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Zardoz

MI6 Staff

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21

Donnerstag, 29. August 2013, 15:01

Na, auf den Huldigung-Zug springe ich doch mal rasch auf: :kneel:
"Fuck you, I'm going to Hollywood!"

  • »Mr. Fogg« ist männlich

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22

Montag, 14. Oktober 2013, 10:50

Roger Moore - meine persönliche Nummer 1 unter den Bond-Darstellern - wird heute 86! Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen aus diesem aktuellen Anlass einen seiner Filme in die Zählung des "Anschau-Threads" stellen kann. Von ihm kann mal lernen, dem Leben mit allen seinen Höhen und Tiefen die Aura einer intelligenten Komödie zu verleihen.
God save the Queen!

Kronsteen

James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005

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Montag, 14. Oktober 2013, 13:09

Alles Gute, Sir Roger! Auf die nächsten 86! :kneel:
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

Mister Bond

Felix Leiter

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24

Montag, 14. Oktober 2013, 14:20

Vor so einem Alter kann und darf man ruhigen Gewissens Respekt haben.
Alles Gute, Sir Roger :prost:

Rico Royale

The Man behind the GunBarrel

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25

Montag, 14. Oktober 2013, 14:24

Und schon wieder ein Jahr um, ich wünsche ihm noch so viele dazu und kombiniert mit bester Gesundheit.
Happy Birthday :prost:
Agent 007030

Don-Corleone

009 - Killed in East Berlin - Dressed as a clown with a fake Faberge egg in my hand

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26

Montag, 14. Oktober 2013, 19:30

Alles Gute an den Gentleman unter den Bonddarstellern . Happy Birthday Sir Roger :bday:
Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • »Mr. Fogg« ist männlich

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27

Donnerstag, 17. Oktober 2013, 10:03

Eine hervorstechende Eigenschaft Moores scheint mir seine sonore Stimme zu sein. In Verbindung mit dem besonders "sauberen" Englisch, das er spricht, ähnelt sie der des großen Basil Rathbone. Rathbone hatte Shakespeare-Prägung am Anfang des 20. Jhdts, gilt als der wichtigste Sherlock-Holmes-Darsteller und nutzte sein Stimm-Potential im Radio, aber auch öffentlichen Lesungen und auf Schallplatte. Dieses Potential ist bei Moore nicht ausgeschöpft worden. Ich kann mich an zwei Momente erinnern, in denen er sich singend präsentierte: In der Muppet-Show mit "Talk to the Animals" http://www.youtube.com/watch?v=X_aGoFqU5fQ&hd=1 und als Gast bei Dame Edna http://www.youtube.com/watch?v=UzdgMJDUmTk&hd=1 . Ich hätte mir ihn einmal in der Rolle des Henry Higgins in My fair Lady gewünscht. Moore hat alles, was es dafür braucht. Direkt nach Bond, 86 - 88, hätte seine Performance vermutlich Oscar-Chancen gehabt!
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Mister Bond

Felix Leiter

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28

Dienstag, 22. Oktober 2013, 23:46

Für Wahr, Mr. Fogg. Ich mag Roger Moores Stimme unheimlich gerne.
Ähnlich ist es eben bei Rathbone aber auch dem werten Herrn Fogg, ähm, David Niven. Wunderbares Englisch.

Zardoz

MI6 Staff

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29

Mittwoch, 23. Oktober 2013, 18:44

Apropos gutes Englisch: Ich finde ja, dass vor allem Christopher Plummer ein hervorragendes Theaterenglisch spricht. Klar und deutlich, aber dennoch kraftvoll. Einfach ein Genuss ihm zuzuhören. David Warner, leider ein sehr unterschätzter Mime, spricht ebenfalls ein solches Englisch. Überhaupt: In Sachen Klangbild sind die meisten Theaterschauspieler im Vorteil. Wer hört sich schon gerne Kevin Costner im Original an? :D
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Dr. moVe

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30

Sonntag, 27. Oktober 2013, 16:34

Als jemand der sich eher nicht zum 'eingeschworenen' Moore-Fan-Lager zählt, will ich mich hier als 'Ungläubiger' auch mal zu Wort melden.

Im Gegensatz zu einer breiten Mehrheit des Fandoms, halte ich Roger Moore's Bondperformance in TMWTGG neben der in TSWLM für seine überzeugenste.
Nach meiner Ansicht ist es aber bei TSWLM eher das perfekte Szenen-Timing und die punktgenau servierten Pointen, die den Moore-Bond-Typus glänzen lassen.
Wohingegen es bei TMWTGG eher in erster Linie Moore's pure Performanceleistung ist, mit der er souverän bei mir punktet.
Moore gehört zusammen mit Lazenby und Brosnan zu dem Bond-Darsteller-Trio, das bei mir weniger Dauerhaft hoch im Kurs steht, als das unterm Strich etwas 'härtere' Trio Connery-Dalton-Craig.
Lazenby, Moore und Brosnan sind für mich daher eher 'Amtsinhaber', die ich als Bondiast zwar stets akzeptiere, aber gleichzeitig müssen sich diese Herren bei mir in der Rolle stets auf's neue beweisen, wenn ich einen Film von ihnen schaue.
Das gilt besonders für Sir Roger, dessen hochsympathische augenzwingernde Überheblichkeit und unvergleichliche Distinguiertheit, mit der er die Rolle beeindruckend lange angegangen ist, auch mich stets amüsierte, aber den ich aufgrund seiner enormen allgemeinen Beliebtheitswerte am ehesten für etwas überbewertet halte.

Daher ist es sicher nicht überraschend das meine Bewertung einzelner Moore-Szenen nicht der eines treuen Moorianers entspricht.
Wenn Moore's Bond eine gewisse Bedrohlichkeit an den Tag legt, gefällt mir das sehr gut. Extrem oft erwähnen Anhänger der moorianischen Glaubensrelegion ja die Locque-Szene in FYEO.
Die finde ich aber gar nicht mal so herausragend. Viel beeindruckender finde ich z.B. die Lazar-Szene in TMWTGG.
Die Art und Weise wie Bond hier in eine bedrohliche Pose 'umschaltet' ist bestechend von Moore getragen.
Hier blitzt auf gekonnte Weise die erwähnte Bedrohlichkeit und Gefährlichkeit auf, die für mich nunmal zum Bondcharakter gehört.
Ich habe Bond nie als netten Onkel gesehen. Wie auch ? Der Mann ist ein KILLER. Und eben diesen Aspekt will ich vom Darsteller auch umgesetzt sehen.

Aufschlußreich finde ich es daher auch immer, Moore in entsprechend interessanten Szenen außerhalb der Bond-Serie zu erleben.
Erst vor ein paar Monaten zelebrierte ich auf Blueray ein Wiedersehen mit der Klamotte 'Auf dem Highway ist die Hölle los', in der Moore seine sowieso schon ironisch angelegte Bondrolle persifliert, aber in der es eine Szene gibt, in der sein Charakter dessen Mutter mit einer Pistole bedroht, die sich kurz darauf als Scherzartikel entpuppt.
Auch wenn dies eine Sketch-Szene ist, blitzt etwas wahrlich 'bondiges' in diesem Moment auf - eben diese besagte ernsthafte moore'sche Bedrohlichkeit.

Merkwürdig empfand ich auch immer schon die Aufregung um die Ohrfeigenszene mit Andrea in der Peninsula Hotel-Suite in TMWTGG.
Hier steht ja bei vielen Bondiasten ein "Das darf er nicht tun !"-Vorwurf im Raum. Das könnte man als Indiz dafür sehen, wie sehr sich die Vorstellungen vieler überzeugter Moorianer von dem eigentlichen Bond-Charakter, wie ihn die anderen Darsteller verköpern unterscheidet. Ich habe nie einen Vorwurf gelesen, das Lazenby's Bond Tracy ein Ohrfeige verpasst oder der Connery-Bond seiner Tatjana ins Gesicht schlägt.
Die Begründung für Bond's grober Gewalttäigkeit gegenüber diesen Damen ist aus der Perspektive von Bond, nicht minder plausibel, wie die gegenüber Andrea - eine mit einer Pistole auf ihn zielende Freundin eines Feindes, der ihm angeblich nach dem Leben trachtet. Aber wofür Connery und Lazenby in ihren Szenen von der Allgemeinheit 'grünes Licht' bekommen (die Tracy-Szene wurde ja sogar für spätere Bond-Castings verwendet), leuchtet bei Moore für viele Fans ein rotes No-Go-Lämpchen auf. Merkwürdig...

Es sind aber nicht nur die härteren Momente, in denen mir Moore in TMWTGG gut gefällt.
Moore wirkt hier allgemein weniger über den Dingen schwebend und nicht so unverwundbar und interagiert nach meinem Empfinden auf diese Weise ein wenig mehr mit seinem Umfeld als in anderen Moorejahrgängen. So finde ich z.B. auch die Szene stark, in der Bond den Tod von Andera feststellt und für einen kurzen Moment echte Bestürzung von Moore mimisch zum Ausdruck gebracht wird - ohne aus einer gewissen Coolheits-Pose auszubrechen. Eine recht schwierige darstellerische Gradwanderung, die Moore ganz offensichtlich zu meistern wußte und von der ich in seiner Ära gern viel mehr gesehen hätte.

Abschließend muß ich sagen, das ich die Frage was mir an Moore am besten gefällt, eindeutig mit seiner Original-Stimme beantworten muß.
Der Mann hat eine wunderbare Stimme und ich liebe es seinen Sprüchen zu lauschen. Einzig Dalton's Stimme ist bei mir noch höher im Kurs innerhalb unseres Franchise.

Und als stetiger Ranglisten-Fanatiker habe ich natürlich die Pflicht auch für Sir Roger eine persönliche Best-of-Liste zu präsentieren:

Meine Lieblingsszenen von Moore's Bond-Charakter:


1. Anya's Berngarten-'Erkenntnis' im Hotel Cala Di Volpe auf Sardinen - TSWLM
2. Bond's 'Unterhaltung' mit Lazar - "I am now aiming precisely at your groin." - TMWTGG
3. Auf Fasanenjagd - "Such good sport !" - MR
4. Erstes Treffen mit Anya im Mojave-Club - "You're sensitive, Mr. Bond ?" - "About some things." - TSWLM
5. Bond stellt auf der Zuschauertribüne der Boxer-Halle den Tod von Andrea fest. - TMWTGG
6. Flußfahrt mit Anya auf dem Nil - TSWLM
7. Der frische Ex-Gefangene 007 überholt grinsend mit Corinna das Leitfahrzeug des Gefangenentransports und feuert auf die Reifen - OP
8. Dinner mit Scaramanga auf dessen Insel - "There's a useful four letter word, and you're full of it." - TMWTGG
9. 007's Kampf mit Shandor in Kairo - "What a helpful chap." - TSWLM
10. Bond lümmelnd im Flugzeug - kurz vor dem Kampf im freien Fall um den Fallschirm
"This is where we leave you, Mr Bond." - "A little premature isn't it?" - MR

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Dr. moVe« (27. Oktober 2013, 17:55)


Mister Bond

Felix Leiter

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31

Montag, 28. Oktober 2013, 00:11

Moorianer? :D

Sehr gute "Top 10". Ja, außerhalb der Loque-Szene gab es in der Tat noch etliche Szenen, in denen er ernsthaft oder härter agieren musste.
Wie du schon erwähntest, in TMWTGG bei Lazar oder Andrea Anders.
Mir fällt ja auch die Szene mit Rosie Carver auf San Monique ein, auch wenn er wohl nur blufft. Oder als er Sandor runterstürzen lässt.
Ich mag auch besonders die Szene als er in AVTAK Tibbett tot im Rolls entdeckt und die darauffolgende kleine Konversation mit Zorin.

Und wir hatten ja das Thema, weshalb Bond oft kaum Bestürzung über den Tod einer Geliebten oder eines Freundes zeigt, gerade bei den früheren Filmen.
Nun, bei Connery entdecke ich schon eine mimische Nuance bei Akis Tod und exakt so ist es auch bei Moore und Anders. Ich habe stets seine "Bestürzung" wahrgenommen.

Felix Leitner

Witwe Bolte

  • »Felix Leitner« ist männlich

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32

Dienstag, 29. Oktober 2013, 11:09

Merkwürdig empfand ich auch immer schon die Aufregung um die Ohrfeigenszene mit Andrea in der Peninsula Hotel-Suite in TMWTGG.
Hier steht ja bei vielen Bondiasten ein "Das darf er nicht tun !"-Vorwurf im Raum. Das könnte man als Indiz dafür sehen, wie sehr sich die Vorstellungen vieler überzeugter Moorianer von dem eigentlichen Bond-Charakter, wie ihn die anderen Darsteller verköpern unterscheidet. Ich habe nie einen Vorwurf gelesen, das Lazenby's Bond Tracy ein Ohrfeige verpasst oder der Connery-Bond seiner Tatjana ins Gesicht schlägt.
Die Begründung für Bond's grober Gewalttäigkeit gegenüber diesen Damen ist aus der Perspektive von Bond, nicht minder plausibel, wie die gegenüber Andrea - eine mit einer Pistole auf ihn zielende Freundin eines Feindes, der ihm angeblich nach dem Leben trachtet. Aber wofür Connery und Lazenby in ihren Szenen von der Allgemeinheit 'grünes Licht' bekommen (die Tracy-Szene wurde ja sogar für spätere Bond-Castings verwendet), leuchtet bei Moore für viele Fans ein rotes No-Go-Lämpchen auf. Merkwürdig...


Zum Konzept des Moore-Bonds hat sich Tom Mankiewicz mal in gewohnt pointierter Form geäußert: Connery könne in eine Bar gehen, eine Essgabel nehmen, sie der Tänzerin ins Bein rammen und sich dann beim Kellner beschweren, dass sein Steak nicht medium ist. Er hätte trotzdem das Publikum auf seiner Seite. Die gleiche Szene würde mit Moore "nasty" wirken. Mankiewicz war also der Ansicht, dass Moore als "Arschloch"-Bond im Gegensatz zu Connery seine Sympathie-Werte verlieren und deshalb nicht richtig funktionieren würde.

Vielleicht ist das mit ein Grund für die Kritik an manchen TMWTGG-Szenen, die mir persöblich übrigens auch gut gefallen, da Moore eben nicht zu "nasty" wird, sondern die richtige Balance einhält.

Wie gesagt, Mankiewicz' Standpunkt, nicht meiner.
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33

Dienstag, 29. Oktober 2013, 11:47

.

Wenn es um die Beweisführung einer Geheimagenten-Performance des „harten, gnadenlosen“ Killers Bond in der Spielart eines Sean Connery geht, finde ich, dass Roger Moore speziell eine grandiose Spielszene außerhalb des Bond-Franchise in dem britischen Abenteuerfilm „The seawolves“ (1980) als Capt. Gavin Stewart hat, in dem er diese ruchlose Härte fantastisch meistert.
Dieser Moment ist in meinen Augen wenn er Mrs. Cromwell (Barbara Kellerman) auf der Party überraschend austrickst und diese mit ihrer eigenen, geheimen Stichwaffe tötet bevor er selbst ihr zum Opfer fallen würde.


Man sollte, glaube ich, zwischen Roger Moores Bond-Darstellung innerhalb der Siebziger und der Achtziger in Sachen Gewalt differenzieren. Es fällt halt auf, dass Moore sich ab „For your eyes only“ (1981) hinsichtlich des Themas Mord und Totschlag in seinen Bond-Beiträgen immer stärker distanzieren möchte und diese Einstellung auch in Interviews verstärkt zu Protokoll gibt. Was zu Moores Meinungsumschwung geführt hat, ist nicht unbedingt bekannt, nur gegenüber Konkurrenzbeiträgen im Action-Genre kam das Franchise in dieser Dekade dann beim Publikumsgeschmack der Hauptzielgruppe peu à peu ins Hintertreffen, wogegen Regisseur John Glen bemüht versuchte gegenzusteuern. Die Antwort zu Ende des Jahrzehnts war dann bekanntlich "Licence to kill" (1989), der dann aber nicht auf die Gegenliebe traf, die man sich von Seiten EON Production Limited erhofft hatte.


.

Volante

Problembeseitiger

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34

Samstag, 16. November 2013, 14:20

bin ganz entsetzt (über meine Unwissenheit)!
Habe gerade über Facebook erfahren, dass Moore seine ersten Erfahrungen als Schauspieler im Schleswig-Holsteinischen Schleswig gesammelt hat??? Das ist bei mir ganz um die Ecke...
M: Wie konnte sich Bond nur so dumm anstellen? Ich gebe ihm den Doppelnullstatus, und er feiert es, indem er eine Botschaft zusammenschießt. Er muss gestört sein. Wenn früher ein Agent etwas so Peinliches gemacht hat, hatte er den Anstand überzulaufen. Herrgott, wie mir der kalte Krieg fehlt! (CR '06)

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Feirefiz

The Other Fellow

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Donnerstag, 28. November 2013, 22:31

Mit Roger Moore ist das so eine Sache. Selbst wenn man ihn mit gutem Grund als Bond, generell als Darsteller oder auch und vor allem als extrem liebenswerten Zeitgenossen verehrt, werden wohl selbst die meisten Hardcore-Fans ihn nicht zum schauspielerischen Ausnahmetalent verklären, sondern gerade bei Bond seine Präsenz, seinen Humor und seine Noblesse betonen wollen. Alles richtig. Wahr ist aber auch – und das sage ich als jemand, der Moore nicht eben als die Krönung des Film-007 betrachtet -, dass Moore dann, wenn ihm Ernsthaftigkeit abverlangt wurde, seine auf unauffällige Weise besten Momente hatte. Da ich OHMSS-Fan bin, wird mir dies gerade in den Momenten gegenwärtig, in denen die Moore-Filme auf diesen Streifen anspielen, etwa in TSWLM, vor allem aber zu Beginn der PTS von FYEO: Obwohl Moores Gesicht hier bis zum leider albernen Quasi-Auftritt Blofelds faktisch nicht gezeigt wird, ist seine Körpersprache, die Geschwindigkeit seiner Bewegungen, sein Verharren bei Tracys Grab usw. absolut perfekt. Alles ist spürbar, nichts ist zu viel. Wehe jemand enthüllt, dass Moore sich auch dort mal wieder hat doubeln lassen …
"How do you make a hero logical? You don't, and you must accept that.
The illogic is what makes something like Superman. The more rational a
story you try to write about Superman, the more you kill him."
(Dan Barry)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Feirefiz« (29. November 2013, 10:22)


AnatolGogol

Supernase

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36

Freitag, 29. November 2013, 09:24

Sehr schön ausgedrückt, Feirefiz! Ich empfinde die nennen wir sie mal nachdenklicheren Szenen mit Moore ebenso, sie tragen wie ich finde in erheblichem Maße dazu bei seinem Bond Kontur und so was wie Tiefe zu geben. Ich bin eh der Meinung, dass bei aller durchaus berechtigter Kritik an Moores darstellerischen Fähigkeiten (oder vielleicht sollte man besser sagen an dem was er üblicherweise darstellerisch gezeigt hat, da er durchaus auch vereinzelte überraschend intensive Darstellungen in seiner Karriere hatte, zB in Deardens The Man who haunted himself) man nicht übersehen sollte wie natürlich und souverän Moore vor der Kamera agierte. Und das sicherlich nicht nur, weil er wie man ihm häufig vorgeworfen hat nur sich selber spielte. Diese Natürlichkeit und Souveränität ist in meinen Augen Ausdruck eines jahrzehntelangen Trainings und Routine, die sich Moore erworben hat und dann in Perfektion abrufen konnte. Für mich ist dies auch ein Aspekt der häufig zitierten schauspielerischen Fähigkeiten, denn die besten mimischen Fähigkeiten helfen letztlich auch nichts, wenn es vor der Kamera nicht natürlich und überzeugend rüberkommt. Daher tue ich mich immer schwer damit wenn Moore als darstellerisch schwach eingestuft wird. Zumal Moore sicherlich in vielen Filmen auch bewusst das Rollenklischee bediente, welches das Publikum von ihm sehen wollte und von welchem er sich den maximalen Erfolg versprach. Gerade die genannten ernsteren Szenen in den Bondfilmen und in noch viel stärkerem Maße der genannte The Man who haunted himself zeigen gut, dass Moore auch anders hätte können, wenn er es denn gewollt hätte.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

kananga

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Freitag, 29. November 2013, 11:42

Gut erkannt, Genosse Gogol:). Als eingefleischter Moorianer gehört Sir Roger auch für mich sicher nicht zu den brilliantesten lebenden Charakterdarstellern bzw. den größten Schauspielern überhaupt. Ich differenziere aber scharf zwischen der Frage, wer GENERELL die besten schauspielerischen Fähigkeiten hat und der Frage, wer den besten Bond spielte. (Ich meine, es ist ja bekannt, dass etwa viele große Theaterschauspieler ihre Rollen zB in Fernsehserien durch Overacting ruinierten). Und hier muss ich anmerken, dass Moore in Bond seine absolute Paraderolle fand, sie auch mit großem und erkennbaren Genuss spielte und die Serie gerade ihm meiner Meinung nach sehr viel verdankt. Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch immer daran, dass Fleming selbst ein großer Moore-Fan war, den er aus The Saint kannte und schätzte, und ihn zunächst gegenüber Connery favorisierte. Er hat zumindest ZWEI zentrale intentionen des Autors getorffen 1)Bond ist ein Aristokrat/Snob. 2) Bond ist durchaus auch von Fleming zumindest PARTIELL nicht ernstgenommen worden.Dass es auch andere Intentionen gibt, dass es den brutalen Killer gibt, den "menschlichen" Bond der Gefühle zeigt usw. bestreite ich nicht. Ich bin aber immer noch auf der Suche nach dem Schauspieler, der DIESE Aspekte konsequent und überzeugend umsetzt und dabei nicht in die Falle tappt, aus Bond jemand ganz anderen zu machen.

Ich würde auch nicht unbedingt fieberhaft nach dem gefährlichen/brutalen oder ernsthaft/menschlich/facettenreichen Moore suchen (wiewohl hier mit Recht darauf hingewiesen ist, dass Roger das auch konnte), sondern gerade dieses köstliche aristokratische Understatement loben, das bereits so viele Szenen in meinem Lieblingsfilm LALD (Begegnung mit Solitaire, Schlangen-Rasierwasser Szene usw.usw.) auszeichnet. Oder die großartige Interaktion mit Barbara Bach in TSHLM. Selbst das zurecht kritisierte OP hat da einiges anzubieten, etwa die unnachahmliche Leichtigkeit Verführungsszenen mit Kristina Wayborn oder dann die Dinner-Konversationsszenen mit Kamal Khan "auch wenn ich in den Verdacht gerate, reine Konversation zu machen....")...

Felix Leitner

Witwe Bolte

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Freitag, 29. November 2013, 12:38

Zitat von »AnatolGogol«

Diese Natürlichkeit und Souveränität ist in meinen Augen Ausdruck eines jahrzehntelangen Trainings und Routine, die sich Moore erworben hat und dann in Perfektion abrufen konnte. Für mich ist dies auch ein Aspekt der häufig zitierten schauspielerischen Fähigkeiten, denn die besten mimischen Fähigkeiten helfen letztlich auch nichts, wenn es vor der Kamera nicht natürlich und überzeugend rüberkommt. Daher tue ich mich immer schwer damit wenn Moore als darstellerisch schwach eingestuft wird.


Moore ist eben im besten Sinne ein klassischer Serien-Held, ähnlich Robert Wagner, Patrick Macnee oder Tom Selleck: Einer, der einen bestimmten Typ mit Leben und Charisma erfüllen kann. Und das muss man sich auch erst erarbeiten: Ralph Fiennes mag zwar ein Oscar-Kandidat sein, aber ein besserer John Steed war er sicher nicht...

Eine Generation, die mit Schwarzenegger, Stallone und Van Damme aufgewachsen ist, sollte an einen Sir Roger Moore jedenfalls nicht eine lächerlich hohe Messlatte anlegen.


Zitat von »kananga«

Selbst das zurecht kritisierte OP hat da einiges anzubieten


Z.B. auch die hervorragende Konfrontation zwischen Orlov und Bond.
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Maibaum

00-Agent

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Freitag, 29. November 2013, 14:04

Ein wichtiger Punkt. Sicherlich ist es leicht (und auch richtig) zu sagen daß Moore als Shakespeare Darsteller gegenüber Laurence Olivier oder als Taxi Driver Travis Bickle wahrscheinlich gescheitert wäre, nur das umgekehrte wird viel zu wenig betrachtet. Wahrscheinlich wären Olivier oder De Niro auch an Bond gescheitert.

Es zeichnet einen gute Schauspieler auch aus das er die Rollen findet die auch seinen Möglichkeiten entsprechen. Und dann auch daraus was macht.

Kronsteen

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40

Freitag, 29. November 2013, 14:30

Moores vermeintliche schauspielerische Eingeschränktheit wird gerne auch von ihm selber aufgegriffen. Wenn er zig mal wiederholt, dass sich seine mimische Darstellungsvielfalt auf das Hochziehen der Augenbrauen beschränkt, fördert dies so ein Image natürlich auch - ob es nun der Realität entspricht oder nicht.
Aber gerade diese Bescheidenheit macht Moore ja auch so sympathisch. Und sie gibt seinen Filmen diese bond'sche Leichtigkeit, die ich so sehr mag.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass Moore weitaus mehr kann als nur die Augenbraue hochzuziehen ist die Zentrifugenszene in MR. Diese kleine Szene hält Bond durch das Zeigen seiner Verletzbarkeit in diesem Film "auf dem Boden" und zeigt uns keine Science Fiction, sondern das, was Cubby einst "Science Fact" genannt hat.
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