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MR '79 ist ein Werk, welchem mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit insbesondere Männer und Kinder recht viel
abgewännen wohl, diesem erhabenen „Kunstwerk der Blödeleien“
kann man selbst die gröblichsten Fehler nicht übelnehmen, der die
Welt zerschlagende Frechling Hugo Drax nennt obendrein die wahrlich
besten „lines“ aller Villains sein Eigen gar, mit Stolz und
ungnädigem Urteile verkündet er all das, was ihm buchstäblich
„vorschwebt“, Drax' verbale Größe verbunden wiederum mit der
Visuellen Ken Adams fürwahr, erzeugte den vielleicht
faszinierendsten Bondfilm überhaupt
und „nur“ der sechstbeste bzw. zweitschlechteste
Moore nach meinem Dafürhalten
Zitat von »James Bond 007: Moonraker – Streng Geheim«
Bei der Überführung eines brandneuen Space-Shuttles auf dem Rücken einer Boeing 747, wird das Shuttle im Flug entführt und die Passagiermaschine stürzt ab. Der "Moonraker", ein Raumpendler, der die Fähigkeit besitzt bei Wiedereintritt in den Orbit des Planeten wie ein gewöhnliches Flugzeug zu landen, war den Briten von der amerikanischen Regierung überantwortet worden. In dieser heiklen Lage ist guter Rat teuer. James Bond entgeht ebenfalls nur denkbar knapp einen Attentat hoch über den Wolken. Nachdem er sicher gelandet ist, erhält er von M den Auftrag, nach Kalifornien zu reisen, um Nachforschungen bei der Firma Drax, die den "Moonraker" entwickelte, anzustellen. Der Amerikaner Sir Hugo Drax ist ein milliardenschwerer Philanthrop, der sich um die Zukunft der Menschheit sorgt. Er gestattet 007 die Produktion des Raumpendlers und den Unternehmenskomplex in Augenschein zu nehmen. Hier trifft Bond auf Dr. Holly Goodhead, die ihn überwachen soll. Bond entgeht mehreren Attentaten. Er folgt Drax und seinen Produktionsschritten über Venedig bis nach Rio de Janeiro. Und stets ist Holly Goodhead zur Stelle, die nicht das ist, was sie vorgibt zu sein. Doch sie und 007 haben einen gemeinsamen Feind: Sir Hugo Drax`s Wohltätigkeit ist nur Fassade. Er hat einen wahnsinnigen, teuflischen Plan ersonnen, von dem die Welt nichts ahnt. Als Bond und Holly die Wahrheit entdecken, ist es fast schon zu spät...
Zitat von »Scarpine (2013)«
Mag der Reiz und die Faszination dieses Streifens in seiner schwebenden, gelösten Übererdigkeit liegen, so erweist sich diese aber auch gleichzeitig als dessen größter Fallstrick. Die langatmige Inszenierung und die wenig innovative Story können leider nicht mit der ansonsten hervorragenden Qualität in punkto musikalischer Untermalung, kreiertem Dekor, darstellerischer Klasse und handlungsörtlicher Vielseitigkeit mithalten. So gerät "Moonraker" inhaltlich leider in weiten Teilen zu einem uninspiriertem Aufguss des Vorgängerfilms, der seine Gigantomie größtenteils erfolgreich dafür nutzt seine weitgehende inhaltliche Unzulänglichkeit zu überdecken. Schade, denn die handwerkliche Erstklassigkeit der Produktion hätte das Potenzial zu einem wirklich meisterlichen Bondwerk geboten.
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Bondforumswissenschaftlicher Forscher & Mitglied der QOS-Splittergruppe
Registrierungsdatum: 25. Mai 2013
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Spree« (10. August 2019, 22:32)
Zitat
ja, gegen Ende geht dem Film vielleicht ein wenig die Puste aus, weshalb ich "The Spy Who Loved Me" auch besser finde
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mister Bond« (12. August 2019, 13:47)
Interessantes Gedankenspiel! Ja, an ein eigenes Bondbuch-Projekt hatte ich auch schon ein paar mal gedacht. Aber dafür wäre viel Recherche notwendig und es gibt mittlerweile eine kaum mehr zu überblickende Anzahl an 007-Publikationen und es kommen jedes Jahr viele Neuerscheinungen hinzu. Wieso also noch ein eigenes Werk? In welcher Form? Und mit welchem Schwerpunkt? Aber ich fühle mich geehrt, dass du so große Stücke auf mich hältst, Spree! Also, wer weiß... Sag niemals nie.Mit solchen Texten wärst du wohl um einiges befähigter als viele der sebsternannten "Bondexperten", die ich absichtlich nicht namentlich erwähne, ein Bondbuch herauszubringen. Eventuell ein Projekt für die Zukunft?
Ja, Moores Zweiter hat bei mir auch zugelegt (siehe Review) und ich rätsele auch, wieso er bei der breiten Masse so einen schlechten Leumund hat. Moonraker finde ich aber als Gesamtpaket stilsicherer und souveräner umgesetzt. Und die überflüssigen Albernheiten stören mich nicht mehr groß. Gerade die Beisser-Szenen empfand ich im wesentlichen als recht amüsant umgesetzt. Die kitschig-naive Liebe zwischen diesem "Alice"-Püppchen Dolly und dem schlichten Grobian Beisser ist ein hübscher ironischer Kniff der Macher, um die lächerlichen Superrasse-Paar-Fantasien von Drax zu konterkarieren und Beissers Seitenwechsel glaubhaft zu machen. Beisser ist ja eine Art gutherziger Frankenstein (siehe seine Inszenierung im Vorgänger) und lehnt sich folglich gegen seinen Meister - den irren Intellektuellen - auf. Und Dolly ist als naiv-hilfsbereites Brillenschlangen-Mädel das totale Gegenteil der gedrillten Draxschen Supermodels aus dem Eishaus, die ganz ungerührt einem Mann beim Todeskampf zuschauen. Insofern kann ich diese Szenen mit einer hochgezogenen Moore-Augenbraue problemlos durchwinken. Mich stören eher diese viel zu umfangreichen Schenkelklopfer-Momente auf dem Markusplatz oder der tiefblaue Tourist Tourjansky. Sowas ist einmal lustig, aber nicht in drei Filmen hintereinander.MR leidet für mich unter deutlich zu viel Klamauk, die überflüssigen Albernheiten werden auf die Spitze getrieben, insbesondere in den Beißer-Szenen. Daher schätze ich den doch eher gradlinigen (und bei der breiten Masse unterschätzten) TMWTGG höher ein.
Ich finde, dass Moonraker etwas von einer großen Oper hat und der Film eine leichtfüßige Ebene besitzt, aus der die Action-Szenen (auch wegen der Kameraarbeit und dem Score) kaum ausbrechen. Deswegen finde ich, geht dem Film zum Ende hin sichtlich stärker die Puste aus. Die ganze Action am Boden in Südamerika ist auch nur eine Art langes Vorgeplänkel, bis man dann endlich an der Raumstation ankommt. In The Spy Who Loved Me wird die Action dagegen richtig reißerisch zelebriert, beispielweise mit der mehrfachen Attentatserie zu Land und Unterwasser und mit den knalligen Liparuskampf. Die Spannungsszenen wirken hier stärker und Hamlischs in diesen Momenten zugegebenermaßen etwas effekthascherische Musik kann den Zuschauer stärker packen als Barrys Kompositionen. Trotzdem mag ich Barrys Score insgesamt lieber. Zustimmen würde ich dir dahingehend, dass andere Bonds straffere, knackigere Schlussakkorde aufweisen.@ Mister Bond: Okay - das mit Anya ist wirklich noch ein schönes "Extra" nach dem eigentlichen Finale, was TSWLM diesbezüglich leicht über MR hebt. Allerdings sind für mich in beiden Filme die letzten rund 20 Minuten nicht überragend. Gilbert-typisch ein eher dröges Geballere zwischen zwei Miniarmeen in - zugegebenermassen beeindruckenden - Adam-Kulissen... da gibt's etliche Bond-Filme, die das besser können
Zitat
In The Spy Who Loved Me wird die Action dagegen richtig reißerisch zelebriert, beispielweise mit der mehrfachen Attentatserie zu Land und Unterwasser und mit den knalligen Liparuskampf.
Eine vollkommen berechtigte Kritik, Django. Tatsächlich spaltet diese Eigenart der Set-gebundenen Endkämpfe der Gilbert-Bondfilme sich gleichermaßen in seine Vor- und Nachteile auf. Einer der negative Aspekte ist eben - wie du treffend beschreibst -, dass sie Story in den Finals ab einem gewissen Zeitpunkt auf geradezu langweilig-einförmige Weise an diese Großbauten gebunden ist. Zu den ebenso vorhandenen Vorteilen dieser Konstruktion schrieb ich vor einiger Zeit einmal:Noch ein kleiner Nachtrag (habe noch ein bisschen nachgedacht): Vor allem die Gilbert-Filme kranken m.E. ein bisschen am Problem, dass besonders in der Schlussphase die Handlung dem Production Design folgt und nicht umgekehrt...
Bei Adam hatte die Architektur der Schurken nicht nur eine glamourös-luxuriöse, sondern eben auch eine erhaben-einschüchternde Komponente (wie etwa bei den Nazi-Protzbauten). Man denke nur an die langen, durch den Score intensivierten Kamerafahrten durch Blofelds Vulkankrater, Strombergs Liparus-Tanker oder Drax`s Raketenabschuss-Basis. Diese Momente, wo Bond mit dem Zuschauer gemeinsam von der überwältigenden Macht der Villain-Technologie erstmal erschlagen wird. Dieses Faszinosum, dass Infrastruktur und Schurkenplan im letzten Akt der Handlung quasi eins werden und Bond und der Zuschauer unsicher sind, ob diese Maschinerie überhaupt noch zu stoppen sein wird.
Noch ein kleiner Nachtrag (habe noch ein bisschen nachgedacht): Vor allem die Gilbert-Filme kranken m.E. ein bisschen am Problem, dass besonders in der Schlussphase die Handlung dem Production Design folgt und nicht umgekehrt... Die Macher müssen sich wohl irgendwie gesagt haben "Wir haben Millionen in diese Kulisse investiert und Adam hat grossartige Arbeit geleistet, also müssen wir da auch ordentlich was rausholen". Bitte nicht falsch verstehen, die Kulissen sind ja wirklich grossartig, aber sie dienen eher nicht dazu, die Handlung sinnvoll voran zu bringen... ja, sie verhindern dies teilweise sogar. In GF und TB zum Beispiel, wo Adam ebenfalls tolle Arbeit geleistet hat, war dies noch nicht der Fall. Da waren die Filmsets tatsächlich sinnvoll in die Handlung eingebettet. Hingegen wirken all diese übergrossen Filmsets wie der Krater, die Liparus oder die Raumstation ein bisschen wie schwarze Löcher, die zumindest das ganze darin spielende Finale zu verschlucken drohen