
"How do you make a hero logical? You don't, and you must accept that.
The illogic is what makes something like Superman. The more rational a
story you try to write about Superman, the more you kill him."
(Dan Barry)

Django

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Dienstag, 2. Juni 2020, 11:20

Eine sympathische Ansicht, die ich emotional teile. Nur gehören wir wohl der letzten Generation an, die das mehrheitlich unterschreiben würde. Nach der Erfindung des Buchdrucks werden sicher auch einige Feudalherren und Mönche das Aussterben der Handschriften mit Wehmut betrachtet haben ...

Mal sehen :S . Für mich zumindest wäre ein Leben ohne "richtige" Bücher (und Zeitschriften) schwer vorstellbar. Klar, Belletristik bewahre ich auch je länger je weniger auf (einmal lesen reicht), aber gerade Sachbüchern (und von denen habe ich viele) - zu welchem Thema auch immer - nehme ich immer wieder gerne zur Hand und schmökere darin. Auch wenn ich sie praktisch auswendig kenne ;)

Zitat

Zur Causa Oberhauser: Am einfachsten wäre es für NTTD gewesen, den Weg von DAF zu gehen und den Vorgänger einfach faktisch zu ignorieren. [...]Noch verführerischer wäre vielleicht eine PTS à la FYEO: Oberhauser bricht aus und wird von Bond in Minutenfrist entsorgt, um sich nach einem hübschen Titellied in eine famose 2-Stunden-Mission zu werfen, die mit Quantum, SPECTRE, Vesper und Bonds Leben vor dem Ausklang des Titelliedes nichts zu tun hat.

Oh ja, das wär's. Hat man ja bei DAF praktisch auch gemacht - all das "Dunkle" aus der Vergangenheit ignoriert bzw. dessen Schatten mal kurz in der PTS weggewischt :D

Zitat

dass QOS ohne Vorkenntnisse kaum zu verstehen ist

Also ich finde das jetzt nicht so. Klar knüpft QoS direkt an CR an und einige Handlungsstränge schwappen über, aber danach entwickelt sich die Handlung von QoS doch sehr eigenständig. Und dass da vorher was war mit einer Vesper und so, wird ja in QoS hinreichend angetönt :)

Feirefiz

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Dienstag, 2. Juni 2020, 12:14

Vielleicht trifft es "Wirkung" besser als "Verstehen":

Ohne CR-Kenntnis funktioniert QOS als Actionfilm sicher auch; tatsächlich kommt dieser Film von allen Craig-Filmen einer klassischen Mission wohl noch am nächsten. Aber der ganze emotionale Kern – in den alten Filmen, wenn überhaupt, über Bonds Sorge um das Haupt-Bondgirl hinaus nur selten vorhanden – ist von CR abhängig, schon der Einstieg mit Mr. White, Bonds ambivalentes Verhältnis zu Mathis, v. a. aber Vesper. Klar kann man sich zusammenreimen, dass Bond einer Geheimorganisation nachspürt, die u. a. seine Geliebte auf dem Gewissen hat. Aber entfalten etwa Bonds Besäufnis im Flieger, seine Gespräche mit Mathis, dessen Tod oder die Schlussszene eine ähnliche Wirkung, wenn man den Vorgänger nicht gesehen hat? Müsste man mal mit zwei Bond-Novizen ausprobieren: einmal QOS solo, einmal im Anschluss an CR …
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Dienstag, 2. Juni 2020, 12:36

Vielleicht trifft es "Wirkung" besser als "Verstehen":

Ja, darauf können wir uns einigen :prost: