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Django

Der Andere

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Freitag, 14. August 2015, 09:28

Scarface

Hatte gestern Zeit und Gelegenheit, mit "Scarface" (1983) auf DVD anzugucken. Für mich war es - bitte nicht hauen - die Premiere.

Die vielen guten Reviews hier - insbesondere von Daniel Schweikert 1996 - schraubten meine Erwartungen auf ein ziemlich hohes Niveau. Zudem liess sich ein italienischer Psycho-Mafioso seine Villa in Kampanien nach dem Vorbild der filmischen "Scarfece-Villa" errichten (Klick). Also, wenn das mal nicht heissen will :D.

Wie auch immer: Ich wurde definitiv nicht enttäuscht!

Ein extrem gewalttätiger, extrem schwer verdaulicher, aber auch ein extrem fesselnder Film. Einer dieser weinigen Filme, in denen man sich weder mit dem Protagonisten nicht mit sonst irgendjemanden auch nur annährend identifizieren konnte: Tony ist ein ungebildetes, gewalttätiges, kokainabhängiges, cholerisches und arrogantes, jedoch mitunter auch sehr erfolgreiches Vollekel. Nur einmal, als er sich weigert, ein Auto mit Frau und Kindern darin, in die Luft zu sprengen, zeigt er zumindest einen kleiner Schimmer von menschlichem Verhalten.

Die Schauspieler - allen voran natürlich Al Pacino als Tony - machen ihre Sache exzellent, die Inszenierung ist auch perfekt und der coole Score von Giorgio Moroder rundet das ganze hervorragend ab.

:thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

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722

Freitag, 14. August 2015, 19:50

Hatte gestern Zeit und Gelegenheit, mit "Scarface" (1983) auf DVD anzugucken. Für mich war es - bitte nicht hauen - die Premiere.

Die vielen guten Reviews hier - insbesondere von Daniel Schweikert 1996 - schraubten meine Erwartungen auf ein ziemlich hohes Niveau. Zudem liess sich ein italienischer Psycho-Mafioso seine Villa in Kampanien nach dem Vorbild der filmischen "Scarfece-Villa" errichten (Klick). Also, wenn das mal nicht heissen will :D.

Wie auch immer: Ich wurde definitiv nicht enttäuscht!

Ein extrem gewalttätiger, extrem schwer verdaulicher, aber auch ein extrem fesselnder Film. Einer dieser weinigen Filme, in denen man sich weder mit dem Protagonisten nicht mit sonst irgendjemanden auch nur annährend identifizieren konnte: Tony ist ein ungebildetes, gewalttätiges, kokainabhängiges, cholerisches und arrogantes, jedoch mitunter auch sehr erfolgreiches Vollekel. Nur einmal, als er sich weigert, ein Auto mit Frau und Kindern darin, in die Luft zu sprengen, zeigt er zumindest einen kleiner Schimmer von menschlichem Verhalten.

Die Schauspieler - allen voran natürlich Al Pacino als Tony - machen ihre Sache exzellent, die Inszenierung ist auch perfekt und der coole Score von Giorgio Moroder rundet das ganze hervorragend ab.

:thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Sehr schön! Es freut mich sehr, dass sich dieses zunächst umstritten gewesene Drama zu einem einmaligen Kultfilm entwickelt hat, allein das DVD-Menü ist bezüglich des Beats ein musikalisches Feuerwerk des Gangstertums. Das Glorifizieren unehrlicher Werte ist ja nur ein Scheineffekt des Werkes, im Prinzip werden Aufstieg und Fall auf eine Weise dargestellt, die einen eher abschrecken als anlocken sollte. Ich hoffe für dich, dass du dir die 163-minütige DVD-Fassung angesehen hast (Spio-JK, seit 2011 vom Index gestrichen). Nun, die Fotografie des Films lässt jedenfalls selbst Miami Vice erblassen. Freunde, werdet nicht wütend, aber Scarface gefällt mir am Besten auf VHS, da mir die DVD (die Blu-ray noch eher) für ein derart grelles Stück 80er Jahre Popkultur zu dunkel ist. Wie dem auch sei, ein hervorragender Klassiker mit klarer Polit-Kritik im Bezug auf Castros Flüchtlingspolitik, eine Geschichte der Prohibitionszeit wurde erfolgreich in das bedenkliche Reich der Drogen verlagert. Der Film liegt ja bei mir "nur" noch auf Platz 2, allerdings muss ich mir im Grunde genommen nur die dokumentarisch anmutende Einführung mitsamt der Musik zu Gemüte führen und schon befinde ich mich im Film. Für Mary Elizabeth Mastrantonio und Michelle Pfeiffer sicherlich eine sehr stilsichere Einführung ins Filmgeschäft. Luxus hin oder her, am Ende fällt "Scarface" jesusgleich in den Teich der Tiefe, "The world is yours", im Videospiel führte man die Handlung weiter...

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"L oyalität bedeutet mir wesentlich mehr als Geld."

Django

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Freitag, 14. August 2015, 21:08

Zitat

Ich hoffe für dich, dass du dir die 163-minütige DVD-Fassung angesehen hast (Spio-JK, seit 2011 vom Index gestrichen)

Jeap, es war meines Wissen die aktuelle FSK 18-Fassung :thumbsup:

AnatolGogol

Supernase

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Freitag, 14. August 2015, 22:00

Freunde, werdet nicht wütend, aber Scarface gefällt mir am Besten auf VHS, da mir die DVD (die Blu-ray noch eher) für ein derart grelles Stück 80er Jahre Popkultur zu dunkel ist.


Du meinst doch aber hoffentlich nicht die Erst-VÖ-VHS, die war ja in Vollbild. Das 2:35 Format war da förmlich kastriert. ;(
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  • »Daniel Schweikert 1996« ist männlich

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Samstag, 15. August 2015, 17:25

Freunde, werdet nicht wütend, aber Scarface gefällt mir am Besten auf VHS, da mir die DVD (die Blu-ray noch eher) für ein derart grelles Stück 80er Jahre Popkultur zu dunkel ist.


Du meinst doch aber hoffentlich nicht die Erst-VÖ-VHS, die war ja in Vollbild. Das 2:35 Format war da förmlich kastriert. ;(

Nun ja, beziehungsweise nein, ich kenne da zwei VHS-Fassungen. Einmal die 84er mit angeblichen 163 Minuten, FSK 18, kaum geschnitten. Habe da eine 96er Videothekenversion von, wenn ich mich recht entsinne. Zudem gibt es da eine 162-minütige FSK-18-VHS von 2001, die ist bereits ganz gut. Und dann eben die Spio-JK-Doppeldisk-Variante von 2004, bzw. die FSK-18-Doppel-DVD von 2011, das passt auch. Bei der Blu-ray wird es mir dann wirklich zu dunkel. Die beiden Free-TV-Ausstrahlungen diesen Jahres (ich meine auf arte und 3sat) waren ebenso dunkel wie die Blu-ray. Im Prinzip ist jeder 80er Jahre Kultfilm ein Muss auf VHS :D

Nun kann ich das Thema endgültig knicken und auch nicht mehr schnell "nachchecken" wie es sich mit den Versionen verhält, da mein Video-Abspielgerät dieses Jahr endgültig sein Leben aufgab.
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Django

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Samstag, 15. August 2015, 18:00

Im Prinzip ist jeder 80er Jahre Kultfilm ein Muss auf VHS :D

Trotzdem habe ich unter anderem meine Original VHS-Kassetten von Indy I, II und III schon lange entsorgt :D

AnatolGogol

Supernase

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Samstag, 15. August 2015, 18:13

Im Prinzip ist jeder 80er Jahre Kultfilm ein Muss auf VHS :D


Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht wirklich streiten, aber als in den 80er Jahren cineastisch "sozialisierter" Filmfan kann ich dir aus meinem Blickwinkel zumindest versichern, dass die aktuelle Mediengeneration (also Blu-ray) formal und qualitativ den Kinoauswertungen der Filmen der 80er (wie generell den Filmen jeder Generation) so nahe kommt, wie nie zuvor. Deine Vorliebe für VHS sei dir wie gesagt unbenommen, allerdings solltest du dir im Klaren darüber sein, dass die Wiedergabe durch die technische Limitation des Mediums VHS in einer Art und Weise verfälscht wird, die das Resultat recht weit von dem entfernt, was man ursprünglich in den 80ern im Kino zu sehen bekam (und von den Filmemachern intendiert war). Die "VHS-Patina" mag für später geborene einen reizvollen "antiquarischen Chic" darstellen, als jemand der diese Ära aber jahrelang "am eigenen Leib" erleben durfte trauere ich diesem Medium allerdings nicht wirklich nach. Erst heute hatte ich z.B. das Vergnügen einen meiner 80er Jahre-Lieblinge - F/X - auf BD zu sehen und es war ein einziger Genuss. Durch die tolle Qualität in Bezug auf Auflösung und Farben machte der Film so viel Spass wie vielleicht nie zuvor - auch ohne VHS. :)
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728

Samstag, 15. August 2015, 20:08

Ihr habt natürlich vollkommen recht, qualitativ war VHS sogar damals schon unbeeindruckend..., V-2000, Beta und Laserdisc waren qualitativ besser. Und die Blu-ray ermöglicht auch dem Heimcineasten eine Erlebniswucht, wie man sie sich lange nur hat wünschen können. So ist Scarface hier wohl eine Ausnahme, der darf einfach nicht dunkel erscheinen, da die zweifelhafte Pracht dieser Scheinwelt nunmal auch von ihrer penetrant grellen Erscheinung lebt. Da wir hier gerade im richtigen Thread sind, schlage ich nun die Brücke zu dem in jüngster Zeit von mir gesehenen Werk:

"Willkommen im Tollhaus"

Ein eher unbekannter Film des amerikanischen Independent Cinemas, der sowohl als amüsanter Spaß, als auch als dramatischer Schrecken funktioniert, eine Tragikomödie zum Lachen und Weinen. Die 13-jährige Hauptprotagonistin hat es nicht nur nicht leicht, sondern durchlebt leider nicht die typisch klischeehafte Entwicklung von der Gemobbten zur Gemochten. Hier gibt es nicht das allseits bekannte "Umstyling", wie es in oberflächlicheren Teenie-Komödien des Häufigeren dargestellt wurde, keine Entwicklung im eigentlichen Sinne erfolgt, nein, es ist ein Porträt einer Leidenden, ein Aktbildnis des alltäglichen schulischen Grauens, etwas übertrieben anmutend, aber in den Grundbeobachtungen nicht gänzlich unrealistisch. Sehr schönes Mediabook in der Verkaufsversion aus dem Jahre 2010. Ein im durchaus positiven Sinne ungewöhnlicher Film. 8/10
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729

Montag, 17. August 2015, 00:43

Toller Film und seit über 20 Jahren einer meiner heimlichen Lieblinge. Die aus zwei Blickwinkeln erzählte Geschichte ist wirklich spannend, die Zusammenführung der beiden Protagonisten im quasi allerletzten Moment ist ungewöhnlich, ja fast schon irritierend - aber auf positive Art und Weise. Bryan Brown halte ich eh für einen äußerst charismatischen Schauspieler und ich bedaure es etwas, dass seine Hollywood-Karriere nach vielversprechendem Start (F/X, Tai Pan, Gorillas im Nebel, Cocktail, F/X 2) in den frühen 90ern im Sand verlief. Als Bond hätte ich ihn mir hervorragend vorstellen können, nicht zuletzt da er sicher einen etwas anderen Typ Bond gegeben hätte. So ungern ich auf einen der Moorebonds und auf TLD verzichten würde, aber in den Jahren 1983-1988 wäre er vermutlich meine Wunschbesetzung der Rolle gewesen. Vom Typ hätte er wohl sogar besser in die 80er gepasst als Moore und Dalton und der Reihe damit womöglich einen etwas moderneren Anstrich verpasst.


Er wäre auf jeden Fall lange vor Craig ein eher physischer, etwas rauherer Bond geworden. Ist F/X 2 eigentlich als Fortsetzung gelungen? Überlege gerade, ihn auch auf die Leihliste zu setzen.

Das Tier (The Howling, 1981)
Als Fan von Effektfilmen aus den Achtzigern, speziell von Monstern und Verwandlungsszenen, war das natürlich ein recht blutiger Leckerbissen. Werwölfe waren wohl das große Thema 1981, zusammen mit American Werewolf und Wolfen mit Albert Finney. Im Rennen um den entsprechenden Oscar lag schließlich Rick Baker mit American Werewolf vorn, aber ich muss sagen, dass die Trickszenen von Rob Bottin hier auch ausgesprochen gelungen und beeindruckend sind. Sie wirken auch erschreckender und bedrohlicher als in AW. Man sieht hier zum ersten Mal Robert Picardo in der Bösenrolle, der später als Holodoc in einer Folge von Voyager noch einmal dieselbe Maske trug. Als atmosphärischer Gothic-Horror auf jeden Fall sehr sehenswert. Die FSK 16 ist auch heute noch berechtigt, denke ich.

Interessanterweise sieht Dee Wallace hier wesentlich jünger aus als in dem nur ein Jahr später erschienenen E.T.. Vermutlich wurde sie da auf etwas älter geschminkt, oder die Erinnerung täuscht.

Das fliegende Auge (Blue Thunder, 1983)
Actionthriller von John Badham, der erstaunlich zeitlos wirkt. Die Achtziger machen sich eigentlich nur im Design und der Technik bemerkbar, in Bezug auf Schnitt, Actionszenen und vor allem der Überwachungskritik wirkt der Film immer noch überzeugend. Die Bluray-Umsetzung ist ebenfalls gelungen. Roy Scheider sehe ich immer sehr gern, Malcolm McDowell ist als Gegenspieler wie immer ein Highlight. Die Handlung hat natürlich das eine oder andere Klischee. Beispielsweise ist es schon ein großer Zufall, dass Murphy gerade die Unterhaltung mithört, die ihm die entscheidenden Fakten liefert. In den Achtzigern hatte irgendwie auch jeder zweite Filmheld ein Vietnam-Trauma, oder ein riesiges Loft mit Fenstern aus Glasbausteinen.
as ist auch einer der sehr wenigen Filme, bei denen ich den deutschen Titel besser finde als das Original.

AnatolGogol

Supernase

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Montag, 17. August 2015, 06:06

Ist F/X 2 eigentlich als Fortsetzung gelungen? Überlege gerade, ihn auch auf die Leihliste zu setzen.


Er kann das hohe Niveau des Vorgängers zwar nie erreichen, man kann aber trotzdem noch seinen Spass mit dem Film haben. Brown und Dennehy sind in ihren Rollen klasse und es gibt ein paar richtig tolle neue F/X. Aus der Erinnerung würde ich ihn bei 6,5 von 10 Punkten ansiedeln.
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Kronsteen

James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005

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Donnerstag, 20. August 2015, 00:16

Codename U.N.C.L.E.

So, jetzt war ich auch im Kino und muss sagen, dass mir der Film gut gefallen hat. Klar, er wird das Kino nicht revolutionieren, aber das habe ich auch nicht erwartet. Es kam das, was ich mir erwartet und erhofft habe: Ein stilistisch schöner Film, der einen in eine idealisierte Retro-Welt eintauchen lässt. Ähnlich wie OSS117. Hammer sticht Cavill meiner Meinung nach aus. Leider scheint der Film nicht so gut gestartet zu sein in den Kinos. Ob es da zu einer Fortsetzung kommt?!
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

Don-Corleone

009 - Killed in East Berlin - Dressed as a clown with a fake Faberge egg in my hand

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Donnerstag, 20. August 2015, 09:41

Dito auch Codename U.N.C.L.E.

Ein guter Film der Laune macht. Natürlich darf man hier keinen "modernen" Actionfilm erwarten, der Film ist mehr eine Hommage an die Agentenfilme der 60er und natürlich an die damalige Serie. Ich finde aber das es Ritchie sehr gut gelingt, dieses "Retrogefühl" einzufangen ohne das es zu plakativ oder zu gewollt aussieht.

Vom Casting her sehe ich es ähnlich wie Kronsteen. Cavill ist gut, vom Look her würde ich ihm Bond zutrauen, Hammer ist in diesem Film noch einen Tick besser. Für mich die tragende Figur des Films und der interessanteste Charakter. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen, zweifel aber das viele auf diese Art von Film stehen.
Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • »Daniel Schweikert 1996« ist männlich

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Donnerstag, 27. August 2015, 22:20

Ich bin platt - der mit gehörigem Abstand seltsamste Film, welchen ich jemals gesehen habe: L'amour braque (1985)

Der polnische Kunstfilmregisseur Zulawski zog vor 30 Jahren endgültig alle Register: "Der Idiot" dient als literarische Vorlage für den wohl skurrilsten, seltsamsten, sehenswertesten (da im positiven und negativen Sinne bemerkenswerten) und ungewöhnlichsten Film, welchen ich jemals zu Gesicht bekam, wo fange ich nur an?!

Zunächst einmal wäre da die urkomisch überfallartig aufgebaute Einstiegssequenz, sie bereitet einen bereits auf den etwas stilentfremdeten Touch vor, von welchem wir wie wild überrollt werden, wofür steht dieses Werk nur?! Zweifellos ein Schaffen der Kunst, aber abstrakt, emotional gewaltüberladen und dialogtechnisch von der wohl wirrsten Pracht, die einem Cineasten jemals untergekommen ist, es ist der kinematographische Inbegriff von Esoterik. Es macht mich sprachlos, einerseits der beste Streifen seit Anbeginn des Filmphänomens, andererseits so undurchsichtig und grenzenlos absurd, dass man nie weiß ob man nun intellektuell unterfordert, intellektuell überfordert, unterhaltungstechnisch berauscht, unterhaltungstechnisch enttäuscht oder unterhaltungstechnisch ratlos zurückgelassen wird. WAS will uns dieser Film sagen?! Hat die Welt darauf gewartet ausgerechnet diese womöglich wie ein guter Wein, womöglich aber auch eher so schlecht wie eine Milch alternde Perle des Eigenartigen zu erleben? Für Sophie Marceau ein Sprung nach vorn, doch von dem DVD-Titel "Meine Nächte sind schöner als deine Tage 2" darf man sich nicht täuschen lassen, zumal das ein ganz anderer Film ist, MNssadT wurde erst vier Jahre später gedreht! Lange Rede, kurzer Sinn: 101 Minuten Mist und Genialität zugleich, vor allen Dingen das erste Filmdrittel ist dermaßen theatralisch, dass der Dichter/Denker in einem aufblüht, doch jeder nüchterne Zuschauer kann nur mit dem Kopf schütteln. Besonders erwähnenswert ist auch die selbst für 80er Jahre Verhältnisse faszinierend "über-zeitgenössische" Darstellung des Umfelds und die klangliche Darbietung macht hier keine Ausnahme, Scarface, Miami Vice und Brian De Palma`s Body Double sind ein Witz dagegen, die Geschichte wurde einerseits derart plump, andererseits schlichtweg brilliant in das damalige Gegenwartsgeschehen versetzt, vielmehr verwirrt einen zu guter Letzt nur noch die Dramatik, die in Sophie brodelt, welche Sophie und vor allen Dingen welche PHILOSOPHIE will uns dieses Machwerk näherbringen? Generell hätte hier wohl lieber Judith Brandt in das Mikrofon sprechen sollen, so wie es eben Irina Wanka bei Sophies blumigeren und niedlicheren, gar wärmeren Rollen tun sollte, die Synchronfassung ist mittelmäßig.
Wer für die weltfremderen Rollen von Sophie etwas übrig hat ("Abstieg zur Hölle", "Jenseits der Wolken" u.a.), kann sich dieses Symposium der Spinner, was durchaus nicht negativ aufgefasst werden muss, durchaus antun, ein hysterisches, unerträglich unruhiges Drama, wie von vollkommener Unklarheit durchtränkt..., ein Orkan der großen Gefühle, ganz großes Kino für den besonderen Geschmack, aber: Hilfe!, was für ein anstrengender und hektischer Beitrag zur Filmgeschichte...
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Freitag, 28. August 2015, 06:47

Weißensee - Staffel 1 & 2 (VOD/ 2011 - 2013)

Auf den Punkt gebracht: neben Der letzte Zeuge die beste Serie, die das öffentlich-rechtliche Fernsehen je in Auftrag gegeben hat.

Dramaturgisch etwas komprimiert, aber dadurch nicht weniger authentisch.

All' den Schönrednern, für die die DDR nur aus Pittiplatsch und dem Sandmännchen bestand, empfehle ich hier eine Auffrischung des Themas.

Die Machart ist detailverliebt und braucht sich hinter ausländischen Produktionen nicht zu verstecken. Im Gegenteil.

Auch die Besetzung läßt einen wieder hoffen.
Florian Lukas muß zwar immer für den Quoten-Ossi herhalten, bekam hier aber eine Paraderolle.
Uwe Kockisch, der mir bisher nur als schlechter Nachfolger von Joachim Krol als Brunetti in Erinnerung blieb, ist der MfS-Mann, der an das System glaubt, aber die Mittel ablehnt. Der Rollkragenmann, der so einige Tricks auf Lager hat und die geheimdienstlichen Nischen zu nutzen weiß. Er hat so einige Gänsehaut-Momente.
Die große Katrin Sass, die durch ihr typisches DDR-Overacting so perfekt in die Rolle der revolutionären Diva paßt.
Hannah Herzsprung, die vermutlich nicht aus Zufall "Julia" heißt, ist Zentralpunkt der Serie. Ich fragte mich nur einige Male, ob ihre Augen tatsächlich so blau sind oder ob da mit Linsen nachgeholfen wurde.
Jörg Hartmann, der Psycho-Cop aus'm Tatort, spielt hier das Stasi-Arschloch vor dem Herren. Er ist der Verhörer. Der, der die Menschen manipuliert, bricht und "zersetzt".
Anna Loos, seine Film-Ehefrau, als unterdrücktes Heimchen, das zu funktionieren hat. Bis es daran zu ersticken droht.

Aber auch die Nebenrollen sind mit Augenmaß besetzt worden. Die beste Stasi-Kotz-Nebenrolle hatte Sven Lehmann inne. Dieser verstarb jedoch kürzlich.

Ich war nicht eine Sekunde gelangweilt.

Staffel 1 spielt im Jahre 1980, Staffel 2 setzt '87 wieder ein und endet bei den ersten Kirchengruppen, die versuchen Glasnost und Perestroika nachzuspielen. Als die Stasi nicht mehr heimlich, sondern völlig offen den Kampf gegen die Mitmenschen aufnahm.

Ab 29.09.2015 setzt die ARD die Serie mit der dritten Staffel fort. Laut Internet setzt sie mit dem Fall der Mauer ein und endet mit dem Sturm der Stasi-Zentrale in der Berliner Normannenstraße.

Wenngleich dann irgendwie die Luft raus sein dürfte, was die DDR-Historie anbelangt, ist noch eine Menge Spielraum für Staffel 4, wenn man das Leben der Hartmann-Rolle unter die Lupe nimmt.

Denn den Stasi-Mitarbeitern erging es ja wie den NSDAP-Mitgliedern zuvor: sie wurden von einem fremden Raumschiff abgeholt und verschwanden auf nimmer wiedersehen ...

10/10

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »TheSilencer« (31. August 2015, 07:48)


bondandy

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Donnerstag, 3. September 2015, 19:54

Codename U.N.C.L.E.

So, jetzt war ich auch im Kino und muss sagen, dass mir der Film gut gefallen hat. Klar, er wird das Kino nicht revolutionieren, aber das habe ich auch nicht erwartet. Es kam das, was ich mir erwartet und erhofft habe: Ein stilistisch schöner Film, der einen in eine idealisierte Retro-Welt eintauchen lässt. Ähnlich wie OSS117. Hammer sticht Cavill meiner Meinung nach aus. Leider scheint der Film nicht so gut gestartet zu sein in den Kinos. Ob es da zu einer Fortsetzung kommt?!
Kann ich so voll und ganz unterschreiben. Bin vom Trailer begeistert gewesen und wurde absolut nicht enttäuscht. Ich konnte auch so richtig oft und herzlich lachen ("Wir lassen Sie jetzt mal alleine...") :thumbsup: . Ein guter Kumpel von mir war dabei, der nur einen Trailer gesehen hatte. Ihn hat der Film auch sehr gut gefallen. Vll. kommt ja ne Fortsetzung.
"Pistole weg, ich bin schneller!"

