Into The Woods
Ich kann auf Anhieb gar nicht sagen, wie lange ich schon nicht mehr im Kino war, was nach wie vor an der eher bescheidenen Auswahl hier auf dem Land liegt. Und
Into The Woods wäre wohl nicht in der engeren Auswahl für einen Kinobesuch gelandet, wenn die liebe Freundin den nicht vorgeschlagen hätte. Ein kurzer Blick in ein paar Kritiken und mir war klar, dass das für mich hart werden kann. Ich bin kein großer Freund von Gesangseinlagen in Filmen, und der Film ist voll davon. Naja, aber man kann sich ja auch mal eines Besseren belehren lassen. So kam das dann auch. Selten wurde ich durch einen Film derart positiv überrascht, was nicht nur an meinen Vorbehalten und niedrigen Erwartungen gelegen haben kann.
Tatsächlich habe ich den Film als äußerst eigenständig, phantasievoll, humorvoll und an manchen Stellen durchaus tiefschürfend empfunden. Die Gesangseinlagen (die einen großen Teil des Films ausmachen) haben mich in keinster Weise gestört, eine davon war sogar das absolute Highligt des Films (Agony!). Sehr großen Spaß haben auch die Schauspieler gemacht. Am wenigsten vielleicht noch Johnny Depp, aber der war eh schnell wieder verschwunden. Maryl Streep, Emily Blunt, Chris Pine... Jedem davon - und auch der kompletten restlichen Besetzung - hab ich unglaublich gern zugesehen und zugehört. Apropos zusehen: Angenehm war auch die Optik des Films die sehr organisch und wenig digital wirkte. Damit steht und fällt für mich so gut wie jeder Fantasy-Film. Und zu guter Letzt: Auch der Humor war jederzeit angemessen und nicht übertrieben oder deplatziert. Auch das hat man selten bei größeren Hollywood-Produktionen.
Als größte Schwäche würde ich das letzte Film-Drittel (oder war es die Hälfte?) bezeichnen. Es gibt einen Twist ab dem ich den Eindruck bekommen habe, dass das bis dahin perfekte Erzähltempo etwas verloren ging und sich die ein oder andere Länge eingeschlichen hat. Etwas schade, allerdings durchaus zu verschmerzen. Das war dann auch die Phase in der für mich der Eindruck entstanden ist, dass dem Film das ein oder andere weitere musikalische Thema durchaus gut gestanden hätte, da sich mit dem oft wiederholten Haupttehma nun doch etwas Eintönigkeit breitgemacht hat.
Das sind allerdings nur kleine Schwächen die das filmische Vergnügen nur unwesentlich geschmälert haben. Was bleibt, ist ein Film der auf mich frischer wirkte als so manch gefeierter Blockbuster dieser Tage. Siehe: Die nächste Kritik.
Guardians Of The Galaxy
Was wurde der Film nicht von Freunden und Bekannten gelobt. In Presse und Funk hab ich auch irgendwie nur Gutes vernommen 'ein Star Wars der heutigen Zeit...'. Hm. Dementsprechend groß war die Enttäuschung. Anfangs hat das noch ein wenig Spaß gemacht, was ich inzwischen allerdings darauf schiebe, dass es einer der ersten Filme war, die ich auf meinem neuen Fernseher gesehen hab, der offen gesagt ziemlich spektakulär ist.
Irgendwann hatte ich dann doch mal genug davon, die Auswahl zwischen dem Laptop und einer 15 Jahre alten Röhren-Mühle zu haben. Aber zurück zum Film. Wobei ich zu dem jetzt nicht mehr so viel schreiben werden. Der Humor den ich anfangs noch für witzig gehalten habe empfand ich mit der Zeit als ziemlich nervig. Überhaupt war einfach so vieles in dem Film ein reines Abklappern von Standards die bei Comic-Verfilmungen heute nun mal so gemacht werden. Natürlich waren die Effekte spektakulär. Aber, dass höher-schneller-weiter nicht unbedingt zu einem guten Film führen, haben genügend Comic-Verfilmungen der letzten Monate und Jahre bewiesen (so ziemlich jede Fortsetzung). Und mir kam der Film irgendwie von Anfang an wie eine Fortsetzung von irgendetwas vor, was ich schon gesehen habe. Nur eben knalliger und bunter. Ich fürchte, das mit Marvel und mir geht zu Ende... Schade, eigentlich.
Arielle die Meerjungfrau
Erst mein zweiter klassischer Disney-Film nach dem
Dschungelbuch. Ich weiß, ich habe da sehr große Lücken, aber ich bin ja dabei, diese zu schließen. Ehrlich gesagt hat mir Arielle auch ein gutes Stück besser gefallen wie das Dschungelbuch. Vielleicht ist das ja Blasphemie, ich kann mir allerdings nicht helfen: Unterwasserfilme haben mich meist sofort! So war es dann auch bei dem hier. Tolle Animationen, eine rührende Geschichte mit rührenden Charakteren und sehr angenhmen Humor (das wird mir mit den Jahren immer wichtiger, fällt mir gerade auf). Auch die musikalischen Passagen hab ich sehr gemocht. Ich frage mich (nach
Into The Woods) gerade, ob ich nicht vielleicht sogar eine Schwäche für solche Einlagen habe, die ich bisher nur nicht so erkannt habe? Wie auch immer, es wird bis zum nächsten Disney-Klassiker nicht besonders lange dauern, denke ich.
Oben
Nachdem Arielle auf Drängen meiner Freundin geschaut wurde, war ich einen Tag später mit einem Film dran, den sie noch nicht gekannt hat. Das war dann Oben. Ich werde mich kurz halten, da ich schon öfter über den Film referiert habe. Nur so viel, er hat seinen Platz in meiner Top-Liste und in meinem Herzen gefestigt. Ich glaube es ist einer meiner fünf Lieblingsfilme. Für mich Pixars bester. Es wird definitiv der erste Film, den ich mir als BD kaufe.
Dachenzähmen leicht gemacht II
Gefühlt ein wenig ernster und erwachsener als der erste Teil, der mir sehr gut gefallen hat. Der zweite Teil jetzt war optisch zwar eine ganze Ecke eindrucksvoller, allerdings auch nicht mehr ganz so rührend wie der Erste, was man durchaus auch als Stärke sehen kann. Für mich haben sich einige recht kitschige Einschübe (und der sehr aufdringliche Score) allerdings nicht ganz perfekt in den sonst teils sogar düsteren Film eingefügt, was den Film als Gesamtes auf mich ein wenig unrund wirken ließ. Trotzdem durchaus solide, würde ich sagen. Zu
Oben trennen den Film jedoch im direkten Vergleich Welten, wenn nicht Galaxien...