"Und, 007, wie war die letzte Nacht?" - "Ach, Q, ein ständiges auf und ab!"

"Freuen Sie sich nicht zu früh, Sie haben noch viel Zeit um zu sterben!"

"Ich bin doch schon tot!" - "Für mich nicht tot genug!"

"Jack Wade, CIA. - James Bond, steifärschiger Brite."

"Ich helfe Menschen die Probleme haben. - Ein Problemlöser. - Ich würde sagen mehr ein Problembeseitiger."

"Ich glaube sie hat Handschellen dabei." - "Na das hoffe ich doch!"

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Dienstag, 8. September 2015, 06:48

Maggie (2015/ BR)

Man sollte das nicht machen. Einem Genre wie dem Zombie-Film neue Fassetten abgewinnen wollen.

Tochter Maggie wird gebissen, mutiert langsam zum Zombie und Papa Arnold will das ganze begleiten bzw. aufhalten. Zwischendurch ganz viel Menscheln.

Eigentlich griff ich mir den Film in der Videothek aus reiner Solidarität, weil sich deutsche Kinos wohl geweigert hatten, den Film ins Programm zu nehmen. So stand's jedenfalls in der Presse. Nun gut. Die wußten warum.

Habe den Film nicht bis zum Schluß durchgehalten, weil mir aufgrund akuter Langeweile und daraus resultierender Schlafsucht viele Meter fehlten.

1/10

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Mittwoch, 9. September 2015, 13:44

Macbeth, Roman Polanski, 1971

Man mag von Polanski halten was man möchte, doch die Fähigkeit in subtiler Art und Weise eine einen erdrückende Atmosphäre des Morbiden zu erschaffen, kennt bei ihm keine natürlichen Grenzen. Der Film hält zwar nicht mit seinen besten Werken mit ("Der Mieter", "Die neun Pforten"), wird dem Stück jedoch durchaus mehr als gerecht.
8/10

Cleopatra, Zweiteiler, 1999

Wenn es in jüngster Zeit ein Werk gab, welches für mich eindrucksvoll bestätigt, dass Dalton DEN Bond schlechthin darstellt, ist es wohl seine Darbietung als Caesar.
Und was Cleopatra selbst anbelangt, so hat man in Leonor Varela eine der wohl atemberaubendsten Schauspielerinnen unseres Universums in Erscheinung treten lassen.
Leider erkennt man bei einigen Kulissen das TV-Budget, doch insgesamt ist es für mich dennoch ein kleiner, schauspielerisch jedoch großer Monumentalfilm der Neuzeit.
8,5/10

Fantomas gegen Interpol, 1965

Pünktlich zum 50. Jubiläum angesehen, habe ich den Film nun bei ebay eingestellt. Er sagt mir zu, lebt aber nicht von der Atmosphäre des ersten und dritten Teils.
Im Übrigen hat diese Trilogie ohnehin verhältnismäßig wenig mit den Romanen und den besseren Fantomas-Filmen (1932, 1980 etc.) am Hut. Geblieben sind jedoch die hochgestochene Ausdrucksweise von Fantomas, sowie ein hohes Maß an Unterhaltungswert. Die Kulissen in dem Vulkanversteck inklusive der Haie hinter dem transparenten Panzerglas, erinnern in ihrer Pracht übrigens durchaus an Bond und Ken Adam. Insgesamt ein Fest, aber kein Vergleich zu Vorgänger und Nachfolger.
7,5/10

Meine Nacht bei Maud, Eric Rohmer

Ein wahres Wunderwerk und Wintermärchen vom Dialogmeister höchstpersönlich. Tiefgründig, speziell, traumhaft schön und unter allen Umständen sehr sehenswert.
9/10
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Mittwoch, 23. September 2015, 10:02

Modern Family - Season 4 (2012/ VOD)

Eine der wenigen Sitcoms, über die ich durchweg lachen kann.

Wenngleich es hinter den Kulissen anständig krachen soll und alle Darsteller wohl zu Diven mutieren, wenn die Kameras aus sind, liefern sie vor der Kamera eine Bestleistung ab.

9/10


Narcos - Season 1 (2015/ VOD)

Mit der Serie konnte ich relativ wenig anfangen. Schon weil mir die authentische Grundlage - das Leben und Schaffen des Pablo Escobar - absolut nix sagte. Und dann diese doofen Werbeplakate.

Aber einmal begonnen, zieht die Serie einen in den Bann.

Zehn knallharte Folgen zwischen dokumentarischer Aufarbeitung und der üblichen US-Serien-Mache. Irgendwo zwischen 24, Breaking Bad und n-tv-Doku.

Ich erlaube mir eine Empfehlung.

(Wen Untertitel nerven, sollte es allerdings gleich lassen. Synchronisiert wurden nur die englischen Dialoge; die spanischen werden untertitelt. Und die nehmen ca. 70% der Gesamt-Dialoge ein.)

Eine zweite Staffel wurde in Auftrag gegeben.

8/10

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Donnerstag, 24. September 2015, 10:48

Street Kings (2008/ VOD)

Ein Polizei-Film mit einem netten Star-Aufgebot: Keanu Reeves, Forest Withaker, Chris Evans, Terry Crews, Naomie Harris und Hugh Laurie.

Die Handlung ist zwar angestrengt undurchsichtig - die Dialoge drehen sich immer um den, der gerade nicht in der Szene ist -, aber als Gesamteindruck bleibt ein Genre-Film, der sein FSK 18 durchaus verdient hat.

Könnte man sogar als Appetizer für John Wick sehen ...

7/10

DrShatterhand

Ministerium für kulturelle und intellektuelle Tiefschläge

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Sonntag, 27. September 2015, 21:33

American Ninja (1985)

Es ist schon erstaunlich, wie billig die Filme aus der Fabrik von Menahem Golan und Yoram Globus kommen. Nur - manche Filme können davon ablenken (Bloodsport), andere leider nicht: American Ninja ist einer davon. Michael Dudikoff ist der Titelheld, der an einem Gedächtnisverlust leidet. Er trägt den Namen Joe Armstrong und ist als Soldat in der US Army. Meisterhaft beherrscht er asiatische Kampfkünste. Sonderlich kommunikativ ist er nicht, was ihn bei seinen Kameraden und Vorgesetzten nicht sehr beliebt macht. Eines Tages wird ein Konvoi, der Waffen transportiert und den Armstrong begleitet, von Rebellen unter der Führung eines geheimnisvollen schwarzen Ninjas angegriffen. Armstrong tritt den Angreifern mutig entgegen.

Im weiteren Verlauf des Films stellt sich heraus, dass Joe Armstrong selbst ein Ninja ist, der seit seiner Kindheit an Amnesie leidet und von einem japanischen Kriegsveteran in der Kunst des Kampfes ausgebildet wurde. Unterstützt von Sergeant Curtis Jackson (Steve James), der seine Skepsis gegenüber Armstrong bald verliert, beginnt Armstrong gegen die Angreifer zu kämpfen und kommt dabei den kriminellen Machenschaften seiner Vorgesetzten auf die Spur, die in illegale Waffengeschäfte verwickelt sind. Kurz vor dem Endkampf trifft er auf seinen alten Lehrmeister wieder, der beim Hauptbösewicht, dem Waffenhändler Ortega, als Gärtner arbeitet. Der Gärtner gibt Armstrong den letzten Schliff für seinen Endkampf, an dem er auch teilnimmt, in dem er aber letztlich stirbt.

Der Film ist nett anzuschauen, doch die billige Machart in Kombination mit recht dünnen Schauspielkünsten sichern dem Film keinen Platz in der Ruhmeshalle des Kinos. Woher kommen bei YouTube bloß all diese "Best film ever"-Bemerkungen?
The needs of the many outweigh the needs of the few or the one.
I have been and always shall be your friend.
I´ve been dead before.
Live long and prosper.

He is not really dead as long as we remember him.